Bilder in der Weltbühne

Beim Blättern in Tucholskys Texten kommt eine wichtige Frage auf. Was ist wichtiger: Text oder Bild? Für eine Zeitschrift wie die Weltbühne war das keine Frage: Sie verzichtete fast komplett auf Bilder. Und das, obwohl Tucholsky schon 1912 in einem Text mehr Fotos gefordert hatte. Zwei Ausnahmen gab es trotzdem.


›Wir brauchen mehr Photographien‹, behauptete Tucholsky einmal in einem Beitrag für Vorwärts, das Zentralorgan der SPD. Das war allerdings noch vor seiner Zeit bei der Weltbühne, die in ihrer Geschichte fast völlig auf Bilder verzichtete – was durchaus bemerkenswert war, dienten doch in den 20er-Jahren die bunten amerikanischen Blätter mit ihren neuartigen Grafiken und Illustrationen als Vorbild für deutsche Zeitschriften.

War die Weltbühne etwa unmodern und rückwärtsgewandt? Wohl kaum, sonst nämlich hätte sie nicht schon ab 1920 zugunsten der Antiqua auf die angestaubte Frakturschrift verzichtet, sehr viel früher also als manch andere Blätter. Nur von Bildern wollte bei der Weltbühne keiner etwas wissen.

Bilder in der Weltbühne weiterlesen