BBS, die Bücherbewertungsskala

Kritiker ziehen zur Bewertung von Büchern die unterschiedlichsten Methoden heran. Unsere Skala geht von -5 bis +5.


Was soll man da machen? Neben mir liegt Carson McCullers Die Ballade vom traurigen Café (Diogenes Taschenbuch 20142), das ich gerade zu Ende gelesen habe. Ich werde aber nichts darüber schreiben, da mir, um ehrlich zu sein, partout nichts dazu einfallen will. Ist das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Man weiß es nicht.

Allerdings ist das vielleicht eine gute Gelegenheit, um unsere Bücherbewertungsskala (BBS) einzuführen — ein Punktesystem, das von +5 bis –5 reicht (eine Methode, die es leichter macht, zu- oder abzuraten; alle Bücher, die eine positive Bewertung erhalten, gelten als lesenswert, alle anderen als verstaubenswert.) Die Ballade vom traurigen Café erhält dabei +0,58 Punkte, ist also empfehlenswert, wer hätte es gedacht?

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Reise um den Mond

Jules Verne hat der Geschichte von der Mondfahrt noch ein zweites Buch gewidmet: Reise um den Mond.


Daten zum Buch

  • Autor: Jules Verne
  • Titel: Autour de la lune
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Paris
  • Verleger: Pierre-Jules Hetzel
  • Erscheinungsjahr: 1870
  • Deutsche Erstausgabe: Reise um den Mond (Pest: Gebrüder Légrády 1873, Übersetzung: unbekannt)

Jules Verne hat sich wirklich Gedanken beim Abfassen seiner Romane gemacht. Mit den Gesetzen der Physik kannte sich Verne in der Tat so gut aus, dass seine Mondfahrt schon damals kein reines Hirngespinst war, sondern fast hätte funktionieren können.

Tatsächlich nimmt er an einer Stelle sogar die Aufgabe auf sich, die Anfangsgeschwindigkeit auszurechnen, die das Geschoss beim Abschuss besitzen müsse, damit es bis zum Mond werde fliegen können. Wobei er eins freilich außer Acht lässt: Die Rotation der Erde und die Schwerkraft der Sonne zieht er nicht in seine Überlegungen mit ein.

Dass er diesem Thema allerdings ein ganzes Kapitel widmet (das vierte), geht fast ein wenig zu weit. Zweimal schreibt er sogar eine dicke Formel hin, was bekanntermaßen jede zweite Leserin vergrault (→ Hawking 1991, S. 7).

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Von der Erde zum Mond

Das erste unserer Nachttischbücher handelt von der Raumfahrt des 19. Jahrhunderts: Von der Erde zum Mond von Jules Verne.


Daten zum Buch

  • Autor: Jules Verne
  • Titel: De la terre à la lune
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Paris
  • Verleger: Pierre-Jules Hetzel
  • Erscheinungsjahr: 1865
  • Deutsche Erstausgabe: Von der Erde zum Mond
    (Pest: Gebrüder Légrády 1873, Übersetzung: unbekannt)

Frau Luna ist ein ganz patentes Weib, nicht wahr? Zumindest ist das die Meinung all jener Esoteriker, die fest davon überzeugt sind, dass der Mond die Zahl der Geburten hienieden auf der Erde genauso beeinflusse wie die Verbrechensrate oder die Häufigkeit von Unfällen und Suiziden.

In einschlägigen Ratgebern und Mondkalendern (mit denen viel Geld zu verdienen ist) werden zudem gerne gewisse Maßregeln empfohlen, auf dass man plötzlich, bei abnehmendem Monde am besten, mit der passenden Diät zehn Kilogramm auf einmal verlieren möge. Wers glaubt …

Rein wissenschaftlich betrachtet ist das freilich nur höherer Blödsinn, einzig der Tidenhub wird vom Mond nachweislich beeinflusst. Aber wer einmal bei Vollmond nicht einschlafen konnte, der wird wohl ewig an seinem Aberglauben festhalten, es sei der Monde an diesem Übel schuld gewesen.

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Nachttischlektüre

Welche Bücher sollte man gelesen haben? Auf diesen Seiten werden die unterschiedlichsten Romane und Erzählungen vorgestellt, einen Kanon soll dies aber nicht darstellen.


Ein Kanon ist nichts für mich. Die zehn besten Platten der Welt (Musikalben, keine Gehsteigplatten), die zehn größten Filme, die zehn lesenswertesten Bücher — das ist doch Kokolores. Alles eine Frage des Geschmacks, was dem einen sin Ul, ist dem andern sin Nachtigall, wie der Niederdeutsche zu sagen pflegt.

Klar, Goethe, Schiller & Co. (Kleist vor allem) sind nicht zu verachten, aber darf es nicht auch mal etwas anderes sein? Unterhalten werden wollen wir doch alle, und das gelingt einem Jules Verne mit vielen seiner Bücher doch wohl besser als Goethe mit seinen Wahlverwandtschaften, oder etwa nicht?

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