Schachfiguren greifen ein

Schach ist ein beliebtes Thema in der Literatur. Auch in einem Kriminalroman von S. S. Van Dine spielt es eine kleine, aber entscheidende Rolle.


Schach ist ein durchaus beliebtes Thema in der Literatur. Es gibt ganze Bücher, die das Schach zum Thema haben, sei es die Schachnovelle von Stefan Zweig oder Lushins Verteidigung von Vladimir Nabokov.

Häufiger aber spielt Schach eine kleinere Rolle, wobei ihm dabei aber oft eine entscheidende Bedeutung zukommt. So beispielsweise in einem Detektivroman des amerikanischen Schriftstellers S. S. Van Dine (1888 bis 1939), der in den 20er- und 30er-Jahren mit seinen Geschichten um den fiktiven Detektiv Philo Vance bekannt wurde (heute aber weitgehend in Vergessenheit geraten ist – nicht ganz zu unrecht, wie mir scheint).

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Mord im Orientexpress

Auch die große Kriminalschriftstellerin Agatha Christie ist mit einem Buch auf unserem Nachttisch vertreten: Mord im Orientexpress.


Daten zum Buch

  • Autorin: Agatha Christie
  • Titel: Murder on the Orient Express
  • Genre: Roman
  • Erstveröffentlichung: Saturday Evening Post, 30. September 1933 bis 4. November 1933
  • Verlagsort der ersten Buchausgabe: London
  • Verleger: Collins Crime Club
  • Erscheinungsjahr: 1934
  • Deutsche Erstausgabe: Die Frau im Kimono (Leipzig: Goldmann Verlag 1934, Übersetzung: Elisabeth van Bebber)

Hercule Poirot gilt als einer der größten Detektive der Welt – und ist fast so berühmt wie Sherlock Holmes. Im Gegensatz zu diesem löste er sogar jeden Fall, so auch damals, als er auf dem Weg von Syrien nach London war, wo dringende Geschäfte auf ihn warteten.

Früher stand für solch eine Reise noch ein ganz spezielles Verkehrsmittel zur Verfügung, der Orientexpress eben, der am 5. Juni 1883 zum ersten Mal Paris und Konstantinopel miteinander verband. Wobei dazu allerdings noch zu sagen ist, dass die Handlung des Romans nicht im eigentlichen Orientexpress spielt, sondern im Simplon Orientexpress, der ab April 1919 von Calais nach Istanbul fuhr.

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Der gläserne Schlüssel

Ein weiterer Kriminalroman auf unserem Nachttisch stammt von Dashiell Hammett: Der gläserne Schlüssel.


Daten zum Buch

  • Autor: Dashiel Hammett
  • Titel: The Glass Key
  • Genre: Roman
  • Erstveröffentlichung: Black Mask, 1930
  • Verlagsort der ersten Buchausgabe: New York
  • Verleger: Alfred A. Knopf
  • Erscheinungsjahr: 1931
  • Deutsche Erstausgabe: Der gläserne Schlüssel (Nürnberg: Nest Verlag 1953, Übersetzung: Peter Fischer)

Und schon wieder ein Krimi, aber was für einer. Nichts sicher für die Zartbesaiteten unter uns, mehr etwas für die, die eher auf die hartgekochten Sachen stehen. Aber das ist eben typisch für Dashiell Hammett (1894 bis 1961).

Wir sind in einer Stadt in den USA, wo wohl jeder, der uns begegnet, ob Nachtklubbesitzer, Polizeipräsident oder Senator, mehr oder weniger unmoralisch ist, korrupt auch und was weiß ich noch alles.

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Klagelied auf einen Dichter

Auf unserem Nachttisch liegt jetzt auch einer der faszinierendsten Kriminalromane, die je geschrieben worden sind: Klagelied auf einen Dichter von Michael Innis.


Daten zum Buch

  • Autor: Michael Innis
  • Titel: Lament for a Maker
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: New York
  • Verleger: Dodd, Mead
  • Erscheinungsjahr: 1938
  • Deutsche Erstausgabe: Klagelied auf einen Dichter
    (Köln: DuMont Verlag 1999, Übersetzung: Manfred Allié)

Wer wars? Diese Frage tritt immer wieder auf, wenn wir einen Krimi lesen. Manchmal ist die Lösung einfach, oft aber ist sie schwer zu finden.

Der britische Literaturwissenschaftler John Innes Mackintosh Stewart alias Michael Innes (1906 bis 1994) brachte es im besten seiner zahlreichen Detektivromane gar fertig, gleich mehrere Lösungen vorzubringen, eine so plausibel wie die andere.

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Das Fräulein von Scuderi

Auf unserem Nachttisch liegt auch ein Kriminalroman, der durchaus als Urkrimi gelten kann: Das Fräulein von Scuderi von E. T. A. Hoffmann.


Daten zum Buch

  • Autor: E. T. A. Hoffmann
  • Titel: Das Fräulein von Scuderi
  • Genre: Roman
  • Erstveröffentlichung: Taschenbuch für das Jahr 1820
  • Verlagsort der Erstausgabe: Frankfurt am Main
  • Verleger: Gebrüder Wilman
  • Erscheinungsjahr: 1919

Krimis haben Hochkonjunktur. Vor allem natürlich im Fernsehen, das uns alle Nase lang mit einer neuen Sendung erfreut. Krimis sind auch schon seit langer Zeit ein fester Bestandteil der Literatur, zumeist der Schund- und Trivialliteratur allerdings, manchmal aber auch der Hoch- und Weltliteratur. Man denke nur an Wilkie Collins oder Edgar Allan Poe. (Der mir liebste Krimi ist und bleibt aber Berkeleys Der Fall mit den Pralinen.)

