Tristram Shandy: abgelehnt

Laurence Sterne hat das großartigste Buch der Welt geschrieben: Tristram Shandy. Doch der Verleger lehnte das Manuskript zunächst ab.


Die Altvorderen waren begeistert. Laut Goethe war er der ›schönste Geist, der je gewirkt hat; wer ihn liest fühlt sich sogleich frei und schön; sein Humor ist unnachahmlich, und nicht jeder Humor befreit die Seele‹. Auch Heine wusste nur Gutes über ihn zu sagen: ›Er ist, wie ich schon erwähnt, ebenbürtig mit William Shakespeare, und auch ihn, den Lorenz Sterne, haben die Musen erzogen auf dem Parnaß‹.

Tristram Shandy: abgelehnt weiterlesen

Von Goethe – oder nicht?

Johann Wolfgang Goethe hat ein umfangreiches Werk hinterlassen. Der bekannte Kanon ist in der Tat gewaltig. Könnte er aber nicht sogar noch größer sein? Zugeschrieben werden ihm jedenfalls noch viele weitere Texte. Doch stammen sie wirklich von Goethe?


Goethe hat enorm viel geschrieben, so viel ist klar. Doch nicht alles, was mit seinem Namen gezeichnet ist, ist auch tatsächlich seiner Feder entflossen. Als Beispiel sei nur jener berühmte Aufsatz genannt, der sich mit der rechtlichen Stellung des Flohs in der Gesellschaft befasste. Schon im Vorwort der Juristischen Abhandlung über die Flöhe, deren erste Auflage im Jahre 1839 in Berlin erscheinen ist (also sieben Jahre nach des Dichters Tod), wird auf Goethe verwiesen:

Es ist nicht unbekannt, daß Goethe in den verschiedenen Zeiten seines Aufenthalts zu Leipzig, Straßburg und Wetzlar mehrere juristische Abhandlungen schrieb, von denen jedoch keine unter seinem Namen erschienen ist. Dahin gehört auch nachfolgendes, die rechtlichen Verhältnisse der Flöhe betreffendes Werkchen, dessen Entstehung wahrscheinlich in die Zeit, wo sich Goethe zu Straßburg aufhielt, fällt.

[Ausgabe von 1864: Vorwort, S. iii]

Von Goethe – oder nicht? weiterlesen

Vom Vatikan verbotene Bücher

Im Lauf der Geschichte sind viele Bücher zensiert oder gar verboten worden. Bücher von Hugo und Flaubert haben wir schon erwähnt. Hier folgt eine ergänzende Auswahl der vom Vatikan indizierten Werke.


1) Introductio ad theologiam (12. Jh., dt. Einführung in die Theologie)
Der französische Philosoph Pierre Abaillard (1079 bis 1142) erlebte noch mit, wie die Kirche im Jahr 1140 alle seine Schriften auf den Index setzte. Papst Innozenz III. ging sogar noch einen Schritt weiter und ordnete die Verbrennung der Abaillardschen Werke an. Der nachmalige Heilige Bernhard von Clairvaux sprach von Abaillard als Ausgeburt der Hölle und Vorläufer des Antichristen (aber nur als Vorläufer wohlgemerkt).

2) De Monarchia (frühes 14. Jh., dt. Über die Monarchie)
Weil der italienische Dichter Dante Alighieri (1265 bis 1321) in seiner Abhandlung über die Monarchie zu behaupten sich erdreistete, dass die Könige ihr Amt direkt von Gott erhielten, nicht aber vom Papst, setzte der damalige Stellvertreter Gottes auf Erden, Papst Paul IV., Dantes Werk im Jahr 1559 kurzerhand auf den Index.

Vom Vatikan verbotene Bücher weiterlesen