Irving Thalberg alias Monroe Stahr

Auch fiktive Figuren sind nach dem Leben gezeichnet, viele davon nach dem Leben eines real existierenden Modells. Einige Beispiele haben wir schon einmal an anderer Stelle betrachtet. Aber auch Monroe Stahr hatte ein reales Vorbild: Irving Thalberg (→ Amos 1985, S. 485).

Scott Fitzgerald nahm sich das Genie des frühen Hollywood zum Vorbild, als er seinen letzten Roman The Last Tycoon schrieb: Der amerikanische Filmproduzent Irving Thalberg (1899 bis 1936) war bereits im Alter von nur 20 Jahren bei den Universal Studios als Produktionsleiter tätig, bevor er 1924 als Stellvertreter von Louis B. Mayer zum neu gegründeten Filmstudio Metro-Goldwyn-Mayer ging.

Bekannte Filme von ihm sind Ben Hur (1925), Anna Karenina (1927) und Meuterei auf der Bounty (1935). Thalberg starb im Alter von nur 37 Jahren an einer Lungenentzündung.

Shakespeare and Company

Shakespeare and Company ist ein geradezu legendärer Laden für englischsprachige Literatur, den die in Baltimore (Maryland, USA) geborene Sylvia Beach 1919 in der Rue Dupuytren Nr. 8 eröffnet hatte.

Hier traf sich wirklich alles, was Rang und Namen hatte, genannt seien außer Joyce nur T. S. Eliot, Scott Fitzgerald, Ernest Hemingway, André Gide, Ezra Pound, Paul Valéry und Thornton Wilder. Um nach der Besetzung von Paris durch die Deutschen eine Enteignung zu verhindern, musste Beach das Geschäft 1941 schließen. Der Laden wurde nicht wiedereröffnet.

In einem andern Land

Ernest Hemingway gehört zu den Autoren, die man unbedingt gelesen haben muss. Wir stellen hier sein bestes Buch vor: In einem andern Land.


Daten zum Buch

  • Autor: Ernest Hemingway
  • Titel: A Farewell to Arms
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: New York
  • Verleger: Charles Scribner’s Sons
  • Erscheinungsjahr: 1929
  • Deutsche Erstausgabe: In einem andern Land (Berlin: Ernst Rowohlt Verlag 1930, Übersetzung: Annemarie Horschitz-Horst)

Gertrude Stein hat einst den Begriff von der ›Lost Generation‹ geprägt. Zu dieser ›verlorenen Generation‹ gehörten all jene amerikanischen Autoren, die, in den Jahren um 1900 geboren, im Ersten Weltkrieg gekämpft, angesichts des dort erlebten Grauens völlig desillusioniert und zerschlagen das Schlachtfeld verlassen und sich schließlich zu Beginn der 20er-Jahre in Paris niedergelassen hatten.

F. Scott Fitzgerald gehörte genauso dazu wie John Dos Passos, Edward Estlin Cummings oder Ernest Hemingway. Nachdem dieser drei Jahre zuvor bereits The Sun Also Rises (dt. Fiesta) veröffentlicht hatte, folgte 1929 A Farewell to Arms, das ein Jahr später in einer von Annemarie Horschitz besorgten Übersetzung auch auf den deutschen Markt kam.

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This Side of Paradise

Scott Fitzgerald war zu seiner Zeit der großartigste Schriftsteller der USA. Wer ihn einmal im Original genießen will, sollte zu diesem Hörbuch aus dem Hause Bertz + Fischer greifen: This Side of Paradise.


Daten zum Buch

  • Autor: F. Scott Fitzgerald
  • Titel: This Side of Paradise
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: New York
  • Verleger: Charles Scribner’s Sons
  • Erscheinungsjahr: 1920

Es ist ein ganz und gar typisches Erstlingswerk. Alle möglichen literarischen Arten und Formen sind darin vertreten, von der fiktionalen Erzählung über einen Einakter bis hin zu Briefen, Gedichten und mancherlei kleinen Skizzen; ein buntes Gemisch verschiedenartigster Stilarten also, ein kunterbuntes Potpourri, das in den meisten Fällen vollkommen unlesbar ist – wenn es denn von einem unbegabten Dilettanten verfasst wird. Wie anders aber, wenn ein Genie am Werk ist, ein Genie wie Scott Fitzgerald, der ganz ohne Zweifel als einer der größten aller amerikanischen Schriftsteller gelten darf.

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Flappers and Philosophers

Scott Fitzgerald war zu seiner Zeit der großartigste Schriftsteller der USA. Wer ihn einmal im Original genießen will, sollte zu diesem Hörbuch aus dem Hause Bertz + Fischer greifen: Flappers and Philosophers.


Daten zum Buch

  • Autor: F. Scott Fitzgerald
  • Titel: Flappers and Philosophers
  • Genre: Erzählungen
  • Verlagsort der Erstausgabe: New York
  • Verleger: Charles Scribner’s Sons
  • Erscheinungsjahr: 1920

Amerika in den 1920er-Jahren, eine Zeit wie es sie wohl nie davor und nicht mehr danach gegeben hat. Der Erste Weltkrieg war vorüber, das Land entwickelte sich zur Weltmacht, die Wirtschaft brummte, die Menschen genossen ihr Leben in vollen Zügen, die Zukunft war kein großes Thema, man lebte im Hier und Jetzt, immerzu zum Sound des Hot Jazz den Charleston tanzend.

