Kafkas Apostroph

Kafkas Prozess endet mit K.s Hinrichtung. Kafka schreibt an einer Stelle von ›K.s Gurgel‹. In der später erschienenen Kritischen Ausgabe wird jener Apostroph dazwischengeschoben, der heutzutage von wenig wohlmeinenden Zeitgenossen gerne als Deppen-Apostroph bezeichnet wird.

Dabei darf allerdings nicht übersehen werden, dass der Genitiv-Apostroph vor noch gar nicht so langer Zeit vollkommen üblich gewesen ist. So haben ihn Thomas Mann und Carl Zuckmayer auch dann noch benutzt (in den 1950ern), als der Duden ihn schon längst als verboten gebrandmarkt hatte.

Heute erlebt der Genitiv-Apostroph gerade eine Renaissance, sehr zum Verdruss aller Sprachpedanten, Schulfuchser und Besserwisser.