Anglizismen von früher

Anglizismen sind Sprachnörglern ein Dorn im Auge. Dabei hat es sie schon früher gegeben – vor allem im Sport.


Früher sprach man noch Deutsch, ganz ohne Anglizismen. Oder doch nicht? Die Sportberichterstattung jedenfalls hatte schon immer ein Faible für Ausdrücke englischer Abkunft, so zum Beispiel der Fußball.

Man beachte nur die Worte des Frankfurter Sportjournalisten Richard Kirn, der in seinem Buch Rund um den Sport (Frankfurt am Main: Lebendiges Wissen 1956, S. 55) berichtet, dass man bis zum Ersten Weltkrieg noch vom ›Keeper‹ statt vom Tormann, vom ›Centerforward‹ statt vom Mittelstürmer sowie vom ›half‹ statt vom Läufer gesprochen habe.

Anglizismen von früher weiterlesen

Sophie Scholl – ein Folteropfer?

In einigen Berichten über die Weiße Rose wird Sophie Scholl als Folteropfer dargestellt. Dieser Irrtum geht auf mehrere fehlerhafte Berichte der damaligen Zeit zurück.


Das Gerücht, Sophie Scholl sei nach ihrer Verhaftung von der Gestapo gefoltert worden, taucht in der Literatur über die Weiße Rose auch heute noch auf, vor allem in englischsprachigen Essays, die im Internet erscheinen.

Gerne wird in diesem Zusammenhang auf den US-amerikanischen Journalisten William L. Shirer verwiesen, der noch 1960 in seiner sonst so exzellenten Studie über das Dritte Reich behauptet, sie sei während ihrer Vernehmung so unmenschlich behandelt worden, dass sie mit gebrochenem Bein vor Gericht erschienen sei (→ Shirer 1990, S. 934).

Sophie Scholl – ein Folteropfer? weiterlesen