Kai aus der Kiste

Viele faszinierende Artikel, Erzählungen oder Romane finden sich in alten Magazinen. Dazu gehört auch die Geschichte, die Wolf Durian in den 20er-Jahren in der Zeitschrift Der heitere Fridolin veröffentlicht hat: Kai aus der Kiste.


Daten zum Buch

  • Autor: Wolf Durian
  • Titel: Kai aus der Kiste
  • Genre: Roman
  • Erstveröffentlichung: Der heitere Fridolin, 1924 bis 1925
  • Verlagsort der ersten Buchausgabe: Berlin
  • Verleger: Ullstein Verlag
  • Erscheinungsjahr: 1927

Berlin, irgendwann Mitte der 20er-Jahre. Hier finden wir den tollsten Lausbuben, den man sich nur vorstellen kann: Kai, die Große Klapperschlange. Der stolze Anführer der Schwarzen Hand hat alles im Griff, mit seiner Bande von Straßenjungen beherrscht er die Stadt.

Als nun Joe Allan, der in den USA mit seinem Schokoladenimperium so reich geworden ist wie sonst nur ein Ölbaron, in Berlin sein Lager aufschlägt, kennt Kai nur ein Ziel: er will der neue Reklamekönig von Berlin werden.

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Der Tunnel

Auf unserem Nachttisch liegt auch ein Buch des deutschen Schriftstellers Bernhard Kellermann: Der Tunnel.


Daten zum Buch

  • Autor: Bernhard Kellermann
  • Titel: Der Tunnel
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Berlin
  • Verleger: S. Fischer Verlag
  • Erscheinungsjahr: 1913

Mac Allan hat einen wahnwitzigen Plan. In einer Zeit, da jeder Ausflug in ein fremdes Land noch ein Abenteuer darstellt, Anfang des 20. Jahrhunderts, wagt er einen ungeheuren Schritt hin auf dem Weg zur Globalisierung: die Verbindung zwischen Amerika und Europa soll her.

Ein Tunnel unterhalb des Atlantiks, von Schnellzügen mit bis zu 300 Kilometern pro Stunde durchfahren, wird zum Symbol des technischen Fortschritts. Die Geldgeber stehen Schlange, allen voran jener sagenumwobene Lloyd, der sich mit 25 Millionen Dollar an dem Projekt beteiligt.

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Ich an Dich

Auch in der Zeit des Faschismus sind in Deutschland schöne Bücher erschienen. Ein sondermerkwürdiges Buch stammt von Dinah Nelken: Ich an Dich.


Daten zum Buch

  • Autorin: Dinah Nelken
  • Titel: Ich an Dich
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Berlin
  • Verleger: Gustav Weise Verlag
  • Erscheinungsjahr: 1938

Thomas Mann galt zu seiner Zeit als so eine Art Groß-Weiser, dessen Meinung von jedermann respektiert worden ist. Doch natürlich hatte er nicht immer Recht. So bezeichnete er einmal all jene Bücher, die in den Jahren von 1933 bis 1945 in Deutschland gedruckt worden seien, als wertlos und meinte, dass sie samt und sonders eingestampft werden sollten.

Nun lässt sich über solch ein verallgemeinerndes Urteil natürlich trefflich streiten, zumal Thomas Mann wohl übersehen hatte, dass seine eigenen Bücher in jenen Jahren selbst zu jenen gehörten, die nach seinem Spruch eingestampft gehörten, waren doch die ersten beiden Bände der Joseph-Tetralogie noch 1933 und 1934 beim Fischerverlag in Berlin erschienen.

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Verney. Der letzte Mensch

Endzeitszenarien sind bei Autoren ein beliebtes Thema. Ein frühes Beispiel findet sich bei Mary Shelley, die schon 1826 einen entsprechenden Roman veröffentlicht hat: Verney. Der letzte Mensch.


Daten zum Buch

  • Autorin: Mary Shelley
  • Titel: The Last Man
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: London
  • Verleger: Henry Colburn
  • Erscheinungsjahr: 1826
  • Deutsche Erstausgabe: Verney. Der letzte Mensch (Bergisch-Gladbach: Bastei Lübbe Verlag 1982, Übersetzung: Ralph Tegtmeier)

Frankenstein, klar, den kennt jeder. Wenn nicht das Buch, so doch wenigstens eine der zahlreichen Verfilmungen um den Genfer Doktor der Naturwissenschaften und das von ihm geschaffene Monster, das in dem maßgebenden Streifen aus dem Jahre 1931 (und in den beiden Nachfolgern von 1935 und 1939) von Boris Karloff so schrecklich-schön dargestellt worden ist wie sonst wohl nie mehr wieder.

