Gumiljow und Woloschin duellieren sich

Früher war es üblich, seine Ehre formvollendet in einem Duell zu verteidigen. Auch die beiden russischen Dichter Nikolai Gumiljow und Maximilian Woloschin verlangten auf diese Weise Satisfaktion.


Das Duell der beiden russischen Dichter war auf eine bizarre Liebelei zurückzuführen. Gumiljow hatte sich nämlich in die mysteriöse Baronin Cherubina de Gabriak verliebt, eine russischsprachige Poetin französisch-polnischer Herkunft, die zuvor mit einigen ihrer Gedichte für Aufsehen gesorgt hatte.

Gumiljow trat daraufhin in einen Briefwechsel mit ihr ein, der zunehmend immer leidenschaftlichere Züge annahm. Allerdings stellte sich bald schon heraus, dass die Baronin überhaupt nicht existierte, die Gedichte hatte die behinderte Schullehrerin Elisaweta Dimitriewa geschrieben, und zwar mit Hilfe des Dichters Maximilian Woloschin, der wohl auch die Legende um Gabriak erfunden hatte.

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Cervantes im Duell?

Früher war es üblich, seine Ehre formvollendet in einem Duell zu verteidigen. Das galt natürlich auch für Dichter und Denker, wie wir schon bei vielen anderen gesehen haben.

Ganz sicher wissen wir es nicht, doch es könnte sein, dass auch der Autor des Don Quijote in ein Duell verwickelt war.

Es existiert nämlich ein Haftbefehl vom 15. September 1569 für die Festnahme eines Miguel de Cervantes, der Antonio de Sigura in einem Duell verwundet haben soll. Zur Strafe sollte Cervantes seine rechte Hand verlieren und aus der Hauptstadt für zehn Jahre ins Exil geschickt werden. Dazu kam es freilich nicht.

Cavallotti gegen Macola – ein Duell

Früher war es üblich, seine Ehre formvollendet in einem Duell zu verteidigen. Das galt natürlich auch für Dichter und Denker, wie wir schon bei vielen anderen gesehen haben. Das gilt aber auch für Felice Cavallotti.

Der italienische Dichter duellierte sich am 6. März 1898 in Rom mit Ferruccio Macola, dem Herausgeber der Gazzetta di Venezia, der ihn zuvor als Lügner beschimpft hatte. Das Duell wurde an der Porta Maggiore ausgefochten, und zwar im Garten der Gräfin Cellere.

Die Kombattanten benutzten allerdings keine Pistolen, sondern Schwerter. Cavallotti machte einen Ausfall, traf aber nicht entscheidend, ganz im Gegensatz zu Macola, der ihm mit dem Schwert die Halsschlagader durchbohrte. Cavallotti starb an seinen Verletzungen.

John Scott gegen Lockart

Früher war es üblich, seine Ehre formvollendet in einem Duell zu verteidigen. Das galt natürlich auch für Dichter und Denker, wie wir schon bei vielen anderen gesehen haben. Das gilt aber auch für John Scott.

Als Herausgeber des London Magazine war Scott auf andere Journalisten nicht immer gut zu sprechen. So lieferte er sich auch eine langanhaltende Auseinandersetzung mit dem schottischen Autor John Gibson Lockart, in deren Verlauf dieser seinen Gegner einen Lügner und Halunken nannte.

Der Streit eskalierte allerdings erst dann, als auch Lockharts Freund Jonathon Henry Christie sich einzumischen begann. Das war zu viel für Scott, der schließlich von Christie Satisfaktion verlangte. Pech für Scott nur, dass sein Gegner ein guter Schütze war.

Als sich nämlich die beiden Kombattanten am 16. Februar 1821 auf einem Bauernhof zwischen Camden Town und Hampstead gegenüberstanden, erlitt er durch einen Bauchschuss schwere Verletzungen, denen er elf Tage später erlag.

Christie und sein Sekundant wurden angeklagt, später aber freigesprochen.

