Der zweite Roman über die Weiße Rose

Außer dem Roman von Alfred Neumann gibt es noch einen zweiten zeitgenössischen Bericht zu den Geschehnissen um die Weiße Rose. Dabei handelt es sich um den etwas kurios betitelten Roman Seven Were Hanged, der 1945 bei Victor Gollancz in London erschienen ist. Als Autor zeichnete der amerikanische Journalist Willam Bayles, der in den 30er-Jahren in Deutschland gearbeitet, das Land aber bei Kriegsausbruch verlassen hatte.

Anders als bei Neumann ist nicht genau bekannt, woher Bayles seine Informationen hatte. Man kann aber davon ausgehen, dass seine hauptsächliche Quelle jener Artikel war, der am 18. April 1943 in der New York Times erschienen war. Grundlage dieses Artikels war ein Bericht des deutschen Rechtsanwalts und Widerstandskämpfers Helmuth James Graf von Moltke – und genau wie dort tauchen auch bei Bayles zwei falschen Namen auf: Adrian Probst und Maria Scholl.

Die NY Times verzählt sich

Irren ist menschlich. Eine alte Weisheit, die aber nichts von ihrer Richtigkeit verloren hat. Besonders Tageszeitungen sind vor Fehlern nicht gefeit, so zum Beispiel die New York Times, die schon mal Nathaniel Hawthorne und Robert Louis Stevenson miteinander verwechselt.

Nun wird bei der Times seit dem ersten Erscheinen am 18. September 1851 jede neue Ausgabe nummeriert, sodass man die entsprechende Angabe auf dem Titelkopf fast schon als so eine Art Kalender ansehen könnte. Aber nur dann natürlich, wenn darauf Verlass wäre, was leider nicht immer der Fall gewesen ist.

In der Tat unterlief der Times ein kleiner Lapsus, als sie am 14. März 1995 in einem Jubiläumsartikel ihre 50000. Ausgabe feierte. 500 Ausgaben fehlten nämlich noch zum runden Geburtstag, nur wusste damals niemand, dass auf die Nummer 14499 vom 6. Februar 1898 ein Tag später gleich die Nummer 15000 gefolgt war. Über 100 Jahre lang blieb dieser Irrtum unentdeckt, erst am 1. Januar 2000 korrigierte die Times ihren Fehler.

Prophetische Gabe? Vom ersten Untergang der Titanic

Besaß der Schriftsteller Morgan Robertson die Sehergabe? Immerhin hat er in einem Buch, das lange vor dem Untergang der Titanic erschienen ist, das Unglück beschrieben. Oder war das alles nur ein Zufall?


Morgan Andrew Robertson (1861 bis 1915) war ein amerikanischer Schriftsteller, der in gewissen Kreisen als so etwas wie ein Seher gilt. Dies deshalb, weil er im Jahre 1898 im New Yorker Verlag M. F. Mansfield einen 145 Seiten starken Kurzroman namens Futility auf den Markt gebracht hat, in dem angeblich der Untergang der Titanic, die in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912 im Atlantik versunken ist, vorerzählt worden sein soll.

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