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Die Insel der Abenteuer

Jedes Kind muss Enid Blyton gelesen haben. Das erste Buch aus der Abenteuerserie ist ein guter Start: Die Insel der Abenteuer.


Daten zum Buch

  • Autorin: Enid Blyton
  • Titel: The Island of Adventure
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: London
  • Verleger: Macmillan Publishers Ltd.
  • Erscheinungsjahr: 1944
  • Deutsche ErstausgabeDie Insel der Abenteuer (Berlin: Erika Klopp Verlag 1950, Übersetzung: Lena Stepath)

Kinderbücher werden oft unterschätzt, sie gelten halt nicht als ernsthafte Erwachsenenliteratur.

In manchen Fällen ist das natürlich höherer Blödsinn, zumal bei Klassikern wie Alice im Wunderland, das kaum ein Kind wohl in seiner ganzen Breite erfassen kann. Sonst nämlich hätte es keines umfassenden Anmerkungsapparats bedurft, wie ihn Martin Gardner zu dem wunderbaren Buch Alles über Alice beigesteuert hat.

Inzwischen ist durch die Romane um Harry Potter oder Eddie Dickens natürlich hinlänglich bewiesen worden, dass so genannte Kinder- und Jugendliteratur für Erwachsene mehr als nur geeignet ist.

Die Bücher der englischen Schriftstellerin Enid Blyton benötigen zwar keine allzu umfangreichen Erklärungen, schön zu lesen sind sie trotzdem – für Kinder zumal, aber auch für Erwachsene.

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Jahrgang 1902

Wenn man in alten Magazinen blättert, stößt man häufig auf Rezensionen, die einen neugierig auf das besprochene Buch machen. So führt ein Text von Carl von Ossietzky dazu, dass jetzt auch ein Buch über den Ersten Weltkrieg auf unserem Nachttisch liegt: Jahrgang 1902 von Ernst Gläser.


Daten zum Buch

  • Autor: Ernst Glaeser
  • Titel: Jahrgang 1902
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Potsdam
  • Verleger: Gustav Kiepenheuer Verlag
  • Erscheinungsjahr: 1928

1902 – das war das Jahr, als der Burenkrieg in Südafrika zu Ende ging, Kuba seine Unabhängigkeit von den USA erhielt, der Altertumswissenschaftler Theodor Mommsen den Literaturnobelpreis zugesprochen bekam, der Ausbruch des Mont Pelé auf der Antilleninsel Martinique etwa 30.000 Todesopfer forderte, die ersten Mitglieder den Madrid Foot Ball Club (vulgo Real Madrid) amtlich als Verein registrieren ließen, der deutsche Arzt Rudolf Virchow, der deutsch-amerikanische Unternehmer Levi Strauss sowie der französische Schriftsteller Émile Zola starben.

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Tagebuch eines Landpfarrers

Zu den wichtigsten Beiträgen der Renoveau catholique gehört ein 1936 erschienene Roman von Georges Bernanos: Tagebuch eines Landpfarrers.


Daten zum Buch

  • Autor: Georges Bernanos
  • Titel: Journal d’un curé de campagne<
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Paris
  • Verleger: Librairie Plon
  • Erscheinungsjahr: 1936
  • Deutsche ErstausgabeTagebuch eines Landpfarrers (Wien: Thomas-Verlag 1936, Übersetzung: Jakob Hegner)

Wer mit religiöser Literatur nicht viel am Hut hat, wird mit dem 1936 erschienenen Roman des französischen Schriftstellers Georges Bernanos (1888 bis 1948) sicher nicht allzu viel anzufangen wissen – im Gegensatz zu den Geschwistern Scholl, die den Roman aufmerksam studierten und in ihrem Ulmer Kreis, obwohl protestantisch erzogen, zusammen mit Otl Aicher ausgiebig diskutierten.

