Ring Lardner

Wer sich für amerikanische Literatur interessiert, muss auch etwas von Ring Lardner gelesen haben. Hier in Deutschland ist das allerdings gar nicht so einfach.


Ring Lardner ist großartig. Lardner, wer ist Lardner? Ein amerikanischer Autor, der sich zuerst als Sportreporter hervortat und als solcher vor allem über Baseball schrieb. Kein Wunder also, dass sein erster Roman in diesem Milieu angesiedelt war (You Know Me Al, 1916). Auch andere Geschichten spielen in der Welt des Sports (›Horseshoes‹, 1914, ›Alibi Ike‹, 1915, ›Champion‹, 1916). Vor allem aber war Lardner (1885 bis 1933) ein begnadeter Humorist und Satiriker.

Doch was wissen wir hier in Deutschland von Lardner? Kaum etwas. In deutscher Sprache gibt es halt kaum etwas von ihm zu kaufen. Nur der Diogenes-Verlag hat sich hier mit drei Veröffentlichungen hervorgetan, die sich aber im Inhalt kaum voneinander unterscheiden: Champion und andere Erzählungen (1963), Das Liebesnest (1966), Geschichten aus dem Jazz-Zeitalter (1974). Aktuell erhältlich ist freilich keins von diesen Büchern. Das ist eine Schande.

Es wird also Zeit für eine Neuauflage. Dann aber muss folgende Frage erlaubt sein: Warum nicht mal eine größere Ausgabe wagen, eine, die mehr enthält als nur das Übliche? Allerdings wird sich wohl kein Verlag diese Aufgabe zutrauen.