Tristram Shandy: abgelehnt

Laurence Sterne hat das großartigste Buch der Welt geschrieben: Tristram Shandy. Doch der Verleger lehnte das Manuskript zunächst ab.


Die Altvorderen waren begeistert. Laut Goethe war er der ›schönste Geist, der je gewirkt hat; wer ihn liest fühlt sich sogleich frei und schön; sein Humor ist unnachahmlich, und nicht jeder Humor befreit die Seele‹. Auch Heine wusste nur Gutes über ihn zu sagen: ›Er ist, wie ich schon erwähnt, ebenbürtig mit William Shakespeare, und auch ihn, den Lorenz Sterne, haben die Musen erzogen auf dem Parnaß‹.

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Tristram Shandy

Jeder Mensch hat wohl seine Lieblingsbücher. Das erste auf unserer Liste ist der schönste Roman der Welt: Tristram Shandy von Laurence Sterne.


Daten zum Buch

  • Autor: Laurence Sterne
  • Titel: The Life and Opinions of Tristram Shandy, Gentleman
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe in neun Bänden: York (Bde. 1/2), London (Bde. 3 bis 9)
  • Verleger: Ann Ward (Bde. 1/2), Dodsley (Bde. 3/4), Becket & Dehont (Bde. 5 bis 9)
  • Erscheinungsjahre: 1759 (Bde. 1/2), 1761 (Bde. 3/4), 1762 (Bde. 5/6), 1765 (Bde. 7/8), 1767 (Bd. 9)
  • Deutsche Erstausgabe: Das Leben und die Meynungen des Herrn Tristram Shandy (Berlin/Stralsund: Gottlieb August Langen 1769, Übersetzung: unbekannt)

Eins ist doch wohl klar: Wer bei der Eheschließung einen Vertrag abschließt, der sollte besser auf jede Klausel Acht geben. Denn es soll ja durchaus den einen oder anderen Herrn geben, der darauf besteht, dass seine Gemahlin in einem ganz bestimmten Falle ihres Rechtes verlustig gehe, ihr Kind in der wohligen Umgebung einer Großstadt auf die Welt bringen zu dürfen. Dann nämlich, wenn sie sich die Unverfrorenheit erlauben sollte, ihren Mann der Unbequemlichkeit und den Kosten einer solch beschwerlichen Reise auszusetzen – durch falsche Schreie zum Beispiel oder anderer Anzeichen wegen.

Leider war genau das aber der Fall im Jahre vor der Geburt unseres Helden, weshalb die gute Mrs. Elisabeth Shandy ihren Racker nun nicht in der behüteten Umgebung der Großstadt gebären darf, ihn vielmehr im ländlichen Shandy Hall entbinden muss. Welche Folgen so etwas zeitigt, ist ja klar: Unglück folgt auf Unglück. Da klemmt also der gute Dr. Slop dem Kinde bei der Geburt erst mal mit der Geburtszange die Nase ein, ehe dann auch noch das Kindermädchen Susanna von dem gewünschten Namen Trismegistus nur die erste Silbe behält, was schließlich dazu führt, das unser Held sehr zum Verdrusse aller Beteiligten als Tristram durch die Welt laufen muss.

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