Max Brod ignoriert Kafkas Wunsch

Franz Kafka hat zu Lebzeiten nur wenige Texte veröffentlicht. Max Brod ist es zu verdanken, dass die restlichen Manuskripte erhalten geblieben sind.


Dass wir überhaupt etwas vom Prozess des Bankbeamten Josef K. wissen, haben wir Max Brod zu verdanken. Denn eins steht zweifelsfrei fest: Kafka wollte sein Werk nicht veröffentlicht sehen. Testamentarisch hatte er verfügt, seinen gesamten Nachlass zu verbrennen – ohne jede Ausnahme. Doch sein Nachlassverwalter Max Brod tat nichts dergleichen, sondern machte den Nachlass der Öffentlichkeit zugänglich.

Das war Pech für Kafka, Glück aber für die Leserin. Wie eindeutig die Anweisung Kafkas tatsächlich gewesen ist, ist schwer zu sagen. Brod jedenfalls war der Meinung, Kafkas Wunsch guten Gewissens ignorieren zu können. Und wenn es einer gewusst haben muss, dann ja wohl Brod, der schon seit 1902 gut mit Kafka bekannt war. Später besorgte Brod auch die erste Kafka-Gesamtausgabe, die von 1935 an erschien.

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Die Augen des Franz Kafka

Das augenfälligste Merkmal an Franz Kafka waren seine Augen. Welche Farbe sie hatten, wussten selbst seine Freunde nicht genau zu sagen.


Welche Augenfarbe hatte Franz Kafka? Eine simple Frage, wie es scheint. Nur leider lässt sie sich nicht so einfach beantworten, wie man denken sollte. Warum? Weil die unterschiedlichen Aussagen seiner Freunde darauf hindeuten, das seine Augen ab und an ihre Farbe gewechselt haben.

Eine Zeitzeugin ist die 1903 in Prag geborene Pianistin Alice Herz-Sommer, die in einem Interview der Süddeutschen Zeitung vom 17. Mai 2010 an einer Stelle Kafkas ›schöne, große braune Augen‹ erwähnte.

Das klingt überzeugend.

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Der Prozess

Ein weiteres Buch aus dem Fundus der Alten Bücherkiste stammt von Franz Kafka: Der Prozess.


Daten zum Buch

  • Autor: Franz Kafka
  • Titel: Der Prozess
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Berlin
  • Verleger: Verlag Die Schmiede
  • Erscheinungsjahr: 1925

Max Brod sei Dank. Ohne ihn wüsste die Welt vielleicht kaum etwas über Kafka. Zumindest kennte sie den Prozess nicht, hatte Kafka seinen Nachlassverwalter doch angewiesen, das Manuskript zu vernichten. Der aber ignorierte den letzten Wunsch des Autors, editierte den Text und brachte ihn 1925 heraus. Und die Welt konnte endlich einen ihren größten Autoren entdecken. Max Brod sei Dank.

Es sind sonderbare Geschichten, die Kafka geschrieben hat. Sie sind so merkwürdig, dass die Welt extra ein neues Wort erfunden hat, um sie angemessen zu bezeichnen: kafkaesk. Was aber ist es denn eigentlich, was eine Geschichte kafkaesk macht? Nun, ist denn das, was Kafkas K. widerfährt, normal, ist es alltäglich, ist es das Natürlichste von der Welt? Wohl eher nicht.

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