Im Westen nichts Neues: Verkaufszahlen

Der Roman Im Westen nichts Neues war ein durchschlagender Erfolg. Genaue Verkaufszahlen sind aber nicht bekannt.


Der Roman Im Westen nichts Neues war ein Riesenerfolg. Die Vorabveröffentlichung in der Vossischen Zeitung vom 10. November bis zum 9. Dezember 1928 heizte das Interesse des Lesepublikums so sehr an, dass die am 29. Januar 1929 erschienene Buchausgabe größte Aufmerksamkeit fand.

Dazu beigetragen haben wohl auch zwei weitere Faktoren: Zum einen fuhr der Ullstein-Verlag eine beispiellose Werbekampagne, zum anderen setzte bald schon in zahllosen Blättern eine Diskussion um Wert und Wahrhaftigkeit der Erzählung ein. Jeder hatte ja etwas dazu zu sagen, die Linken wie die Rechten, und all die, die in der Mitte standen, natürlich auch.

Wie erfolgreich war nun das Buch eigentlich? Wir können es nicht mit Bestimmtheit sagen, denn jede Quelle gibt die unterschiedlichsten Werte an. Im Buch der 1000 Bücher wird Remarques Reportage als das nach der Bibel weltweit meistgelesene Buch bezeichnet, das mittlerweile in rund 50 Sprachen Roman übersetzt worden sein soll, bei einer Auflage von knapp 20 Millionen Exemplaren (S. 901).

Joachim Scholl spricht dagegen in seinem Buch Romane des 20. Jahrhunderts von rund 30 Millionen verkauften Büchern, womit Im Westen nichts Neues der weltweit meistverkaufte deutsche Roman sei (S. 86). Bei Christine Brinck (Das Beste von Allem) wiederum taucht es in der Liste der zehn meistverkauften Bücher gar nicht erst auf: Mit einer geschätzten Verkaufszahl von 30 Millionen hat dort Valley of the Dolls (dt. Tal der Puppen) von Jacqueline Susann den 10. Platz inne (als Quelle wird dort Russell Ash genannt: Top Ten of Everything 2002, S. 67 f.).

Dies alles zeigt nur, dass solche Zahlen nicht allzu ernst zu nehmen sind. Jeder schreibt, was er will, eine verlässliche Quelle wird aber nirgendwo angegeben. Wir haben es also mit dem klassischen Fall eines Beweises durch Behauptung zu tun, überzeugend im zwanglosen Gespräch, zugegeben, weit weniger überzeugend aber, wenn es um das geschriebene Wort geht.