Hyperion

Auch der zweite deutsche Klassiker, den wir in der Alten Bücherkiste vorgestellt hatten, ist ein Briefroman: Hyperion von Friedrich Hölderlin.


Daten zum Buch

  • Autor: Friedrich Hölderlin
  • Titel: Hyperion oder der Eremit in Griechenland
  • Genre: Briefroman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Tübingen
  • Verleger: Cotta Verlag
  • Erscheinungsjahr: 1797

Wird Hölderlin heute denn noch gelesen? Wahrscheinlich eher nicht, doch, bitte, warum eigentlich nicht? Ja, es mag der modernen Leserin nicht sehr interessant erscheinen, all die Briefe durchzugehen, die Hyperion seinem Freunde Bellarmin schickt, ja es mag uns merkwürdig dünken, vom ›stolzhinschiffenden Schwan‹ oder von der ›allwohlthätigen Flamme‹ zu hören (Erstausgabe: 1. Band, 2. Buch, S. 99 und S. 100).

Aber was macht das schon? Wir alle beklagen uns doch ständig über den Niedergang der deutschen Sprache, warum also nicht mal ein Deutsch lesen, das vor mehr als 200 Jahren geschrieben worden ist?

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Stolz und Vorurteil

Viele der schönsten Bücher der Welt sind von Frauen geschrieben worden. Dazu gehört auch dieser Roman, der wir schon einmal in der Alten Bücherkiste vorgestellt hatten: Stolz und Vorurteil von Jane Austen.


Einen der berühmtesten ersten Sätze der Literaturgeschichte hat Jane Austen verfasst. Stellt sich nur die Frage, ob es wirklich eine allgemein anerkannte Wahrheit war damals, Ausgang des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts, dass ein gut betuchter Junggeselle um alles in der Welt einer Gattin bedürfe?

It is a truth universally acknowledged, that a single man in possession of a good fortune, must be in want of a wife.

[Ausgabe von 1853: Chapter 1, S. 1]

Nun, wahrscheinlich waren es viel weniger die Junggesellen, die sich auf der Suche befanden, in der Regel war es wohl umgekehrt: Die jungen Damen sowohl als auch ihre Mütter waren es zumeist, die ihre Netze ausgeworfen haben, um sich einen feschen jungen Herrn zu angeln.

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Im Westen nichts Neues

Der zweite Roman aus der Alten Bücherkiste ist das wohl bekannteste Antikriegsbuch der Welt: Im Westen nichts Neues von Erich Maria Remarque.


Daten zum Buch

  • Autor: Erich Maria Remarque
  • Titel: Im Westen nichts Neues
  • Genre: Roman
  • Erstveröffentlichung: Vossische Zeitung, 10. November 1928
  • Verlagsort der ersten Buchausgabe: Berlin
  • Verleger: Propyläen Verlag
  • Erscheinungsjahr: 1929

Sie haben sich alle freiwillig gemeldet – und zwar ihres Klassenlehrers wegen, Kantorek, der sie mit seinen Reden dazu verleitet hat, in den Krieg zu ziehen. Nun stehen sie also alle an der Front. Sie – das sind: Albert Kropp, Müller V., Leer und Paul Bäumer, der Ich-Erzähler, allesamt gerade einmal 19 Jahre alt. Sie sind nicht alleine.

Zu ihren Kameraden gehören noch andere, Tjaden zum Beispiel, Haie Westhus, Detering und Stanislaus Katczinsky, das 40-jährige Haupt der Gruppe. Einer ihrer alten Freunde ist dagegen schon nicht mehr am Leben, ausgerechnet einer, der ursprünglich gar nicht mittun wollte, sich aber dann doch noch dazu überreden ließ: Josef Behm.

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Die Leiden des jungen Werther

Der erste Roman aus dem Fundus der Alten Bücherkiste zählt zu den großen deutschen Klassikern: Die Leiden des jungen Werther von Johann Wolfgang Goethe.


Der Liebeskummer hat ihn überwältigt; seine Liebste will nicht so, wie er gerne möchte – was also bleibt ihm in dieser Situation zu tun übrig? Nur eins wohl: Er setzt sich die Pistole an die Schläfe und drückt ab:

Als der Medikus zu dem Unglüklichen kam, fand er ihn an der Erde ohne Rettung, der Puls schlug, die Glieder waren alle gelähmt, über dem rechten Auge hatte er sich durch den Kopf geschossen, das Gehirn war herausgetrieben.

[Erstausgabe: zweyter Theil, letzter Eintrag, S. 222]

Daten zum Buch

  • Autor: Johann Wolfgang Goethe
  • Titel: Die Leiden des jungen Werthers
  • Genre: Briefroman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Leipzig
  • Verleger: Weygandsche Buchhandlung
  • Erscheinungsjahr: 1774

Und da wird heutzutage über zu viel Gewalt in den Medien gejammert. Nun ja, Blut floss eben schon vor mehr als 200 Jahren, auch Goethe profitierte von der Sensationsgier der Menschen. Und weil wir eben so neugierig und blutlüstern sind, so wollen wir natürlich mehr wissen über die Geschichte vom Werther (und vielleicht auch über die reale Vorgeschichte).

