Heinlein und die Church of All Worlds

In den USA sind religiöse Gemeinden bekanntermaßen in rauen Mengen zu finden. Eine davon ist die Church of All Worlds, deren Mitglieder auf die Wiedergeburt der Erdgöttin Gaia hoffen. Woher aber hatten die Gründer die Idee für diese Glaubensgemeinschaft? Aus einem Buch.

Die Vorlage stammt aus der Feder des amerikanischen Schriftstellers Robert A. Heinlein (1907 bis 1988): Der 1961 erschienene Roman Stranger in a Strange Land handelt von einem auf dem Mars geborenen Menschen, der als junger Mann zur Erde reist, dort eine ihm fremde Kultur kennen lernt und im Lauf der Handlung eine eigene Kirche gründet, die Church of All Worlds.

Der Roman ist auch auf Deutsch erschienen: 1970 brachte der Heyne-Verlag unter dem Titel Ein Mann in einer fremden Welt die erste deutsche Fassung heraus, 1996 veröffentlichte Bastei-Lübbe die erst 1991 auf Englisch erschienene ungekürzte Fassung unter dem Titel Fremder in einer fremden Welt.

Der Mörder

Heutzutage fiept und piept es überall, es brummt und summt, Ruhe findet man nirgends. Eine Welt voll lärmender Maschinen ist freilich nicht jedermanns Sache. Manche ziehen sich zurück in die Natur, andere wiederum werden zu Maschinenmördern. Es gibt eine schöne Kurzgeschichte aus dem Jahr 1953, die einen solchen Fall anschaulich schildert: ›The Murderer‹ von Ray Bradbury.

Die Erzählung findet sich in der Anthologie The Golden Apples of the Sun (New York: Doubleday), die 1970 von Margarete Bormann unter dem Titel Geh’ nicht zu Fuß durch stille Straßen (Hamburg/Düsseldorf: Marion von Schröder) ins Deutsche übersetzt worden ist. Zu finden ist ›Der Mörder‹ auch im erstmals 1972 erschienenen Ravensburger Taschenbuch Das Marsungeheuer.

Die Rückkehr der Zeitmaschine

Auf unserem Nachttisch liegt zudem auch der entsprechende Nachfolgeroman, den aber Egon Friedell geschrieben hat: Die Rückkehr der Zeitmaschine.


Daten zum Buch

  • Autor: Egon Friedell
  • Originaltitel: Die Reise mit der Zeitmaschine
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: München
  • Verleger: Piper Verlag
  • Erscheinungsjahr: 1946

Die Geschichte des Zeitreisenden ist bekannt … so dachte die Leserin wenigstens. Doch nein, sie geht noch weiter. Dies aber haben wir nicht etwa Herrn Wells zu verdanken, der nach Veröffentlichung seines ursprünglichen Berichts ganz bewusst die Fortsetzung der Geschichte zu unterdrücken suchte – warum auch immer.

Glücklicherweise aber war Egon Friedell (1878 bis 1938), der sonst vor allem für seine Kulturgeschichte der Neuzeit bekannt ist, neugierig genug, um bei Wells anzufragen, ob in dessen Bericht ein Körnchen Wahrheit stecke, und wenn ja, was denn wohl aus jenem Manne, den wir nur als den Zeitreisenden kennten, geworden sei? (Beleg: Friedells Brief vom 3. Februar 1908 an Wells.)

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Die Zeitmaschine

Auf unserem Nachttisch liegt jetzt auch ein schöner Science-Fiction-Roman von H. G. Wells: Die Zeitmaschine.


Daten zum Buch

  • Autor: Herbert George Wells
  • Titel: The Time Machine
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: London
  • Verleger: William Heinemann
  • Erscheinungsjahr: 1895
  • Deutsche Erstausgabe: Die Zeitmaschine (Minden: J.C.C. Bruns Verlag 1904, Übersetzung: Felix Paul Greve)

Eine Reise durch die Zeit – wer wünscht sich das nicht? Jeder möchte doch gerne wissen, wie die Welt in 100 Jahren oder mehr wohl aussehen mag. Wie wird sich die Technik entwickeln, wird es noch Zeitungen im Printformat geben, wie oft wohl wird die deutsche Fußball-Nationalmannschaft (oder die brasilianische oder argentinische oder italienische) Weltmeister geworden sein – oder wird ein weiterer Krieg, ein großer, allumfassender, vielleicht all diese Fragen hinfällig gemacht haben?

