Auf unserem Nachttisch liegt auch ein kleiner Roman, der die vielleicht beeindruckendste Anklage gegen die Todesstrafe darstellt: Der letzte Tag eines Verurteilten von Victor Hugo.
Daten zum Buch
- Autor: Victor Hugo
- Originaltitel: Le dernier jour d’un condamné
- Genre: Erzählung
- Verlagsort der Erstausgabe: Paris
- Verleger: Charles Gosselin
- Erscheinungsjahr: 1829
- Deutsche Erstausgabe: Der letzte Tag eines Gerichteten (Leipzig: Insel Verlag 1925, Übersetzung: Li Wegner)
Von Victor Hugo (1802 bis 1885) kennen wir vor allem die großen Romane wie Die Elenden oder Der Glöckner von Notre-Dame. Doch unbedingt lesenswert ist auch diese kleine Erzählung, die ganz ohne Frage als eines der beeindruckendsten Plädoyers gegen die Todesstrafe zu bezeichnen ist.
Tatsächlich war Hugo zeit seines Lebens ein erklärter Gegner der Todesstrafe. Dazu bedurfte es nicht einmal der Hinrichtung, die er auf Zureden eines Freundes im Jahre 1825 auf dem Place de Grève verfolgte und die ihm ein für allemal deutlich machte, wie grausam diese Strafe tatsächlich ist, die damals zur Abschreckung (oder zur Belustigung) des Volkes noch in aller Öffentlichkeit vollzogen wurde.