Shaw und Churchill

George Bernard Shaw hatte stets eine Antwort parat. Das trifft aber auch auf die Churchills zu, Jennie und Winston ( Elliot 1988, S. 234).


George Bernard Shaw war bekannt dafür, mit scharfer Zunge jedem zu antworten, der ihn in seiner Ruhe zu stören wagte. Manchmal kam aber eine mindestens ebenso scharfe Riposte zurück, so auch im Fall von Churchills Mutter Jennie.

Nachdem er ihre Einladung zu einem Mittagessen ganz entschieden abgelehnt und noch gefragt hatte, womit er eigentlich solch einen Angriff auf seine allgemein bekannten Gepflogenheiten provoziert habe (›Certainly not; what have I done to provoke such an attack on my well-known habit?‹), antwortete ihm Lady Churchill, dass sie zwar von seinen Gepflogenheiten nichts wisse, gleichwohl aber hoffe, sie seien nicht so schlimm wie seine Manieren (›Know nothing of your habits; hope they are not as bad as your manners‹).

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Tom Jones

Zu unseren Lieblingsbüchern gehört auch der große humoristische Roman von Henry Fielding: Tom Jones.


Daten zum Buch

  • Autor: Henry Fielding
  • Titel: The History of Tom Jones, a Foundling
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: London
  • Verleger: Andrew Millar
  • Erscheinungsjahr: 1749
  • Deutsche Erstausgabe: Historie des menschlichen Herzens, nach den Abwechslungen der Tugenden und Laster in den sonderbaren Begebenheiten Thomas Jones, eines Findlings (Hamburg: Hertel 1749, Übersetzung: Matthias Arnold Wodarch)

Mal ganz ehrlich: Was schon ist die Statue der Mediceischen Venus, was die Galerie der Schönen im Hampton Court, was die strahlenden Churchills gegen sie, die daherkommt versehen mit all der Anmut, in die Natur sie kleiden kann; geschmückt mit Schönheit, Jugend, Morgenfrische, Unschuld, Bescheidenheit und Zärtlichkeit, auf ihren Rosenlippen einen Hauch von Süße und glitzernden Glanz in ihren strahlenden Augen? Nichts.

So charming may she now appear! and you the feathered choristers of nature, whose sweetest notes not even Handel can excell, tune your melodious throats to celebrate her appearance. From love proceeds your music, and to love it returns. Awaken therefore that gentle passion in every swain: for lo! adorned with all the charms in which nature can array her; bedecked with beauty, youth, sprightliness, innocence, modesty, and tenderness, breathing sweetness from her rosy lips, and darting brightness from her sparkling eyes, the lovely Sophia comes!

[Ausgabe von 1791: Book IV, Chapter II, S. 177 f.]

Nun, auch Fielding sagt ja, dass er in sie verliebt sei (was kein Wunder ist, da er sie ganz offensichtlich seiner ersten Ehefrau Charlotte Craddock nachgeformt hat); und er meint, dass auch die Leserin im Laufe der Zeit sich in sie verlieben würde – womit er wohl durchaus Recht hat, denn es kann wahrscheinlich kaum eine Leserin geben, die das Geschick der jungen Sophia Western kaltsinnig lässt. Sie hat es in der Tat nicht ganz leicht. Als ihr Vater sich nämlich auf der Suche nach seiner Tochter befindet, sie aber nicht findet, ruft er etwas aus, das wohl ungefähr so viel heißen soll wie: Pah, zum Teufel mit dem Luder.

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Die Geschwister Mitford

Ob Schriftstellerin, Herzogin, Kommunistin, Faschistin oder Hitlerverehrerin – die mit Churchill verwandten Schwestern Mitford sorgten zu ihrer Zeit fast alle für Schlagzeilen. Der einzige Sohn der Familie starb bereits im Zweiten Weltkrieg.


1) Nancy
Die älteste Tochter des zweiten Barons von Redesdale (David Bertram Ogilvy Freeman-Mitford) und Sydney Bowles kam am 28. November 1904 in London zur Welt. 1933 heiratete sie Peter Rodd, den jüngsten Sohn des Barons Rennell, trennte sich aber bald von ihm und ließ sich später offiziell von ihm scheiden. Eine Zeitlang vergnügte sie sich dafür mit Gaston Palewski, der so etwas wie die rechte Hand de Gaulles war. Ruhm erwarb sie sich mit Romanen wie The Pursuit of Love (Englische Liebschaften, 1945) oder Love in a Cold Climate (Liebe unter kaltem Himmel, 1949). Nancy starb am 30. Juni 1973.

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