Sicher, Dekadenz und Extravaganz waren die Markenzeichen des Jazz Age, wie die 20er-Jahre gerne genannt werden, doch es war auch eine Zeit, da die Frauen, die damals mit Vorliebe ihre Kleider wie ihre Haare kürzen ließen, eine viel gewichtigere Rolle einzunehmen begannen als zuvor.

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The Beautiful and Damned

Scott Fitzgerald war zu seiner Zeit der großartigste Schriftsteller der USA. Wer ihn einmal im Original genießen will, sollte zu diesem Hörbuch aus dem Hause Bertz + Fischer greifen: The Beautiful and Damned.


Daten zum Buch

  • Autor: F. Scott Fitzgerald
  • Titel: The Beautiful and Damned
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: New York
  • Verleger: Charles Scribner’s Sons
  • Erscheinungsjahr: 1922

Hemingway, klar, den kennt jeder; auch Faulkner ist bekannt, Updike natürlich, aber Fitzgerald? Gehört der wirklich zu den herausragenden Autoren Amerikas? Noch heute darf man diese Frage stellen, zumindest hierzulande, in den USA selbst ist das mittlerweile glücklicherweise ganz anders geworden. Dort weiß inzwischen wohl jeder, dass Scott Fitzgerald eben nicht nur der versoffene, heruntergekommene, abgehalfterte Zweitligaliterat war, für den er in den ersten Jahrzehnten nach seinem Tod angesehen wurde.

Die Renaissance hat zwar eine Weile gedauert, doch seit den 70er-Jahren, spätestens seit der Verfilmung des Großen Gatsby mit Robert Redford und Mia Farrow in den Hauptrollen, haben die Amerikaner den vielleicht größten ihrer Schriftsteller der Verlorenen Generation wiederentdeckt. Man denke nur an das Wort von Hemingway, der ja einst gesagt (Paris – ein Fest fürs Leben, 17. Kapitel), dass Fitzgeralds Talent so natürlich sei wie das Muster, das der Staub auf den Flügeln des Schmetterlings bilde (was auch immer das bedeuten möge).

Nun sollte man nicht alles, was Hemingway je von sich gegeben hat, allzu wichtig nehmen; dass aber Fitzgerald ein sehr viel besserer Schriftsteller gewesen ist als Hemingway steht außer Frage.Das Schattendasein in den USA ist also längst vorbei, und auch in Deutschland finden sich immer mehr Fitzgeraldologen zusammen – und das ist auch gut so.

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Der große Gatsby

Scott Fitzgerald war wohl der beste amerikanische Autor des 20. Jahrhunderts. Sein berühmtester Roman ist auch hierzulande bekannt: Der große Gatsby.


Daten zum Buch

  • Autor: F. Scott Fitzgerald
  • Titel: The Great Gatsby
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: New York
  • Verleger: Charles Scribner’s Sons
  • Erscheinungsjahr: 1925
  • Deutsche Erstausgabe: Der große Gatsby (Berlin: Theodor Knaur Nachfolger 1928, Übersetzung: Maria Lazar)

 

Hemingway und Fitzgerald waren Zeitgenossen. Hemingway ist deutlich beliebter in Deutschland, Fitzgerald aber ist der bessere Autor. Mal ganz ehrlich: Wie viele gute Bücher hat Hemingway eigentlich geschrieben? Von den Romanen kann man guten Gewissens nur einen empfehlen, von den Kurzgeschichten schon sehr viel mehr – die sind ihm besser gelungen.

Bei Fitzgerald sieht die Sache ganz anders aus. Im Grunde ist es egal, welchem Buch wir uns zuwenden – sie alle sind großartig geschrieben, sei es nun der Erstling Diesseits vom Paradies, seine Kurzgeschichtensammlung Flappers and Philosophers, sein Roman Die Schönen und Verdammten, oder aber sein bekanntestes Werk: Der große Gatsby.

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Ausrufezeichen

Ist es angebracht, über seine eigenen Witze zu lachen? Wohl eher nicht, auch wenn Komiker heutzutage durchaus eine andere Meinung zu vertreten scheinen. Das soll aber nicht unser Problem sein. Wir wollen uns lieber mit der Frage beschäftigen, ob wir uns ganz genauso verhalten wie oben genannte Komiker, wenn wir also unserem Satz ein Ausrufezeichen anhängen?

Das nämlich sei nichts anderes als über seine eigenen Witze zu lachen — soll zumindest Scott Fitzgerald gesagt haben, wie auch Lynn Truss in ihrem merkwürdig erfolgreichen Buch über die richtig/falsche Anwendung der Zeichensetzung im Englischen behauptet (→ Truss 2004, S. 137).

Da aber eine Quellenangabe in jedem Fall unterbleibt, stellt sich die Frage, ob Fitzgerald tatsächlich der Urheber des Zitats ist. Weiß jemand mehr?