Tonbandstimmen

Welchem Genre ist dieses Buch zuzuordnen? Es soll wohl ein Sachbuch vorstellen, kann aber gut und gerne auch als Märchen durchgehen: Sprechfunk mit Verstorbenem von Friedrich Jürgenson.


Daten zum Buch

  • Autor: Friedrich Jürgenson
  • Titel: Rösterna från rymden
  • Genre: Sachbuch
  • Verlagsort der Erstausgabe: Stockholm
  • Verleger: Saxon & Lindström Förlag
  • Erscheinungsjahr: 1964
  • Deutsche ErstausgabeSprechfunk mit Verstorbenen (Freiburg: Hermann Bauer Verlag 1967, Übersetzung: Hildegard Schäfer)

Heutzutage kennen die Geister viele Kommunikationswege. Einer davon besteht darin, sich Menschen auszusuchen, mit deren Hilfe eine Verbindung zwischen Diesseits und Jenseits hergestellt werden kann. Das funktioniert deshalb so gut, weil diese Menschen, die sich gerne als Medium bezeichnen, einen besonderen Draht zu den Geistern besitzen. Zwischen Geist und Medium besteht nämlich so eine Art Kanal, der den Gedankenaustausch ziemlich leicht machen soll. Diese Methode heißt in der Fachsprache Channeling und ist derzeit ungemein populär.

Früher war das noch anders. Damals mussten die Geister noch auf Tonbandgeräte zurückgreifen, um Botschaften an die Lebenden zu übermitteln. Erstmals geschah dies im Sommer 1959, als der schwedische Opernsänger Friedrich Jürgenson beim Abspielen seines Tonbands mitten unter Vogelgezwitscher auch menschliche Stimmen zu erkennen glaubte. Seine Erfahrungen mit diesen Tonbandstimmen hat er zu dem oben erwähnten Buch verarbeitet, das heute nur noch antiquarisch zu beziehen ist.

Jürgenson hat das Buch in den 60ern geschrieben, meine Ausgabe stammt aus den 80ern, aus einer Zeit also, da Jürgenson noch lebte. Da er aber 1903 geboren worden ist, schien es mir nicht unwahrscheinlich, dass er inzwischen selbst unter den Jenseitigen weilt. Wäre doch spannend zu wissen, ob er sich inzwischen mal gemeldet hat, oder etwa nicht?

Wie aber sich darüber informieren? Nun, in dem Buch ist eine Anzeige des ›Vereins für Tonbandstimmenforschung‹ (VTF) abgedruckt; was lag da näher, als mich auf die Suche zu begeben? Der Verein existiert tatsächlich noch immer, firmiert jetzt aber unter dem Namen ›Verein für Transkommunikations-Forschung‹.

Wie erwartet lebt Jürgenson nicht mehr, er ist 1987 verstorben. Nur leider hat Jürgenson bis heute nur einmal den Nachlebenden eine Botschaft per Tonband mitgeteilt. Die Frage bleibt, warum er sich nicht öfter zu Wort meldet. Aber vielleicht vertraut ja auch Jürgenson inzwischen dem sehr viel populäreren Channeling, wer weiß?