Sturmhöhe

Ganz oben auf der Liste unserer Lieblingsbücher steht der einzige Roman, den Emily Brontë geschrieben hat: Sturmhöhe.


Daten zum Buch

  • Autorin: Ellis Bell (d.i. Emily Brontë)
  • Titel: Wuthering Heights
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: London
  • Verleger: Thomas Cautley Newby, Publisher
  • Erscheinungsjahr: 1847
  • Deutsche ErstausgabeWutheringshöhe (Grimma/Leipzig: Verlag-Comptoir 1851, Übersetzung: unbekannt)

Eins ist klar: Schwierig zu lesen ist Emily Brontës Sturmhöhe schon. Über 32 Jahre erstreckt sich immerhin die Handlung, doch wird sie weder chronologisch noch von einem allwissenden Erzähler wiedergegeben; vielmehr sind es zwei Nebenfiguren des Romans, Nelly Dean und Mr. Lockwood, die uns das Geschehen in immer neuen Rückblenden vermitteln. Wer also beim Lesen nicht scharf Acht gibt, der kann in dem Geflecht aus Briefen, Tagebucheinträgen und Erinnerungen in der Tat schnell vom rechten Wege abkommen.

Aber mag das Buch auch etwas allzu kompliziert  aufgebaut sein, mögen die Charaktere sprechen, wie sonst wohl kaum einer spricht, mögen manche Figuren auch blass bleiben – so ist das alles unwichtig in Anbetracht des Sturms aus Donnern und Blitzen, der über das düstere Yorkshire hinwegfegt und einen derart herrlichen Geruch von Moder und Tod zurücklässt, das wir bald meinen, das Monster des Dr. Frankenstein sei nicht mehr als nur ein Teddybär.

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Versuch über Emily Brontë

Als Emily Brontë am 19. Dezember 1848 im Alter von nur 30 Jahren starb, war sie nahezu unbekannt. Ihr Roman und ihre Gedichte ließen die frühen Kritiker zumeist ratlos zurück, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Emily Brontë war ihrer Zeit weit voraus, erst spätere Generationen wussten ihr Genie zu würdigen.


In her white evening dress; with her long hair flowing full and wavy; with her noiseless step, her pale cheek, her eye full of night and lightning, she looked, I thought, spirit-like, – a thing made of an element, – the child of a breeze and a flame, – the daughter of ray and rain-drop, – a thing never to be overtaken, arrested, fixed.

[Charlotte Brontë: Shirley 1849, Vol. III: Chapter XXXVI, S. 294]

Als so etwas wie einen Geist hat ihre Schwester sie also gesehen, als Kind von Wind und Feuer, wie aus einem Element entstanden, so wie sie dastand in ihrem weißen Abendkleid, mit ihren langen Locken, dem lautlosen Schritt, den bleichen Wangen und den blitzenden Augen, die so schwarz wie die Nacht, eine Tochter des Lichts und des Regentropfens, ein Wesen, das keiner kann fassen, einfangen oder fesseln.

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Die Brontës – eine Zeittafel

Charlotte Brontë kam am 21. April 1816 auf die Welt, kurz danach folgten ihre Schwestern Emily und Anne. Sie alle wurden nicht alt, Emily starb mit 30, Anne mit 29, Charlotte mit 39 Jahren. Trotzdem zählen sie zu den wichtigsten Vertreterinnen der englischen Literatur. Hier die wichtigsten Daten im Leben der Familie Brontë.


Die Brontës sind in Deutschland noch immer nicht so bekannt wie in ihrer Heimat. Deshalb soll an dieser Stelle eine kurze Zeittafel über Leben und Werk der Familie informieren.

1777 – Patrick Brunty wird am 17. März als Sohn von Hugh Prunty (oder Brunty) und Alice (Eleanor) McClory in Imdel (auch Emdale) in der irischen Grafschaft Down geboren.

1783 – Am 15. April wird Maria Branwell als Tochter von Thomas und Anne Branwell (née Carne) in Penzance (Cornwall, England) geboren.

