Körper und Geist

Als Prominenter hat man es nicht immer ganz leicht mit seinen Fans. Manchmal treten sie nämlich mit derart skurrilen Wünschen an einen heran, dass selbst der gutmütigste Mensch verschreckt zurückzuckt. Ganz so erging es einmal auch dem irischen Dramatiker George Bernard Shaw, der als Nobelpreisträger zu seiner Zeit so etwas wie eine Institution war (→ Elliot 1988, S. 181).

So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Shaw eines Tages einen Brief von einer Dame erhielt, die sich ein Kind von ihm wünschte. Er sei der Mann mit dem großartigsten Gehirn der Welt, meinte die Dame, sie die Frau mit dem tollsten Körper – warum also nicht zusammen ein Kind zeugen? Shaw bewahrte die Contenance: Was aber, so schrieb er zurück, wenn das Kind seinen Körper und ihren Geist erbe?