Buddenbrooks

Thomas Mann ist der wohl bekannteste deutschsprachige Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Sein bestes Buch hat er bereits in jungen Jahren geschrieben: Buddenbrooks.


Daten zum Buch

  • Autor: Thomas Mann
  • Titel: Buddenbrooks. Verfall einer Familie
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Berlin
  • Verleger: S. Fischer Verlag
  • Erscheinungsjahr: 1901

Merkwürdig: Auch hier haben wir ein Buch vor uns, das schwach beginnt und umso stärker weitergeht. Ein schlechter Anfang muss halt nicht notwendigerweise ein Todesurteil sein.

Ja, die Leserin steht zunächst einmal vor dem Problem, wie sie sich wohl durch die ersten Kapitel schleppen kann, ohne gleich darüber einzuschlafen. Da ist ein Mensch (eine junge Frau, wie sich später herausstellt) und fragt, was das sei (was auch immer das ›das‹ bedeuten mag). Und dann kommt eine zweite Person herbei und redet in einem Idiom (von ›Düwels‹ und ›demoiselles‹), der wohl manch einer Leserin rechte Rätsel aufgibt.

Über den Inhalt gibt es nicht viel zu sagen, denn ein Blick auf den Untertitel (Verfall einer Familie) genügt, um darüber Bescheid zu wissen. Insgesamt erstreckt sich der Verfall des Lübecker Patriziergeschlechts Buddenbrook über volle 42 Jahre, von 1835 bis 1877 – beginnend beim alten Johann Buddenbrook, sich fortsetzend bei dessen Sohn Jean und den Enkelkindern Thomas, Christian, Antonie und Clara, endend schließlich bei Johanns Urenkel Hanno.

Zu den Enkeln so viel: Da ist zum einen einer, der nach Art der Puritaner lebt (Thomas); und da sind noch ein hypochondrischer Hanswurst (Christian), ein naiv-liebenswertes Dummerchen (Antonie), und eine, die nichts Besseres zu tun hat, als kurz nach ihrer Hochzeit das Zeitliche zu segnen (Clara).

Und endlich ist da noch der Urenkel, Hanno, der Sohn von Thomas Buddenbrook, ein zerbrechlicher, zarter, kranker Junge, der einen unwillkürlich an Gerhardt Habsburg erinnert. Der freilich segnet erst an seinem 25. Geburtstag das Zeitliche (30 Rock), ist also sage und schreibe neun Jahre älter geworden als Hanno. Unfassbar.

Hanno begreift jedenfalls, dass nach ihm keiner mehr kommen wird – und zieht deshalb hinter seinem Namen im Familienbuch einen Schlussstrich. Tatsächlich behält er am Ende Recht, mit gerade einmal 16 Jahren stirbt er an Typhus.