Der gespaltene Infinitiv – eine Grammatiksünde auf Englisch?

Sprachhüter in englischsprachigen Ländern regen sich gerne über eine vermeintliche Sünde auf: den Split Infinitive. Dabei besteht gar kein Grund, sich darüber aufzuregen.


In der englischen Sprache ist es nicht viel anders als in der deutschen: hier wie dort wird gerne der Verfall und Niedergang der Sprachkultur beklagt. Besonders groß ist die Aufregung in englischsprachigen Ländern vor allem dann, wenn wieder einmal ein Infinitiv getrennt wird – eine Todsünde, die manch einen Puristen in die Nähe eines Herzinfarkts zu bringen scheint. (Was aber noch keinen Muttersprachler daran gehindert hat, den Infinitiv dennoch aufzuteilen.)

Was hat es mit dem Split Infinitive auf sich? Wenn uns ein Verb in seiner nackten, reinen, ungebeugten Ursprünglichkeit begegnet (gehen, lieben), sehen wir seine Grundform vor uns, die das Geschehen oder Sein ohne Bindung an Zeit, Zahl oder Person ausdrückt.

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Verboten: Joyce

Nicht nur Mark Twain hatte mit Verboten zu kämpfen, auch James Joyce litt darunter (→ Haight 1956, S. 165 f.). So verbrannte die amerikanische Postbehörde die Ausgabe der Zeitschrift, die 1918 vorab einige Ausschnitte seines noch lange nicht fertiggestellten Romans Ulysses veröffentlicht hatte.

Als das Buch vier Jahre später in seiner endgültigen Form erschien, machte sich die Postbehörde dann noch einmal ans Werk und verbrannte 500 Exemplare auf einen Schlag. Ein Gericht erließ schließlich ein Veröffentlichungsverbot, das erst 1933 in einem spektakulären Prozess wieder aufgehoben wurde.

Verboten: Mark Twain

Wie die Amerikanerin Anne Lyon Haight in ihrem äußerst informativen Buch Verbotene Bücher darlegt, sind auch in den USA viele Bücher zensiert oder gar verboten worden. Der amerikanische Schriftsteller Mark Twain konnte ein Lied davon singen.

Zwar durfte schon das Vorgängerwerk Tom Sawyer (1876) in manchen Bibliotheken nicht ausgeliehen werden, doch der Nachfolgeroman Huckleberry Finn war noch viel umstrittener.

Kinder durften es natürlich nicht lesen, in Concord (Massachusetts) lehnte die öffentliche Bibliothek das Buch in seinem Erscheinungsjahr mit dem Hinweis ab, es sei nur Unrat, der allerhöchstens etwelchen Slumbewohnern als Lektüre zugemutet werden könne (→ Haight 1956, S. 143).

Huckleberry Finn

Aus der Alten Bücherkiste stammt die Beschreibung des größten amerikanischen Romans: Huckleberry Finn von Mark Twain.


Daten zum Buch

  • Autor: Mark Twain
  • Titel: Adventures of Huckleberry Finn
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: London
  • Verleger: Chatto & Windus
  • Erscheinungsjahr: 1884
  • Deutsche ErstausgabeAbenteuer und Fahrten des Huckleberry Finn (Stuttgart: Verlag von Robert Lutz 1890, Übersetzung: Henny Koch)

Am Anfang stand ein anderer wilder Bursche: Tom Sawyer. Seine Abenteuer sind wohlbekannt: Er schwänzt oft die Schule, raucht gerne Pfeife, prügelt sich schon mal und macht sich schließlich auf die Suche nach einem Schatz.

Mit von der Partie ist allerdings nicht nur Tom Sawyer, auch eine Becky Thatcher ist mit dabei, ein Joe Harper und, genau, Huck Finn. Als Tom und Huckleberry schließlich einen Schatz finden, haben sie fürs Erste ausgesorgt und sind all ihrer Sorgen ledig. Doch irgendwie passt das gutbürgerliche Leben nicht zu Huck, er ist und bleibt ein Außenseiter.

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