Solneman der Unsichtbare

Wer in Texten Kurt Tucholskys blättert, stößt häufig auf Rezensionen, die einen neugierig auf das besprochene Buch machen. So führt einer seiner Artikel dazu, dass jetzt auch ein Roman von Alexander Moritz Frey auf unserem Nachttisch liegt: Solneman der Unsichtbare.


Daten zum Buch

  • Autor: Alexander Moritz Frey
  • Titel: Solneman der Unsichtbare
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: München
  • Verleger: Delphin-Verlag
  • Erscheinungsjahr: 1914

Wer keine lustigen Geschichten mag, dem ist nicht zu helfen. Hier ist eine, die auch heute noch urkomisch ist, 100 Jahre nachdem sie erstmals erschienen ist. Ja, Tucholsky hatte ganz Recht, als er in seiner begeisterten Rezension von einem ›höchst amüsanten‹ Buch sprach.

Bücher, die so alt sind, sind heutzutage nicht immer ganz leicht zu besorgen. Das ist in diesem Fall anders. Der Roman liegt nämlich in einer Ausgabe des Elsinor Verlags vor (Coesfeld 2010, ISBN-13: 978-3939483168), auf die alle interessierten Leserinnen zurückgreifen können. Und das sollten doch eigentlich alle. Oder zumindest die, die, wie Tucholsky sagte, ›Spaß an barockem Humor‹ haben:

Ich sage absichtlich nicht: grotesk – das ist dieser Humor auch -, aber da ist doch noch ein Ton, der aufhorchen macht, und der nicht auf der Mohnwiese E. A. Poes gewachsen ist: ein schneidender, eiskalter Ton.

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Morels Erfindung

Auf unserem Nachttisch liegt auch ein Buch des argentinischen Schriftstellers Adolfo Bioy Casares: Morels Erfindung.


Daten zum Buch

  • Autor: Adolfo Bioy Casares
  • Titel: La invencíon de Morel
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Buenos Aires
  • Verleger: Editorial Losada
  • Erscheinungsjahr: 1940
  • Deutsche Erstausgabe: Morels Erfindung (München: Nymphenburger Verlagshandlung 1965, Übersetzung: Karl August Horst)

Es ist wohl kein Geheimnis, dass ich nicht gerade ein Freund unnötig langatmiger Romane bin. Seit jeher kann ich nicht verstehen, warum ein Autor 800 Seiten braucht, um eine Begebenheit zu schildern, die er auch in 200 oder weniger Worten hätte darlegen können. Umso lieber sind mir daher all jene Werke, die das gebotene Maß nicht überschreiten. Zu diesen anerkennenswerten Büchern gehört auch der Kurzroman Morels Erfindung, den der argentinische Autor Adolfo Bioy Casares 1940 veröffentlichte.

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Der Mann, der Donnerstag war

G. K. Chesterton hat eine der schönsten politischen Satiren geschaffen, die je geschrieben worden sind: Der Mann, der Donnerstag war.


Daten zum Buch

  • Autor: Gilbert Keith Chesterton
  • Titel: The Man Who Was Thursday
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Bristol
  • Verleger: J. W. Arrowsmith
  • Erscheinungsjahr: 1908
  • Deutsche Erstausgabe: Der Mann, der Donnerstag war(München: Hyperion 1910, Übersetzung: Heinrich Lautensack)

Es ist ja häufig so im Leben eines Künstlers. Nur selten wird man bekannt dafür, was einem am besten gelungen ist, meistens sinds die trivialen Allerweltswerke, mit denen man ins Rampenlicht tritt. So auch bei G(ilbert) K(eith) Chesterton (1874 bis 1936), der heute vor allem für seine Kurzgeschichten um den kriminalistisch begabten Father Brown geschätzt wird, von denen insgesamt 49 Stück erschienen sind.

Auch hierzulande ist Father Brown durchaus bekannt, was wohl Heinz Rühmann zu verdanken ist, der den Geistlichen in den 60er-Jahren in drei Fernsehstücken dargestellt hat (natürlich dem typisch deutschen Geschmack jener Jahre angepasst, nicht viel wert also): Das schwarze Schaf (1960), Er kann’s nicht lassen (1962) und Die Abenteuer des Kardinal Braun (1968).

Von 1966 bis 1972 zeigte das deutsche Fernsehen zudem eine in Österreich produzierte Serie, die sich wesentlich enger an das literarische Vorbild hielt. Als Darsteller des Father Brown agiert hier Josef Meinrad.

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