Frühe Science-Fiction-Magazine

Der Mensch wollte schon immer gerne einen Blick in die Zukunft werfen. In der frühen Phase des 20. Jahrhunderts wurde die entsprechende Literatur erstmals in speziellen Zeitschriften präsentiert.


Zukunftsromane hatte es schon vorher gegeben, trotzdem wird als Wegbereiter der modernen Science-Fiction-Literatur üblicherweise der amerikanisch-luxemburgische Verleger Hugo Gernsback bezeichnet. Dieser brachte 1926 mit dem Magazin Amazing Stories das erste Heft auf den Markt, das ausschließlich Kurzgeschichten fantasievoll-fantastischen Inhalts enthielt. Mit dieser neuartigen Form verschaffte Gernsback der entsprechenden Literatur einen enormen Auftrieb und hob quasi ein eigenes Genre aus der Taufe.

Ein ganz ähnlich geartetes Blatt hatte freilich schon vorher in Deutschland existiert. Zwischen 1919 und 1921 brachte Karl Heinz Strobl das Magazin Orchideengarten – Phantastische Blätter heraus, das außer Werken der Fantastik noch Gespenstergeschichten enthielt und oft genug auch in okkulte Sphären abdriftete.

Und auch eine der ersten Science-Fiction-Heftromanserien weltweit stammte aus Deutschland. Zwischen 1908 und 1912 erschienen in zwei Berliner Verlagen insgesamt 165 Ausgaben von Der Luftpirat und sein lenkbares Luftschiff, von denen 1914 einige unter dem Titel Der Fliegerteufel noch einmal neu aufgelegt wurden, bevor der Vertrieb genauso wie der von 151 weiteren Heftserien am 1. April 1916 aufgrund eines Erlasses verboten wurde. Im Mittelpunkt der Serie steht der berüchtigte Kapitän Mors, der in seinem Luftschiff zusammen mit seiner treuen Besatzung gegen das Böse in der Welt kämpft.