Alles nur Deppen? Ein Wort über den Genitiv-Apostroph

Der Apostroph ist ein Schriftzeichen, das den Ausfall eines Lautes oder einer Silbe kennzeichnet. Gerne wird es auch vor dem Genitiv-s gesetzt. Das wird heutzutage als falsch gebrandmarkt, war früher aber die Norm.


Die Jagd ist lange schon im Gange. Jäger sind ein paar selbsternannte Sprachhüter, die mit Kanonen auf jene schießen, die den Apostroph nicht immer den amtlichen Rechtschreibregeln gemäß einsetzen. Regen sich die Eiferer aber zu Recht auf? Manchmal wohl schon, doch ist jeder, der einmal einen (angeblich) falschen Apostroph setzt, gleich eine hirnlose Schafherde?

Wozu benötigen wir den Apostroph denn nun eigentlich? Zuerst einmal verwenden wir ihn, wenn wir einen oder mehrere Buchstaben weglassen wollen. Drei Beispiele:

  • ’s ist traurig (statt: Es ist traurig)
  • So ’n Unsinn (statt: So ein Unsinn)
  • Ku’damm (statt: Kurfürstendamm)

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Von Treppenwitz bis Sauregurkenzeit

Bücher über den Gebrauch der Sprache sind fast immer von Nutzen. Ein schönes Beispiel hierfür ist das Buch von Christoph Gutknecht: Von Treppenwitz bis Sauregurkenzeit.


Daten zum Buch

  • Autor: Christoph Gutknecht
  • Titel: Von Treppenwitz bis Sauregurkenzeit
  • Genre: Sachbuch
  • Verlagsort der Erstausgabe: München
  • Verleger: C. H. Beck Verlag
  • Erscheinungsjahr: 2008

Wir kennen sie alle, die Dampfplauderer und Dummschwätzer, Klatschbasen und Schnatterliesen, die ohne Punkt und Komma daherreden, ohne auch nur ein einziges Mal über den Sinn dessen nachzudenken, was sie da eben gesagt haben.

Seien wir doch mal ehrlich: Wer weiß schon, wovon er im eigentlichen Sinne spricht, wenn er Worte oder Begriffe verwendet, die im Lauf der Geschichte ihre Bedeutung so sehr geändert haben, dass ihr Gebrauch unangemessen oder gar falsch geworden ist?

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Dem Grimm sein Dativ

Manche Sprachkritiker sind der Auffassung, dass der Dativ den Genitiv verdrängt. Der Wemfall hatte aber auch schon früher viele Anhänger, so auch die Brüder Grimm.


Der hervorragendste deutsche Sprach- und Literaturwissenschaftler des 19. Jahrhunderts war fraglos der Hanauer Jacob Grimm (1785 bis 1863). Seine wichtigsten Werke sind die Deutsche Grammatik (1819) und das Deutsche Wörterbuch (1854 ff.), an dem auch sein Bruder Wilhelm (1786 bis 1859) mitarbeitete.

Bekannt wurden die Brüder aber vor allem mit ihrer Märchensammlung (Kinder- und Hausmärchen, zwei Bände, 1812 bis 1815), die in Bezug auf ihre sprachliche Gestaltung einen unerreichten Maßstab setzte.

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Ausrufezeichen

Ist es angebracht, über seine eigenen Witze zu lachen? Wohl eher nicht, auch wenn Komiker heutzutage durchaus eine andere Meinung zu vertreten scheinen. Das soll aber nicht unser Problem sein. Wir wollen uns lieber mit der Frage beschäftigen, ob wir uns ganz genauso verhalten wie oben genannte Komiker, wenn wir also unserem Satz ein Ausrufezeichen anhängen?

Das nämlich sei nichts anderes als über seine eigenen Witze zu lachen — soll zumindest Scott Fitzgerald gesagt haben, wie auch Lynn Truss in ihrem merkwürdig erfolgreichen Buch über die richtig/falsche Anwendung der Zeichensetzung im Englischen behauptet (→ Truss 2004, S. 137).

Da aber eine Quellenangabe in jedem Fall unterbleibt, stellt sich die Frage, ob Fitzgerald tatsächlich der Urheber des Zitats ist. Weiß jemand mehr?

Sprache in Zeiten ihrer Unverbesserlichkeit

Keine Kommunikation ohne Sprache. Braucht es aber auch Normen und Vorschriften? Oder sollten wir lieber darauf verzichten? Eine Rezension aus der Alten Bücherkiste beschäftigte sich ebenfalls mit diesem wichtigen Thema: Sprache in Zeiten ihrer Unverbesserlichkeit.


Daten zum Buch

  • Autor: Dieter E. Zimmer
  • Titel: Sprache in Zeiten ihrer Unverbesserlichkeit
  • Genre: Sachbuch
  • Verlagsort der Erstausgabe: Hamburg
  • Verleger: Hoffmann und Campe
  • Erscheinungsjahr: 2005

Es ist ja immer so eine Sache, wenn man sich hinsetzt und ein leeres Blatt Papier, eine leere Bildschirmseite oder was auch immer zu füllen sucht. Einfach ist das nie, sollte es nicht sein, da schließlich der, der den Text liest, auch verstehen muss, was der, der den Text geschrieben, denn nun eigentlich gemeint mit dem, was er da eben so leichtfertig in den leeren Raum hineingeschnurpselt hat.

Um uns nun besser verständigen zu können, hat der Mensch die Sprache erfunden. Doch der Gebrauch derselben, der der deutschen zumal, ist nicht immer ganz einfach, das wissen wir alle: All ihrer Fallen und Stricke eingedenk, grenzt es wohl fast schon an ein Wunder, dass es überhaupt noch Texte gibt, die ohne jeden Fehler auskommen.

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Was ist ein Notat?

Es gibt Wörter, die man besonders gern hat. Ein schönes Beispiel ist das Wort Notat. Wir benutzen es auf diesen Seiten gern und oft. Doch leider ist es nicht in allen Wörterbüchern zu finden.


Beginnen wir die Neue Bücherkiste erst einmal mit einem Notat über das Wort Notat: Was ist eigentlich ein Notat? Laut Wahrig – gar nichts. Es ist dort nämlich nicht zu finden. Eine Schande.

Und was sagt der Duden? Das kommt auf den Jahrgang an. In der Ausgabe von 1996 war es dort jedenfalls nicht vertreten, ganz im Gegensatz zum Duden von 1926, in dem wir erfahren, dass es sich bei dem Wort lateinischen Ursprungs um eine Bemerkung, einen Eintrag oder gar eine Rüge handelt.

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