Anne Frank: Zitate

Anne Frank ist nur 15 Jahre alt geworden. Ihre Stimme aber ist noch heute zu hören. Hier präsentieren wir zehn Zitate aus ihrem Tagebuch, mit dem sie unsterblich geworden ist.


(I.) Beurteilung des Charakters

Aber eines weiß ich jetzt: Man lernt die Menschen erst gut kennen, wenn man einmal richtigen Streit mit ihnen gehabt hat. Erst dann kann man ihren Charakter beurteilen!

(Maar één ding weet ik nu en dat is dit: je leert de mensen pas goed kennen als je een keer echte ruize met ze gemaakt hebt. Pas dan kun je hun karakter beoordelen!)

[28. September 1942]


(II.) Trost für jeden Kummer

Für jeden, der Angst hat, einsam oder unglücklich ist, ist es bestimmt das beste Mittel, hinauszugehen, irgendwohin, wo er ganz allein ist, allein mit dem Himmel, der Natur und Gott. Dann erst, nur dann, fühlt man, dass alles so ist, wie es sein soll, und dass Gott die Menschen in der einfachen und schönen Natur glücklich sehen will. Solange es das noch gibt, und das wird es wohl immer, weiß ich, dass es unter allen Umständen auch einen Trost für jeden Kummer gibt. Und ich glaube fest, dass die Natur viel Schlimmes vertreiben kann.

(Voor ieder die bang, eenzam of ongelukkig is, is stellig het beste middel naar buiten te gaan, ergens waar hij helemaal alleen is, alleen met de hemel, de natuur en God. Want dan pas, dan alleen voelt men dat alles is zoals het zijn moet en dat God de mensen in de eenvoudige, maar mooie natuur gelukkig will zien. Zolang dit bestaat, en dat zal het wel altijd, weet ik dat er onder welke omstandigheden ook, een troost voor elk verdriet is. En ik geloof stellig dat bij alle ellende de natuur veel ergs weg kann nehmen.)

[23. Februar 1944]

(III.) Glück im eigenen Herzen

Reichtum, Ansehen, alles kann man verlieren, aber das Glück im eigenen Herzen kann nur verschleiert werden und wird dich, solange du lebst, immer wieder glücklich machen.

(Rijkdom, aanzien, alles kann men verliezen, maar het geluk in je eigen hart kann alleen versluierd worden en zal je altijd, zolang als je leeft, weer gelukkig maken.)

[23. Februar 1944]

(IV.) Fortleben, auch nach dem Tod

O ja, ich will nicht umsonst gelebt haben wie die meisten Menschen. Ich will den Menschen, die um mich herum leben und mich doch nicht kennen, Freude und Nutzen bringen. Ich will fortleben, auch nach meinem Tod.

(O ja, ik wil niet zoals de meeste mensen voor niets geleefd hebben. Ik wil van nut of plezier zijn voor de mensen, die om mij heen leven en die mij toch niet kennen, ik wil nog voortleven, ook na mijn dood!)

[5. April 1944]

(V.) Doch wieder Menschen sein

Einmal wird dieser schreckliche Krieg doch vorbeigehen, einmal werden wir doch wieder Menschen und nicht nur Juden sein!

(Eens zal deze verschrikkelijke oorlog toch wel aflopen, eens zullen wij toch weer mensen en niet alleen joden zijn.)

[11. April 1944]

(VI.) Des Menschen Drang zur Vernichtung

Ich glaube nicht, dass der Krieg nur von den Großen, von den Regierenden und Kapitalisten gemacht wird. Nein, der kleine Mann ist ebenso dafür. Sonst hätten sich die Völker schon längst dagegen erhoben! Im Menschen ist nun mal ein Drang zur Vernichtung, ein Drang zum Totschlagen, zum Morden und Wüten, und solange die ganze Menschheit, ohne Ausnahme, keine Metamorphose durchläuft, wird Krieg wüten, wird alles, was gebaut, gepflegt und gewachsen ist, wieder abgeschnitten und vernichtet, und dann fängt es wieder von vorne an.

(Ik geloof nooit dat de oorlog alleen van de grote mannen, van de regeerders en kapitalisten komt. O nee, de kleine man doet het net zo graag, anders zouden de volkeren er toch al lang tegen in opstand zijn gekomen! Er is nu eenmaal in de mensen een drang tot vernielen, een drang tot doodslaan, tot vermoorden en razend zijn, en zolang de gehele mensheid, zonder uitzondering, geen grote metamorfose heeft ondergaan, zal de oorlog woeden, zal alles wat opgebouwd, aangekweekt en gegroeid is, weer afgesneden en vernietigd worden, om daarna opnieuw moet beginnen!)

[3. Mai 1944]

(VII.) Weniger als die anderen?