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Frühe Science-Fiction-Magazine

Der Mensch wollte schon immer gerne einen Blick in die Zukunft werfen. In der frühen Phase des 20. Jahrhunderts wurde die entsprechende Literatur erstmals in speziellen Zeitschriften präsentiert.


Zukunftsromane hatte es schon vorher gegeben, trotzdem wird als Wegbereiter der modernen Science-Fiction-Literatur üblicherweise der amerikanisch-luxemburgische Verleger Hugo Gernsback bezeichnet. Dieser brachte 1926 mit dem Magazin Amazing Stories das erste Heft auf den Markt, das ausschließlich Kurzgeschichten fantasievoll-fantastischen Inhalts enthielt. Mit dieser neuartigen Form verschaffte Gernsback der entsprechenden Literatur einen enormen Auftrieb und hob quasi ein eigenes Genre aus der Taufe.

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Solneman der Unsichtbare

Wer in Texten Kurt Tucholskys blättert, stößt häufig auf Rezensionen, die einen neugierig auf das besprochene Buch machen. So führt einer seiner Artikel dazu, dass jetzt auch ein Roman von Alexander Moritz Frey auf unserem Nachttisch liegt: Solneman der Unsichtbare.


Daten zum Buch

  • Autor: Alexander Moritz Frey
  • Titel: Solneman der Unsichtbare
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: München
  • Verleger: Delphin-Verlag
  • Erscheinungsjahr: 1914

Wer keine lustigen Geschichten mag, dem ist nicht zu helfen. Hier ist eine, die auch heute noch urkomisch ist, 100 Jahre nachdem sie erstmals erschienen ist. Ja, Tucholsky hatte ganz Recht, als er in seiner begeisterten Rezension von einem ›höchst amüsanten‹ Buch sprach.

Bücher, die so alt sind, sind heutzutage nicht immer ganz leicht zu besorgen. Das ist in diesem Fall anders. Der Roman liegt nämlich in einer Ausgabe des Elsinor Verlags vor (Coesfeld 2010, ISBN-13: 978-3939483168), auf die alle interessierten Leserinnen zurückgreifen können. Und das sollten doch eigentlich alle. Oder zumindest die, die, wie Tucholsky sagte, ›Spaß an barockem Humor‹ haben:

Ich sage absichtlich nicht: grotesk – das ist dieser Humor auch -, aber da ist doch noch ein Ton, der aufhorchen macht, und der nicht auf der Mohnwiese E. A. Poes gewachsen ist: ein schneidender, eiskalter Ton.

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Die ersten Zeitmaschinen

Eine Reise durch die Zeit hat die Menschen schon immer fasziniert. Ende des 19. Jahrhunderts beschäftigten sich auch die ersten Autoren mit dem Thema.


Wer hat die erste Geschichte geschrieben, die von einer Zeitmaschine handelt? H. G. Wells’ gleichnamiger Roman von 1895 war jedenfalls nicht der erste zum Thema. Eventuell gebührt die Ehre Edward Page Mitchell, einem Herausgeber der New Yorker Zeitschrift Sun, der dort am 18. September 1881 anonym eine Story mit dem Titel ›The Clock that went backward‹ veröffentlichte.

Sie ist sogar schon mal ins Deutsche übersetzt worden (›Die Uhr, die rückwärts ging‹), und zwar in dem Sammelband Isaac Asimov präsentiert Science Fiction Erzählungen des 19. Jahrhunderts (München: Heyne 1983), worin sie wohl weniger literarischer als vielmehr historischer Gründe wegen aufgenommen wurde. Fragt sich nur, ob eine Uhr wirklich als Zeitmaschine durchgeht?

