Der erste Satz

Der bekannteste Anfangssatz eines Romans stammt vielleicht von Edward Bulwer-Lytton. Mit seinem Einstieg hat der englische Autor sogar einen Wettbewerb inspiriert.


Snoopy war bei den Peanuts alles: Weltkriegsflieger, Anwalt, Arzt, Golfprofi und manchmal auch Schriftsteller. Als solcher arbeitete er sein Leben lang an seinem Meisterwerk, das stets mit den immer gleichen Worten begann: ›It was a dark and stormy night.‹

Die Worte von der dunklen und stürmischen Nacht gehen freilich auf einen anderen Autor zurück. 1830 veröffentlichte der englische Romancier und Politiker Edward Bulwer-Lytton (1803 bis 1873) den Roman Paul Clifford, dessen erster Satz berühmt geworden ist. Hier ist er in seiner vollen Blüte:

It was a dark and stormy night, the rain fell in torrents — except at occasional intervals, when it was checked by a violent gust of wind which swept up the streets (for it is in London that our scene lies), rattling along the house-tops, and fiercely agitating the scanty flame of the lamps that struggled against the darkness.

[Paul Clifford 1813: Chapter 1, S. 1 f.]

Ein verkorkster Satz. So verkorkst, dass Bulwer-Lytton inzwischen mit seinem Namen für einen Wettbewerb steht, in dem die Teilnehmer dazu aufgefordert werden, den Anfangssatz des schlechtesten aller möglichen Romane zu kreieren. Die Sätze sind also keinem tatsächlich existierenden Buch entnommen, sondern werden extra für den Wettstreit erfunden. Der Bulwer-Lytton Fiction Contest der San Jose State University existiert seit 1982. Ob die Jury immer die richtigen Sieger kürt, darf allerdings bezweifelt werden.