Doch eins ist gewiss: Das Buch zählt zu den Höhepunkten der religiösen Literatur und gilt als eines der wichtigsten Beiträge der Renoveau catholique, die im frühen 19. Jahrhundert entstand und sich in Frankreich gegen die Trennung von Kirche und Staat wendete. Durch die Hinwendung zu den Werten des ursprünglichen Katholizismus sollte die Literatur (und mit ihr die gesamte Gesellschaft) erneuert werden.
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Das Feuer

Zu den bedeutenden Büchern über den Ersten Weltkrieg gehört ganz ohne Frage auch ein Roman des französischen Schriftstellers Henri Barbusse: Das Feuer.


Daten zum Buch

  • Autor: Henri Barbusse
  • Titel: Le Feu: journal d’une escouade
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Paris
  • Verleger: Éditions Flammarion
  • Erscheinungsjahr: 1916
  • Deutsche Erstausgabe: Das Feuer. Tagebuch einer Korporalschaft (Zürich: Max Rauscher Verlag 1918, Übersetzung: Leo von Meyenburg)

Henri Barbusse war von Beginn an in vorderster Linie mit dabei. Der französische Schriftsteller (1873 bis 1935), der nach seinem Studium der französischen Literatur zunächst als Pressereferent im französischen Innenministerium gearbeitet hatte, lag im Ersten Weltkrieg in den Schützengräben an der deutsch-französischen Front und erlebte dort hautnah mit, was der Krieg für den einfachen Soldaten bedeutet.

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Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde

Bettine von Arnim war eine beeindruckende Frau, die ganz erstaunliche Bücher veröffentlicht hat – darunter auch ihr bekanntestes: Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde.


Daten zum Buch

  • Autorin: Bettine von Arnim
  • Titel: Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde
  • Genre: Briefroman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Berlin
  • Verleger: Ferdinand Dümmler
  • Erscheinungsjahr: 1835

50 Jahre alt war es schon, das Kinde, als es 1835 seinen Briefwechsel mit dem drei Jahre zuvor verstorbenen Goethe publizierte. (Und dabei den damals noch gebräuchlichen Genitiv-Apostroph verwendete. Benutzte sie ihn heute, so gälte sie wohl bald als Blödling, Dussel oder Simpel. So ändern sich die Zeiten.)

Freilich handelte es sich nicht um die originalen Briefe, die Bettine von Arnim (geb. Brentano) in Druck gab. Sie änderte die Briefe nach Gutdünken, schrieb vieles um, ließ einiges weg, dichtete neue Motive hinzu. Auf diese Weise erschuf sie sich quasi ihre eigene Welt.

Bettine hatte Goethe schon früh schätzen gelernt. Kein Wunder, dass sie restlos begeistert war, als sie im Juni 1806 in Offenbach die Briefe entdeckte, die Goethe in den Jahren zwischen 1772 und 1775 an ihre Großmutter Sophie von La Roche geschickt hatte. Wie sie selbst an einer Stelle meinte (zweiter Teil), gehörte die Liebe zu Goethe letztlich zum Erbteil ihrer Mutter Maximiliane.

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Der Zauberer von Oz

Eines der schönsten Kinderbücher der Welt stammt aus den USA: Der Zauberer von Oz von L. Frank Baum.


Daten zum Buch

  • Autor: L. Frank Baum
  • Titel: The Wonderful Wizard of Oz
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Chicago
  • Verleger: George M. Hill Company
  • Erscheinungsjahr: 1900
  • Deutsche Erstausgabe: Der Zauberer von Oz (Zürich: Morgarten 1940, Übersetzung: Ursula von Wiese)

Die junge Judy Garland avancierte 1939 quasi über Nacht zum Star. Und warum? Weil die Art, wie sie im MGM-Film The Wizard of Oz als Heldin agierte, noch jeden in den Bann schlug – nicht nur als Schauspielerin aber, sondern auch als Sängerin. Ihre Interpretation des Liedes Over The Rainbow darf auch heute noch als unübertroffen gelten.

Vorbild für den Film war The Wonderful Wizard of Oz (1900), das damals wie heute als bekanntestes Kinderbuch der USA gelten darf.

L. Frank Baum (1856 bis 1919) erzählt darin die Geschichte der kleinen Dorothy, die mit ihrer Tante Em und ihrem Onkel Henry auf einer Farm in Kansas lebt. Das Leben dort ist trist, die Prärie ist öd, der Himmel ist grau, nicht einmal das Gras ist grün. Alles aber ändert sich, als plötzlich ein Sturm aufzieht und das Häuschen, in dem sich Dorothy und ihr Hund Toto aufhalten, mit sich reißt.

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