Arno Schmidt als Übersetzer

Arno Schmidt hat sich in Deutschland vor allem mit seinen zuweilen überaus eigenwilligen Romanen einen Namen gemacht. Er war allerdings auch als Übersetzer tätig.


Seine eigenen Bücher sind schwer zu lesen, vielen sind sie ganz und gar unverständlich. Dementsprechend klein ist die Zahl derer, die schon mal einen Roman von Arno Schmidt gelesen haben. Ein Kassenerfolg ist ihm zeit seines Lebens jedenfalls versagt geblieben.

Aber satt werden musste er trotzdem. Um des ›lieben Brotes willen‹, wie er es selbst gerne nannte (in seinem 1955 entstandenen Aufsatz ›Die Brotarbeit‹ beispielsweise), war er deshalb dazu gezwungen, sich auch anderen Tätigkeiten zu widmen. Und was konnte einer wohl machen, der nach dem Krieg schon einmal als Dolmetscher in einer Hilfspolizeischule gearbeitet hatte? Er übersetzte Bücher aus dem Englischen ins Deutsche.

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Faulkner und Gable

Was geschieht, wenn Clark Gable und William Faulkner aufeinandertreffen? Sie unterhalten sich über ihre Berufe.


Clark Gable war zu seiner Zeit nicht gerade als große Leuchte bekannt. Das musste auch William Faulkner erfahren, als er einmal zusammen mit Gable und Howard Hawks in einem Auto zu einem Jagdausflug unterwegs war (→ Porter 2007, S. 105).

Während Hawks und Faulkner sich lang und breit über diverse Bücher unterhielten, saß Gable nur still an der Seite und sagte kein einziges Wort. Plötzlich aber wandte sich Gable mit der Frage an Faulkner, welche lebenden Schriftsteller er denn für die besten halte?

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The Beautiful and Damned

Scott Fitzgerald war zu seiner Zeit der großartigste Schriftsteller der USA. Wer ihn einmal im Original genießen will, sollte zu diesem Hörbuch aus dem Hause Bertz + Fischer greifen: The Beautiful and Damned.


Daten zum Buch

  • Autor: F. Scott Fitzgerald
  • Titel: The Beautiful and Damned
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: New York
  • Verleger: Charles Scribner’s Sons
  • Erscheinungsjahr: 1922

Hemingway, klar, den kennt jeder; auch Faulkner ist bekannt, Updike natürlich, aber Fitzgerald? Gehört der wirklich zu den herausragenden Autoren Amerikas? Noch heute darf man diese Frage stellen, zumindest hierzulande, in den USA selbst ist das mittlerweile glücklicherweise ganz anders geworden. Dort weiß inzwischen wohl jeder, dass Scott Fitzgerald eben nicht nur der versoffene, heruntergekommene, abgehalfterte Zweitligaliterat war, für den er in den ersten Jahrzehnten nach seinem Tod angesehen wurde.

Die Renaissance hat zwar eine Weile gedauert, doch seit den 70er-Jahren, spätestens seit der Verfilmung des Großen Gatsby mit Robert Redford und Mia Farrow in den Hauptrollen, haben die Amerikaner den vielleicht größten ihrer Schriftsteller der Verlorenen Generation wiederentdeckt. Man denke nur an das Wort von Hemingway, der ja einst gesagt (Paris – ein Fest fürs Leben, 17. Kapitel), dass Fitzgeralds Talent so natürlich sei wie das Muster, das der Staub auf den Flügeln des Schmetterlings bilde (was auch immer das bedeuten möge).

Nun sollte man nicht alles, was Hemingway je von sich gegeben hat, allzu wichtig nehmen; dass aber Fitzgerald ein sehr viel besserer Schriftsteller gewesen ist als Hemingway steht außer Frage.Das Schattendasein in den USA ist also längst vorbei, und auch in Deutschland finden sich immer mehr Fitzgeraldologen zusammen – und das ist auch gut so.

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Schall und Wahn

Wer James Joyce mag, wird wohl auch William Faulkner gut finden. Wenn es einen Roman gibt, der an Joyce erinnert, dann wohl der über die Familie Compson: Schall und Wahn.


Daten zum Buch

  • Autor: William Faulkner
  • Titel: The Sound and Fury
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: New York
  • Verleger: Jonathan Cape and Harrison Smith
  • Erscheinungsjahr: 1929
  • Deutsche Erstausgabe: Schall und Wahn (Zürich: Fretz & Wasmuth 1956, Übersetzung: Helmut M. Braem und Elisabeth Kaiser)

Einst gehörten die Compsons zu den großen Familien der amerikanischen Südstaaten. Die Alten in ihren Reihen hatten es immerhin zu Gouverneuren und Generälen gebracht, nur leider ist vom Glanz des alten Namens nicht mehr viel übriggeblieben, jetzt, im Jahre 1928.

Ein Blick auf die junge Generation genügt, um zu erkennen, dass die Familie längst schon verfallen ist. Einer nur hält die Ehre der Compson-Männer noch hoch, Jason IV., ein blasierter Egoist, der ohne Nachkommen bleibt. Caddy, seine Schwester, ist eine gefallene Maid, die nicht mehr auf dem Anwesen lebt seit jenen längst vergangenen Zeiten, als sie von einem Namenlosen sich hat schwängern lassen.

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