Menschen im Hotel

Auf unserem Nachttisch befindet sich auch das vielleicht bekannteste Buch von Vicki Baum: Menschen im Hotel.

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Ach ja, die 20er-Jahre – eine erstaunliche Zeit. Über die Charaktere jener Zeit hat die österreichische Schriftstellerin Vicki Baum (1888 bis 1960) diesen wunderbaren Roman geschrieben, dessen Brillanz auch auf den 1932 in Hollywood entstandenen Film (mit Greta Garbo als alternder Ballerina) abfärbt, der fast genauso sehens- wie dieses Buch lesenswert ist. Tatsächlich hat der Streifen damals einen Oscar als bester Film gewonnen – aber das sagt ja in der Regel nicht allzu viel über die Qualität eines Machwerks aus.

Wen treffen wir nicht alles im Berliner Grand Hotel: die alternde Diva Grusinskaja, den galanten Hochstapler Baron Gaigern, den sterbenden Buchhalter Kringelein, die liebestolle Sekretärin Flämmchen oder den vor der Pleite stehenden Generaldirektor Preysing. Gaigern hat es auf die Perlen der Grusinskaja abgesehen, wird von dieser aber beim Einbruch in ihr Zimmer überrascht. Doch als Mann von Welt weiß sich der Baron natürlich auch aus dieser Situation zu retten – indem er sich nämlich als ihr Verehrer ausgibt.

Doch wie das manchmal so ist im Leben: aus Spaß wird Ernst, der Baron verliebt sich tatsächlich in die suizidgefährdete Diva, die bald auf eine Gastspielreise nach Wien gehen wird. Um sie begleiten zu können, benötigt der Baron dringend Geld – woher aber nehmen? Vielleicht dem Kringelein abluchsen, der seine ganze gesparte Kohle gerade auf den Kopf haut – jetzt, kurz bevor er sterben muss?

Aber ach, der Baron hat Pech, bei Kringelein kann er nichts holen. So muss er es woanders versuchen, beim Generaldirektor am besten, der sich nur leider zum Zeitpunkt des Einbruchs gerade mit seinem Flämmchen Flämmchen vergnügt. Es kommt zur Konfrontation zwischen Gaigern und Preysing, die für einen der beiden tödlich endet.

Ein wunderbares Buch, so unterhaltsam wie empfehlenswert.