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Fritz Hartnagel und Sophie Scholl. Die Geschichte einer Liebe

In der Alten Bücherkiste findet sich eine Rezension aus dem Jahr 2005 zu einem Buch, das die Liebesgeschichte der bekanntesten deutschen Widerstandskämpferin und ihrem Freund darstellt: Fritz Hartnagel. Der Freund von Sophie Scholl von Hermann Vinke.


Daten zum Buch

  • Autor: Hermann Vinke
  • Titel: Fritz Hartnagel. Der Freund von  Sophie Scholl
  • Genre: Sachbuch
  • Verlagsort der Erstausgabe: Zürich
  • Verleger: Arche Verlag
  • Erscheinungsjahr: 2005

Sophie Scholl ist in diesem Jahr (2005) in aller Munde. Dies vor allem des Filmes Sophie Scholl – Die letzten Tage wegen, der bei der Berlinale gleich zwei Preise abgesahnt hat, zwei Preise, von denen einer immerhin an die richtige Stelle gegangen ist, der zweite aber wohl unzweifelhaft fehlgegeben wurde (es hat ja seinen guten Grund, warum Julia Jentsch auch den Deutschen Filmpreis bekommen hat.)

Ohnehin ist von den Filmen über die Weiße Rose (Percy Adlons Fünf letzte Tage, Michael Verhoevens Die weiße Rose und Marc Rothemunds Sophie Scholl – Die letzten Tage) ist keiner wirklich herausragend, aber die schauspielerischen Leistungen der jeweiligen Darstellerinnen der Sophie Scholl (Lena Stolze und Julia Jentsch) sind in allen drei Fällen von besonderer Güte.

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Sprache in Zeiten ihrer Unverbesserlichkeit

Keine Kommunikation ohne Sprache. Braucht es aber auch Normen und Vorschriften? Oder sollten wir lieber darauf verzichten? Eine Rezension aus der Alten Bücherkiste beschäftigte sich ebenfalls mit diesem wichtigen Thema: Sprache in Zeiten ihrer Unverbesserlichkeit.


Daten zum Buch

  • Autor: Dieter E. Zimmer
  • Titel: Sprache in Zeiten ihrer Unverbesserlichkeit
  • Genre: Sachbuch
  • Verlagsort der Erstausgabe: Hamburg
  • Verleger: Hoffmann und Campe
  • Erscheinungsjahr: 2005

Es ist ja immer so eine Sache, wenn man sich hinsetzt und ein leeres Blatt Papier, eine leere Bildschirmseite oder was auch immer zu füllen sucht. Einfach ist das nie, sollte es nicht sein, da schließlich der, der den Text liest, auch verstehen muss, was der, der den Text geschrieben, denn nun eigentlich gemeint mit dem, was er da eben so leichtfertig in den leeren Raum hineingeschnurpselt hat.

Um uns nun besser verständigen zu können, hat der Mensch die Sprache erfunden. Doch der Gebrauch derselben, der der deutschen zumal, ist nicht immer ganz einfach, das wissen wir alle: All ihrer Fallen und Stricke eingedenk, grenzt es wohl fast schon an ein Wunder, dass es überhaupt noch Texte gibt, die ohne jeden Fehler auskommen.

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Was ist ein Notat?

Es gibt Wörter, die man besonders gern hat. Ein schönes Beispiel ist das Wort Notat. Wir benutzen es auf diesen Seiten gern und oft. Doch leider ist es nicht in allen Wörterbüchern zu finden.


Beginnen wir die Neue Bücherkiste erst einmal mit einem Notat über das Wort Notat: Was ist eigentlich ein Notat? Laut Wahrig – gar nichts. Es ist dort nämlich nicht zu finden. Eine Schande.

Und was sagt der Duden? Das kommt auf den Jahrgang an. In der Ausgabe von 1996 war es dort jedenfalls nicht vertreten, ganz im Gegensatz zum Duden von 1926, in dem wir erfahren, dass es sich bei dem Wort lateinischen Ursprungs um eine Bemerkung, einen Eintrag oder gar eine Rüge handelt.

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Die Alte und die Neue Bücherkiste

Dies ist ein neues Blog. Die auf dem alten Blog veröffentlichten Rezensionen und Hintergrundartikel nehmen wir nach unserem Umzug natürlich mit. Sie werden nach und nach erneut publiziert werden. Zunächst beginnen wir mit unserer damaligen Einführung.


Lesen macht Spaß. Doch welche Bücher sollte man auf jeden Fall gelesen haben? Eine schwere Frage, die natürlich nur rein subjektiv beantwortet werden kann. De gustibus non est disputandum, wie schon die Alten sagten, über Geschmack lässt sich nicht streiten: was dem einen ein Schmaus, ist dem andern ein Graus. Die hier vorgestellte Auswahl gefällt jedenfalls uns sehr gut – und das ist ja wohl das Wichtigste. Einen Kanon stellt diese Auswahl aber nicht dar.

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