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Morels Erfindung

Auf unserem Nachttisch liegt auch ein Buch des argentinischen Schriftstellers Adolfo Bioy Casares: Morels Erfindung.


Daten zum Buch

  • Autor: Adolfo Bioy Casares
  • Titel: La invencíon de Morel
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Buenos Aires
  • Verleger: Editorial Losada
  • Erscheinungsjahr: 1940
  • Deutsche Erstausgabe: Morels Erfindung (München: Nymphenburger Verlagshandlung 1965, Übersetzung: Karl August Horst)

Es ist wohl kein Geheimnis, dass ich nicht gerade ein Freund unnötig langatmiger Romane bin. Seit jeher kann ich nicht verstehen, warum ein Autor 800 Seiten braucht, um eine Begebenheit zu schildern, die er auch in 200 oder weniger Worten hätte darlegen können. Umso lieber sind mir daher all jene Werke, die das gebotene Maß nicht überschreiten. Zu diesen anerkennenswerten Büchern gehört auch der Kurzroman Morels Erfindung, den der argentinische Autor Adolfo Bioy Casares 1940 veröffentlichte.

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Per Anhalter durch die Galaxis

Zu den schönsten Büchern auf unserem Nachttisch gehört ganz ohne Frage auch das Buch mit der 42: Per Anhalter durch die Galaxis von Douglas Adams.


Daten zum Buch

  • Autor: Douglas Adams
  • Titel: The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: London
  • Verleger: Pan Books
  • Erscheinungsjahr: 1979
  • Deutsche Erstausgabe: Per Anhalter durch die Galaxis (Frankfurt am Main: Rogner & Bernhard bei Zweitausendeins 1981, Übersetzung: Benjamin Schwarz)

Die freundlichen Vogonen machen kurzen Prozess. Die Erde steht nun mal im Weg, die Expressroute quer durch den Hyperraum hat Vorrang. Und so radieren sie die gute alte Erde mir nichts, dir nichts von der intergalaktischen Landkarte. Das wars dann wohl.

Nicht aber für Arthur Dent. Das wiederum hat er seinem Kumpel Ford Prefect zu verdanken, der zufällig von einem kleinen Planeten in der Nähe von Beteigeuze stammt und nur deshalb auf der Erde weilt, weil er als Autor für den berühmtesten aller Reiseführer zeichnet. So erreichen Arthur und Ford tatsächlich per Anhalter noch gerade so eben das Raumschiff der Vogonen, die allerdings nicht unbedingt für ihre Gastfreundschaft berühmt sind.

Kein Wunder, dass sie ihre beiden blinden Passagiere kurzerhand wieder in den Raum hinausschießen. Das sollte eigentlich das endgültige Aus sein für Arthur und Ford. Ist es aber nicht. Vielmehr finden sie sich plötzlich auf einem Raumschiff wieder, der Herz aus Gold, die, wie ja jedermann weiß, als gestohlen gilt.

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Der Tunnel

Auf unserem Nachttisch liegt auch ein Buch des deutschen Schriftstellers Bernhard Kellermann: Der Tunnel.


Daten zum Buch

  • Autor: Bernhard Kellermann
  • Titel: Der Tunnel
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Berlin
  • Verleger: S. Fischer Verlag
  • Erscheinungsjahr: 1913

Mac Allan hat einen wahnwitzigen Plan. In einer Zeit, da jeder Ausflug in ein fremdes Land noch ein Abenteuer darstellt, Anfang des 20. Jahrhunderts, wagt er einen ungeheuren Schritt hin auf dem Weg zur Globalisierung: die Verbindung zwischen Amerika und Europa soll her.

Ein Tunnel unterhalb des Atlantiks, von Schnellzügen mit bis zu 300 Kilometern pro Stunde durchfahren, wird zum Symbol des technischen Fortschritts. Die Geldgeber stehen Schlange, allen voran jener sagenumwobene Lloyd, der sich mit 25 Millionen Dollar an dem Projekt beteiligt.

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