Thomas Mann und die Weiße Rose

Thomas Mann spricht im 21. Kapitel seines Romans Doktor Faustus (Stockholm 1947), der das Leben des Tonsetzers Adrian Leverkühn zum Thema hat, von einem Gelehrten, um den sich der grässlich im Blut erstickte Münchner Studentenaufruhr zentriert habe.

Tatsächlich war Mann vom Widerstand der Weißen Rose so bewegt, dass er die Studenten später in einer seiner berühmten Radioansprachen an das deutsche Volk würdigte. Sendetermin war wahrscheinlich der 12. August 1943, der Text war laut Tagebuch am 26. und 27. Juni entstanden.

Wie wir ebenfalls den Tagebüchern entnehmen können, hatte er etwa zwei Wochen zuvor erstmals von der Weißen Rose gehört. Unter dem Datum des 12. Juni 1943 finden wir dort eine erste karge Notiz, in der er davon spricht, dass er in der liberalen politischen Wochenschrift The Nation einen schwedischen Bericht darüber gelesen habe. Den vollen Text des Flugblatts las Thomas Mann laut Tagebuch am 21. August 1943.