Werner Beumelburg, ein Nazidichter

Im Dritten Reich gab es zahlreiche Dichter, die sich den politischen Verhältnissen mehr als nur anpassten. Viele von ihnen waren mit Herzblut bei der Sache, wie wir bereits bei Hans Baumann und Waldemar Bonsels gesehen haben. Aber auch Werner Beumelburg gehörte dazu.

Nachdem er schon in den 20er-Jahren mit nationalistischen und kriegsverherrlichenden Romanen aufgefallen war, legte Werner Beumelburg (1899 bis 1963)  nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten noch einmal nach. Seine Hymne Deutschland erwacht. Deutsches Wort, deutscher Geist, deutsche Tat (1933) offenbarte seine Gesinnung genauso wie die Tatsache, dass er zu den 88 Schriftstellern gehörte, die im Oktober 1933 das Gelöbnis treuester Gefolgschaft auf Adolf Hitler unterschrieben.

Zu seinen Themen gehörten der Reichsarbeitsdienst (Arbeit ist Zukunft, Oldenburg 1933), der Anschluss Österreichs (Österreich und das Reich der Deutschen, Berlin 1938) sowie der Einsatz der Legion Condor im Spanischen Bürgerkrieg (Kampf um Spanien, Oldenburg 1939), zudem führte er als Luftwaffenoffizier ab 1942 das Kriegstagebuch für Hermann Göring. Nach Kriegsende hatte er kaum noch Erfolg, Leserinnen und Verlage wendeten sich von ihm ab.

Waldemar Bonsels, ein Nazidichter

Im Dritten Reich gab es zahlreiche Dichter, die sich den politischen Verhältnissen mehr als nur anpassten. Viele von ihnen waren mit Herzblut bei der Sache, wie wir bereits bei Hans Baumann gesehen haben. Aber auch Waldemar Bonsels gehörte dazu.

Der Autor des Kinderbuchs Die Biene Maja und ihre Abenteuer (Berlin 1912) musste zunächst miterleben wie sechs seiner Bücher von den Nationalsozialisten verboten wurden. Das war wohl ein Fehler der Bürokratie, denn als ausgewiesener Antisemit stand Waldemar Bonsels (1880 bis 1952) den Nazis durchaus positiv gegenüber.

Tatsächlich durfte er jederzeit ungehindert publizieren (Der Reiter in der Wüste, Stuttgart 1935; Marios Heimkehr, Stuttgart 1937), zudem erhielt er 1940 von Goebbels ein Glückwunschtelegramm zu seinem 60. Geburtstag.

Hans Baumann, ein Nazidichter

Im Dritten Reich gab es zahlreiche Dichter, die sich den politischen Verhältnissen mehr als nur anpassten. Viele von ihnen waren mit Herzblut bei der Sache, manche sogar in ganz besonderem Maße. Einer von ihnen war Hans Baumann (1914 bis 1988).

Mit seinem Gedichtbändchen Macht keinen Lärm (München 1933) schaffte Baumann bereits im zarten Alter von 19 Jahren seinen literarischen Durchbruch. In diesem Liederbuch für die Hitlerjugend findet sich auch das berüchtigte Marschlied ›Es zittern die morschen Knochen‹, dessen allgemein bekannten Refrain wir hier aber nicht zitieren dürfen.

1941 mit dem Dietrich-Eckart-Preis ausgezeichnet, distanzierte er sich nach Kriegsende vom Nationalsozialismus und wurde zu einem populären Kinderbuchautor.


Eine reiche Informationsquelle zum Thema stammt von Hans Sarkowicz und Alf Mentzer: Literatur in Nazi-Deutschland. Ein biografisches Lexikon (Hamburg/Wien: Europa Verlag 2002).