Was aber ist eigentlich der Urkrimi der Literatur? Ein ganz heißer Kandidat ist ganz sicher der deutsche Romantiker E. T. A. Hoffmann, der bereits 1819 innerhalb seiner berühmten Sammlung Die Serapionsbrüder der geneigten Leserin die Novelle Das Fräulein von Scuderi vorlegte.

Heldin des Romans ist das erwähnte Fräulein, die allerdings nicht ganz so jung ist wie es sich für ein Fräulein von Rechts wegen eigentlich gehört. 73 Lenze zählt die Scuderi bereits, als sie im Jahre 1680 in einen perfiden Mordfall verwickelt wird (ganz so alt also wie ihr Vorbild, die französische Schriftstellerin Madeleine de Scudéry, die von 1607 bis 1701 lebte).

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Die Gräfin von Cagliostro oder Die Jugend des Arsène Lupin

Auf unserem Nachttisch liegt auch ein Krimi um den Gentleman-Gauner Arsène Lupin: Die Gräfin von Cagliostro von Maurice Leblanc.


Daten zum Buch

  • Autor: Maurice Leblanc
  • Titel: La Comtesse de Cagliostro
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Paris
  • Verleger: Éditions Pierre Lafitte
  • Erscheinungsjahr: 1924
  • Deutsche Erstausgabe: Die Gräfin Cagliostro (Berlin: Schreitersche Verlagsbuchhandlung 1925, Übersetzung: unbekannt)

Das sind doch die schönsten Helden der Kindheit: jene Heroen, die die Reichen und Bösen behumpsen, die Armen und Unschuldigen aber unterstützen. Robin Hood ist so ein Held, genauso wie der französische Gentleman-Dieb Arsène Lupin, dessen Heldentaten uns sein Chronist Maurice Leblanc in 20 Romanen, 2 Theaterstücken und weiteren Kurzgeschichten überliefert hat.

Wer aber war Arsène Lupin? Geboren wurde er 1874 in Blois, einem kleinen Städtchen zwischen Orléans und Tours. Seine dem Adel entstammende Mutter Henriette d’Andrésy (oder Andrézy) zog es bald nach der Geburt in die Vereinigten Staaten, von wo aus sie sich natürlich nur sehr schlecht um ihn kümmern konnte. Seine Weltgewandtheit und seinen Charme hat er vielleicht trotzdem von ihr geerbt.

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Das dunkle Geheimnis der Bow Street

Auf unserem Nachttisch liegt auch ein Krimi, der sich mit dem klassischen Problem des verschlossenen Zimmers befasst: Das dunkle Geheimnis der Bow Street von Israel Zangwill.


Daten zum Buch

  • Autor: Israel Zangwill
  • Titel: The Big Bow Mystery
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: London
  • Verleger: Henry & Co.
  • Erscheinungsjahr: 1892
  • Deutsche Erstausgabe: Das große Geheimnis der Bowstraße (Berlin/Leipzig: H. Hillger 1907, Übersetzung: Wilhelm Roegge)

Das Zimmer ist fest verschlossen, keine Maus kann rein noch raus. Und doch ist das Undenkbare eingetreten: eben dort ist ein Mensch ermordet worden. Suizid kann es nicht gewesen sein, das lässt sich leicht beweisen; so bleibt nur eine Lösung übrig: irgendjemand ist in die verriegelte Kammer eingedrungen und hat dort einen Mord begangen – und zwar, ohne jede Spur zu hinterlassen. Wie aber ist das möglich?

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Der Fall mit den Pralinen

Auf unserem Nachttisch liegt auch einer der besten Krimis, die je geschrieben worden sind: Der Fall mit den Pralinen von Anthony Berkeley.


Daten zum Buch

  • Autor: Anthony Berkeley
  • Titel: The Poisonend Chocolates Case
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Glasgow
  • Verleger: William Collins, Sons
  • Erscheinungsjahr: 1929
  • Deutsche Erstausgabe: Der Detektiv-Klub (Berlin: Ullstein Verlag 1929, Übersetzung: unbekannt)

Der Täter wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Den kann jeder selbst zu erraten suchen bei der Lektüre des Falls der vergifteten Pralinen, den der englische Kriminalautor Anthony Berkeley (1893 bis 1971) im Jahre 1929 unter dem Originaltitel The Poisoned Chocolates Case vorgelegt hat.

Berkeley, der auch als Francis Iles, A. B. Cox und A. Monmouth Platts zeichnete, war ein ganz ausgezeichneter Kriminalschriftsteller, der 1928 sogar einen eigenen Detektivklub gründete. Als Mitglieder konnte er dort so illustre Gäste wie Agatha Christie, Dorothy L. Sayers und G. K. Chesterton begrüßen.

1939 war es aber vorbei mit seiner Karriere als Autor. Schuld war wohl weniger Alfred Hitchcock, der Berkeleys Buch Before the Fact als Suspicion (dt. Verdacht) in die Kinos gebracht hatte (1941), als vielmehr die Erbschaft, die Berkeley von Stund an das Leben versüßte.

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