Duellant: Ben Jonson

Früher war es üblich, seine Ehre formvollendet in einem Duell zu verteidigen. Das galt natürlich auch für Dichter und Denker, wie wir schon gesehen haben. Das gilt aber auch für Ben Jonson.

Der englische Dramatiker duellierte sich am 22. September 1598 in Hogsden Fields mit dem Schauspieler Gabriel Spenser. Wer vom wem Satisfaktion verlangte, ist leider nicht überliefert. Tatsache ist aber, dass Jonson seinen Kontrahenten tödlich verletzte, worauf er inhaftiert und wegen Totschlags angeklagt wurde.

Er plädierte auf schuldig, wurde aber freigelassen nachdem er im Gefängnis von einem Priester besucht worden und anschließend zur römisch-katholischen Kirche konvertiert war. So einfach war das damals. Dafür allerdings musste er sein Hab und Gut abgeben, zudem wurde er am linken Daumen gebrandmarkt – na dann.

Proust duelliert sich

Früher war es üblich, seine Ehre formvollendet in einem Duell zu verteidigen. Das galt natürlich auch für Dichter und Denker, wie wir schon bei vielen anderen gesehen haben. Das gilt aber auch für Marcel Proust, den eine vernichtende Rezension des Journalisten Jean Lorrain wütend gemacht hatte.

Das war ja auch durchaus verständlich, hatte Lorrain doch nicht nur Prousts Buch Les plaisirs et les jours verrissen, sondern darüber hinaus auch noch angedeutet, dass Proust eine homosexuelle Affäre habe – das ging nun wirklich zu weit, Proust verlangte Satisfaktion.

So kam es am 5. Februar 1897 zum Duell der beiden Streithähne. 25 Schritt voneinander entfernt, gab Proust den ersten Schuss ab, die Kugel landete aber nur im Boden vor Lorrains Füßen. Auch Lorrain verfehlte sein Ziel, worauf die Sekundanten meinten, der Ehre sei Genüge getan worden. Damit war die Sache erledigt.

Duellanten

Früher war es üblich, seine Ehre formvollendet in einem Duell zu verteidigen. Das galt natürlich auch für Dichter und Denker, wie wir schon bei Alexander Puschkin gesehen haben. Hier drei weitere Beispiele.


1) Armand Carrel
Der französische Publizist stritt sich mit einem anderen Journalisten, Émile de Girardin. Die beiden Kombattanten standen einander am 21. Juli 1836 im Pariser Vorort Saint-Mandé gegenüber, Girardin wurde im Oberschenkel getroffen, Carrel in der Leiste. Man brachte ihn noch in das Haus eines Freundes, wo er zwei Tage später starb.

2) Michail Lermontow
Der russische Schriftsteller duellierte sich am 27. Juli 1841 mit dem Armeeoffizier Nikolai Martynow. Dieser hatte sich von Lermontows Witzen beleidigt gefühlt und folgerichtig Satisfaktion verlangt. Martynow benötigte nur einen Schuss, um Lermontow zu töten.

3) Washington Beltrán Barbat
Der uruguayische Autor duellierte sich am 2. April 1920 mit dem früheren Staatspräsidenten José Battle y Ordonez. Dieser hatte ihn herausgefordert, nachdem Beltrán ihn immer wieder in der Landeszeitung El País attackiert hatte. Der frühere Präsident war allerdings ein guter Schütze, Beltrán kam ums Leben.

Puschkins Duell

Früher war es üblich, seine Ehre formvollendet in einem Duell zu verteidigen. Das galt auch für den russischen Dichter Alexander Puschkin. Er duellierte sich am 8. Februar 1837 mit dem französischen Gardeoffizier Georges d’Anthès.

Anlass des Duells waren Gerüchte über dessen Liebesbeziehung mit Puschkins Ehefrau Natalja Gontscharowa. Während d’Anthès lediglich einen harmlosen Streifschuss abbekam, erlitt Puschkin durch einen Bauchschuss schwere Verletzungen, denen er zwei Tage nach dem Duell in seiner Petersburger Wohnung erlag.