Schöne Rezensionen

Sprachführer zu rezensieren, ist nicht immer ganz einfach. Anton Kuh hat die Aufgabe allerdings souverän gemeistert.


Die schönsten Rezensionen sind meistens eher kurz. Die schönste kommt mit ganzen zwei Worten aus, auch die zweischönste ist nicht allzu umfangreich. Sehr gefällig ist auch eine Rezension aus der Feder des österreichischen Autors Anton Kuh (1890 bis 1941), der sich im Querschnitt (8/1930, S. 567) mit einem der damals wie heute so beliebten Sprachratgeber auseinandergesetzt hat: 1000 Worte Deutsch. Ein Sprachführer für Nachdenkliche von Franz Leppmann, 1930 im Ullstein Verlag erschienen.

Dass die Besprechung so kurz ausfiel, hatte wohl seinen guten Grund. Ganze neunmal musste sich Kuh korrigieren – und das, obwohl sein Text aus gerade einmal 162 Worten bestand. Aber so ist das mit der deutschen Sprache, Stolperfallen gibt es mehr als genug. Beispiele gefällig?

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Die schönste Buchbesprechung

Nach dem Verweis auf die zweitschönste aller Buchbesprechungen nun noch rasch ein Wort über die schönste. Sie findet sich in der Schachzeitschrift Kingpin (Nr. 29) und stammt vom englischen Schachgroßmeister Anthony Miles (1955 bis 2001).

Ganze zwei Worte genügten ihm, um Eric Schillers Unorthodox Chess Openings (New York: Cardoza 1998) zu rezensieren. Ob das Buch tatsächlich ›totaler Bockmist‹ ist, vermögen wir allerdings nicht zu sagen. Es ist uns leider unbekannt.

Leider?

Die zweitschönste Buchbesprechung

Wer in alten Magazinen blättert, stößt häufig auf faszinierende Texte. So ist im Tage-Buch die zweitschönste Buchbesprechung zu lesen, die jemals irgendwo erschienen ist. Die Rezension ist ein wahres Kleinod.


Die zweitschönste Buchbesprechung, die ich je gelesen habe, findet sich in der 1920 vom Wiener Publizisten Stefan Großmann (1875 bis 1935) begründeten Wochenschrift Das Tage-Buch. In Heft 36 des ersten Jahrgangs (S. 1191 f.) befasst sich der namenlose Rezensent mit einer von Hanns Martin Elster verfassten Biografie über einen durchaus bekannten, nicht aber zur ersten Garde zählenden Schriftsteller: Walter von Molo und sein Schaffen (München: Albert Langen 1920).

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