Gargantua und Pantagruel

François Rabelais hat schon im 16. Jahrhundert einen Klassiker geschaffen, der noch heute überaus lesenswert ist: Gargantua und Pantagruel.


Daten zum Buch

  • Autor: François Rabelais
  • Titel: La vie de Gargantua et de Pantagruel
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe in fünf Bänden: Lyon
  • Verleger: François Juste
  • Erscheinungsjahre: 1532 (Bd. 1), 1534 (Bd. 2), 1546 (Bd. 3), 1552 (Bd. 4), 1564 (Bd. 5)
  • Deutsche Erstausgabe: Affentheurlich Naupengeheurliche Geschichtklitterung (Straßburg: B. Jobin 1575, Übersetzung: Johann Fischart)

Das ist ja mal ein kapitaler Fresssack. Dauernd schiebt er die Ochsen in sich rein, zwischendurch auch mal ein paar Hirsche oder was sonst noch so alles vor seine große Schnauze läuft. So einer muss natürlich auch saufen wie ein Loch, ganze Gallonen an Wein und Bier schüttet er in sich rein, irgendwie muss das Fressen ja runtergespült werden.

Was aber, wenn so einer plötzlich seinen Hosenlatz öffnet, seinen Spritzeschlauch hervorzieht und draufloszustrullern beginnt? (So wie es später auch der Gulliver getan, der auf Liliput die in Brand geratenen Gemächer der Kaiserin rettet, indem er ein wenig Wasser lässt.)

Na, dann müssen leider 260.000 ersaufen (und 418 noch dazu), Weiber und Kinder allerdings nicht mitgerechnet:

Lors, en soubriant, destacha sa belle braguette, & tirant sa mentule en l’air, les compissa si aigrement, qu’il en noya deux cens soixante mille quatre cens dix & huyt. Sans les femmes & petiz enfans.

[Ausgabe von 1868: Chapitre XVII, S. 651]

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Don Quijote

Aus der Alten Bücherkiste stammt die Beschreibung des größten spanischen Romans der Weltliteratur: Don Quijote von Miguel de Cervantes.


Daten zum Buch

  • Autor: Miguel de Cervantes
  • Titel: El ingenioso hidalgo Don Quixote de la Mancha
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Madrid
  • Verleger: Juan de la Cuesta
  • Erscheinungsjahr: 1605
  • Deutsche Erstausgabe: Don Kichote de la Mantzscha, Das ist: Juncker Harnisch auß Fleckenland (Frankfurt: Thomas Matthias Goetzen 1648, Übersetzung: Pahsch Basteln von der Sohle, d.i. Joachim Caesar)

Wenn wir ein Buch benennen müssten, das als das Vorbild des modernen Romans gelten kann, dann fällt einem als erstes natürlich die Geschichte des Ritters von der traurigen Gestalt aus dem frühen 17. Jahrhundert ein.

In der Tat hat der spanische Nationaldichter Miguel de Cervantes Saavedra mit dem Don Quijote ein Werk geschaffen, das die europäische Kunst so nachhaltig beeinflusst hat wie kaum ein zweites Buch, abgesehen nur von Gargantua und Pantagruel, dem fünfbändigen Zyklus des französischen Dichters François Rabelais aus dem 16. Jahrhundert.

Don Quijote freilich ist wohl etwas apathisch geworden in letzter Zeit. Tatsächlich kennt dieser gemütliche, durchaus schon etwas ältere Herr nur noch eine Freude in seinem Leben: Er ist ein begeisterter Leser, einer, der tagein, tagaus etwelche Ritterromane in sich hineinstopft. Nur leider scheint ihm diese Lektüre nicht besonders gut zu bekommen, denn mit einem Male verliert er über den Büchern den Verstand, zumindest aber seinen Sinn für die Realität.

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