Fängt jetzt noch während des Kampfes schon wieder die Zwietracht an? Ist ein Jude doch wieder weniger als die anderen? Oh, es ist traurig, sehr traurig, dass wieder, zum soundsovielten Mal der alte Spruch bestätigt wird: ›Was ein Christ tut, muss er selbst verantworten, was ein Jude tut, fällt auf alle Juden zurück.‹

(En begint er nog tijdens dat gevecht al tweedracht te komen, is toch de jood weer minder dan de ander? O, het is treurig, heel treurig, dat weer voor de zoveelste maal de oude wijsheid bevestigd is: wat één christen doet, moet hijzelf verantwoorden, wat één jood doet, valt op alle joden terug.)

[22. Mai 1944]

(VIII.) Ein ruhiges Gewissen macht stark

Wie schön und gut wären alle Menschen, wenn sie jeden Abend die Ereignisse des Tages vor Augen riefen und prüften, was an ihrem eigenen Verhalten gut und was schlecht gewesen ist. Unwillkürlich versucht man dann jeden Tag von neuem, sich zu bessern, und selbstverständlich erreicht man dann im Laufe der Zeit auch einiges. Dieses Mittel kann jeder anwenden, es kostet nichts und ist sehr nützlich. Denn wer es nicht weiß, muss es lernen und erfahren: ›Ein ruhiges Gewissen macht stark!‹

(Hoe mooi en goed zouden alle mensen zijn, als ze elke avond voor het inslapen zich de gebeurtenissen van de hele dag voor de ogen riepen en dan precies zouden nagaan, wat goed en slecht geweest is aan hun eigen optreden. Onwillekeurig probeer je dan elke dag weer van voren af aan jezelf te verbeteren, allicht dat je dan na verloop van tijd heel wat bereikt. Dit middeltje is voor ieder te gebruiken, het kost niets en is beslist erg nuttig. Want wie het niet weet, moet het leren en ervaren: ›Een rustig geweten maakt sterk!‹)

[6. Juli 1944]

(IX.) Das innere Gute im Menschen

Das ist das Schwierige in dieser Zeit: Ideale, Träume, schöne Erwartungen kommen nicht auf, oder sie werden von der grauenhaftesten Wirklichkeit getroffen u d vollständig zerstört. Es ist ein Wunder, dass ich nicht alle Erwartungen aufgegeben habe, denn sie scheinen absurd und unausführbar. Trotzdem halte ich an ihnen fest, trotz allem, weil ich noch immer an das innere Gute im Menschen glaube.

Es ist mir nun mal unmöglich, alles auf der Basis von Tod, Elend und Verwirrung aufzubauen. Ich sehe, wie die Welt langsam immer mehr in eine Wüste verwandelt wird, ich höre den anrollenden Donner immer lauter, der auch uns töten wird, ich fühle das Leid von Millionen Menschen mit. Und doch, wenn ich zum Himmel schaue, denke ich, dass sich alles wieder zum Guten wenden wird, dass auch diese Härte aufhören wird, dass wieder Ruhe und Frieden in die Weltordnung kommen werden.

(Het is een grrot wonder dat ik niet al m’n verwachtingen heb opgegeven, want ze lijken absurd en onuitvoerbar. Toch houd ik ze vast, ondanks alles, omdat ik nog steeds aan de innerlijke goedheid van de mensen geloof.

Het is me ten enenmale onmogelijk alles op te bouwen op de basis van dood, ellende en verwarring. Ik zie hoe de wereld langzaam steeds meer in een woestijn herschapen wordt, ik hoor steeds harder de aanrollende donder, die ook ons zal doden, ik voel het leed van miljoenen mensen mee, en toch, als ik naar de hemel kijk, denk ik, dat dit alles zich weer ten goede zal wenden, dat ook deze wreedheid zal ophouden, dat er weer rust en vrede in de wereldorde zal komen.)

[15. Juli 1944]

(X.) Das Schlechte nach außen, das Gute nach innen

Das halte ich nicht aus, wenn so auf mich aufgepasst wird, dann werde ich erst schnippisch, dann traurig, und schließlich drehe ich mein Herz wieder um, drehe das Schlechte nach außen, das Gute nach innen und suche dauernd nach einem Mittel, um so zu werden, wie ich gern sein würde und wie ich sein könnte, wenn … wenn keine anderen Menschen auf der Welt leben würden.

([…] dat houd ik niet vol, als er zo op me gelet wordt, dan word ik eerst snibbig, dan verdrietig en ten slotte draai ik m’n hart weer om, draai het slechte naar buiten, het goede naar binnen en zoek aldoor naar een middel om te worden, zoals ik zo erg graag zou willen zijn en zoals ik zou kunnen zijn, als … er geen andere mensen in de wereld zouden wonen.)

[1. August 1944]


Hinweis: Das Urheberrecht für die Zitate liegt beim ANNE FRANK-Fonds in Basel, dem wir für die freundliche Genehmigung danken, die vorliegende Auswahl an dieser Stelle veröffentlichen zu dürfen; zitiert wird nach → Tagebuch 2003 und → Het Achterhuis 2008.