Friedell und Kuh

Egon Friedell war bekanntermaßen als Ideengeber sehr beliebt. So übernahm Anton Kuh einmal eine von Friedells Humoresken und veröffentlichte sie unter seinem eigenen Namen in der Literaturzeitschrift Der Querschnitt.

Egon Friedell nahm es mit Humor und bedankte sich in einem Brief für die ihm erwiesene Ehre. Eine Revanche war ihm aber nicht vergönnt — und das aus einem einfachen Grund: Trotz Durchsicht des gesamten Kuhschen Oeuvres, so Friedell, habe er nichts gefunden, worunter er seinen Namen setzen wolle (→ Friedell 1983, Kapitel 4).

Postskriptum:
(Ists wahr oder gelogen? Um welchen Artikel es sich handeln soll, wissen wir jedenfalls nicht.)

Die Rückkehr der Zeitmaschine

Auf unserem Nachttisch liegt zudem auch der entsprechende Nachfolgeroman, den aber Egon Friedell geschrieben hat: Die Rückkehr der Zeitmaschine.


Daten zum Buch

  • Autor: Egon Friedell
  • Originaltitel: Die Reise mit der Zeitmaschine
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: München
  • Verleger: Piper Verlag
  • Erscheinungsjahr: 1946

Die Geschichte des Zeitreisenden ist bekannt … so dachte die Leserin wenigstens. Doch nein, sie geht noch weiter. Dies aber haben wir nicht etwa Herrn Wells zu verdanken, der nach Veröffentlichung seines ursprünglichen Berichts ganz bewusst die Fortsetzung der Geschichte zu unterdrücken suchte – warum auch immer.

Glücklicherweise aber war Egon Friedell (1878 bis 1938), der sonst vor allem für seine Kulturgeschichte der Neuzeit bekannt ist, neugierig genug, um bei Wells anzufragen, ob in dessen Bericht ein Körnchen Wahrheit stecke, und wenn ja, was denn wohl aus jenem Manne, den wir nur als den Zeitreisenden kennten, geworden sei? (Beleg: Friedells Brief vom 3. Februar 1908 an Wells.)

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Friedell und Stekel

Plagiatsvorwürfe hat es immer schon gegeben. Manchmal zu Recht, oft aber auch zu Unrecht, wie wir der Weltbühne vom 10. März 1925 entnehmen können (S. 373 f.): Da lesen wir also, dass Egon Friedell, der in einem Beitrag vom 18. Januar 1925 für das Neue Wiener Journal Wort für Wort eine Textpassage verwendete, die Wilhelm Stekel schon 1912 in dem Buch Die Träume der Dichter benutzt hatte.

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Weitere Suizidanten

Es gibt mehr als genug Dichter, die von eigener Hand sterben. Das gilt auch für deutschsprachige Autoren, wie der folgenden Liste zu entnehmen ist.


1) Karoline von Günderrode
Gerne hätte sich die deutsche Dichterin dem (leider bereits verheirateten) Gelehrten Friedrich Creutzer hingegeben, doch der zog sich in letzter Minute von ihr zurück. Als sie diese Nachricht vernahm, fackelte sie nicht lange, nahm einen Dolch und warf sich am 26. Juli 1806 im Alter von 26 Jahren am Flussufer in Winkel am Rhein in die Klinge.

2) Heinrich von Kleist
In seinen letzten Lebensmonaten von Armut geplagt, dachte Kleist bald nur noch an den Tod. Alleine wollte er diesen Weg aber nicht gehen, eine Partnerin musste her. Die fand er in der krebskranken Henriette Vogel, die er am 21. November 1811 mit deren Einverständnis am heutigen Kleinen Wannsee im Südwesten Berlins erschoss. Anschließend richtete der 34-Jährige sich selbst.

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