Sherlock Holmes

Detektive gibt es in der Literatur mehr als genug. Der berühmteste von ihnen stammt natürlich aus England: Sherlock Holmes.


Berühmte Detektive gibt es zuhauf, Auguste Dupin zum Beispiel, Hercule Poirot, Miss Marple, Peter Wimsey oder Philip Marlowe. Der berühmteste aber ist ganz zweifelsohne der etwas exzentrische Mr. Sherlock Holmes, der zu seiner Zeit den Kriminalisten von Scotland Yard in seiner Funktion als beratender Detektiv immer wieder helfend unter die Arme gegriffen hat.

Dass wir seine Abenteuer auch heute noch kennen, da er schon lange nicht mehr am Leben zu sein scheint, haben wir seinem Adlatus zu verdanken, dem ehrenwerten Doktor Watson, der all die Fälle, mit denen Holmes sich befasste, wohlgefällig in sein Notizbuch einzutragen pflegte.

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Roger Sterne alias Toby Shandy

Auch fiktive Figuren sind nach dem Leben gezeichnet, viele davon nach dem Leben eines real existierenden Modells. Zwei Beispiele haben wir schon einmal an anderer Stelle betrachtet: Delphine Delamare und Joseph Bell.

Auch Onkel Toby hatte ein reales Vorbild: Laurence Sternes Vater Roger Sterne (→ Amos 1985, S. 464).

Tristram Shandys berühmter Onkel Toby ist bekannt für eine ganz spezielle Verwundung, die ihm mitunter das Leben etwas schwer machte: seine Leistenverletzung.

Ganz ähnlich erging es Roger Sterne (1692 bis 1731), der als Leutnant zudem nicht weniger von militärischen Belagerungen besessen war als Onkel Toby.

Aber das hatte ja auch einen guten Grund, hatte Roger Sterne doch nicht weniger als vier solcher Belagerungen mitgemacht.

Joseph Bell alias Sherlock Holmes

Auch fiktive Figuren sind nach dem Leben gezeichnet, viele davon nach dem Leben eines real existierenden Modells. Ein erstes Beispiel haben wir schon einmal an anderer Stelle betrachtet: Delphine Delamare.

Auch Sherlock Holmes hatte ein reales Vorbild: den schottischen Chirurgen Joseph Bell (→ Amos 1985, S. 254).

Als Pionier der Forensik war Bell (1837 bis 1911) schon zu Lebzeiten eine Legende. Berühmt bei seinen Studenten an der Universität von Edinburgh wurde er vor allem wegen seiner erstaunlichen Fähigkeit, anhand unbedeutend erscheinender Details auf Herkunft, Beruf und Leiden seiner Patienten zu schließen.

Als Bells Assistent lernte Arthur Conan Doyle diese Methoden kennen und dermaßen schätzen, dass er nach dessen Vorbild den berühmtesten Detektiv der Welt formte.

Arthur Conan Doyle. Arzt, Schriftsteller und Spiritist

Darf ein Detektiv voreilige Schlüsse ziehen? Sherlock Holmes hat dies nie getan. Er hat sich stets von Fakten leiten lassen, von nichts anderem. Sein Schöpfer Arthur Conan Doyle war in dieser Hinsicht anders. Er glaubte an Elfen, Feen und anderen Unsinn. Selbst sein Freund Harry Houdini konnte ihn nicht von diesem Aberglauben abbringen.


Es gibt Detektive, die durch einen einzigen Fall berühmt werden. Monsieur C. Auguste Dupin ist so ein Fall: Die Art, wie er die Morde in der Rue Morgue enträtselte, machte ihn mit einem Schlag bekannt. Doch nicht jeder ist gut zu sprechen auf Dupin, Sherlock Holmes zum Beispiel findet, er sei ein reichlich minderwertiger Bursche.

Auch wenn Holmes zum Zeitpunkt, da er dies sagt, selbst noch ganz grün hinter den Ohren ist, darf er sich solche Töne wohl durchaus erlauben, gilt er doch inzwischen als der berühmteste Detektiv der Welt. (Wer sich für Auguste Dupin interessiert, sollte bei Edgar Allan Poe nachschlagen.)

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