1802 – Patrick Brunty verlässt Irland im September und tritt Anfang Oktober unter dem Namen Branty (später Brontë) ins St. John’s College in Cambridge ein.

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Kate Bush

Im Januar 1978 veröffentlichte die junge Kate Bush ihre erste Platte: Wuthering Heights. Der Titel des Stücks bezieht sich natürlich auf den gleichnamigen Roman Emily Brontës, auch wenn Kate Bush, wie sie in einem Interview mit der Zeitschrift TV Week vom 14. Oktober 1978 sagte, zuerst durch ein Fernsehspiel darauf aufmerksam geworden sei. Das Brontë-Fieber hatte sie dann aber sofort gepackt.

Vielleicht ja auch deshalb, weil sie als Kind immer nur so gerufen wurde wie eine der beiden Hauptfiguren des Romans: Cathy. Nachdem Kate Bush den Roman gelesen hatte, kam sie dann auch noch dahinter, dass sie und Emily Brontë am selben Tag Geburtstag haben – am 30. Juli nämlich. Der Song musste also geschrieben werden.

Emily Dickinson. Amerikas Dichterin

Emily Dickinson hat zu ihren Lebzeiten gerade einmal ein Gedicht veröffentlicht. Heute gilt sie als Amerikas größte Dichterin. Und das ganz zu Recht.


Keiner kannte sie. Wie auch, da sie ja die meiste Zeit wie eine Nonne in ihrem Häuschen vor sich hin lebte? Und von ihren Gedichten waren eh nur sieben Stück zu ihren Lebzeiten veröffentlicht worden. Kein Wunder also, dass sie ihren Zeitgenossen fast völlig unbekannt war, keiner ihrer Landsleute auch nur den leisesten Schimmer davon hatte, dass die größte Dichterin, die ihr Land je besessen, unter ihnen lebte. Wer also ist Emily Dickinson?

Emily Elizabeth Dickinson kam am 10. Dezember 1830 als zweites Kind von Emily Norcross und Edward Dickinson in Amherst im US-Bundesstaat Massachusetts auf die Welt. Sie hatte einen älteren Bruder (William Austin, geboren am 16. April 1829) sowie eine jüngere Schwester (Lavinia, geboren am 28. Februar 1833). Ihre Verwandten waren so etwas wie lokale Berühmtheiten in der nur 3000 Einwohner zählenden Kleinstadt im Osten der USA.

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Die Geschwister Brontë

Drei der sechs Geschwister Brontë sind bekannt: Charlotte, Emily und Anne. Dazu kommen noch zwei früh verstorbene Schwestern sowie Branwell, der einzige Sohn der Familie.


1) Maria
Von ihr wissen wir nur, dass sie am 23. April 1814 getauft wurde, der genaue Geburtstermin ist nicht bekannt. Sie starb im Alter von gerade mal 11 Jahren, als sie auf der unsäglichen Privatschule in Cowan Bridge, die auch von Elizabeth, Charlotte und Emily besucht wurde, an Tuberkulose erkrankte. Als der Vater im Februar 1825 davon erfuhr, nahm er sie sofort mit nach Hause, doch die Krankheit war nicht mehr aufzuhalten. Maria starb am 6. Mai 1825.

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Die Alte und die Neue Bücherkiste

Dies ist ein neues Blog. Die auf dem alten Blog veröffentlichten Rezensionen und Hintergrundartikel nehmen wir nach unserem Umzug natürlich mit. Sie werden nach und nach erneut publiziert werden. Zunächst beginnen wir mit unserer damaligen Einführung.


Lesen macht Spaß. Doch welche Bücher sollte man auf jeden Fall gelesen haben? Eine schwere Frage, die natürlich nur rein subjektiv beantwortet werden kann. De gustibus non est disputandum, wie schon die Alten sagten, über Geschmack lässt sich nicht streiten: was dem einen ein Schmaus, ist dem andern ein Graus. Die hier vorgestellte Auswahl gefällt jedenfalls uns sehr gut – und das ist ja wohl das Wichtigste. Einen Kanon stellt diese Auswahl aber nicht dar.

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