Heinlein und die Church of All Worlds

In den USA sind religiöse Gemeinden bekanntermaßen in rauen Mengen zu finden. Eine davon ist die Church of All Worlds, deren Mitglieder auf die Wiedergeburt der Erdgöttin Gaia hoffen. Woher aber hatten die Gründer die Idee für diese Glaubensgemeinschaft? Aus einem Buch.

Die Vorlage stammt aus der Feder des amerikanischen Schriftstellers Robert A. Heinlein (1907 bis 1988): Der 1961 erschienene Roman Stranger in a Strange Land handelt von einem auf dem Mars geborenen Menschen, der als junger Mann zur Erde reist, dort eine ihm fremde Kultur kennen lernt und im Lauf der Handlung eine eigene Kirche gründet, die Church of All Worlds.

Der Roman ist auch auf Deutsch erschienen: 1970 brachte der Heyne-Verlag unter dem Titel Ein Mann in einer fremden Welt die erste deutsche Fassung heraus, 1996 veröffentlichte Bastei-Lübbe die erst 1991 auf Englisch erschienene ungekürzte Fassung unter dem Titel Fremder in einer fremden Welt.

Die Rückkehr der Zeitmaschine

Auf unserem Nachttisch liegt zudem auch der entsprechende Nachfolgeroman, den aber Egon Friedell geschrieben hat: Die Rückkehr der Zeitmaschine.


Daten zum Buch

  • Autor: Egon Friedell
  • Originaltitel: Die Reise mit der Zeitmaschine
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: München
  • Verleger: Piper Verlag
  • Erscheinungsjahr: 1946

Die Geschichte des Zeitreisenden ist bekannt … so dachte die Leserin wenigstens. Doch nein, sie geht noch weiter. Dies aber haben wir nicht etwa Herrn Wells zu verdanken, der nach Veröffentlichung seines ursprünglichen Berichts ganz bewusst die Fortsetzung der Geschichte zu unterdrücken suchte – warum auch immer.

Glücklicherweise aber war Egon Friedell (1878 bis 1938), der sonst vor allem für seine Kulturgeschichte der Neuzeit bekannt ist, neugierig genug, um bei Wells anzufragen, ob in dessen Bericht ein Körnchen Wahrheit stecke, und wenn ja, was denn wohl aus jenem Manne, den wir nur als den Zeitreisenden kennten, geworden sei? (Beleg: Friedells Brief vom 3. Februar 1908 an Wells.)

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Die Zeitmaschine

Auf unserem Nachttisch liegt jetzt auch ein schöner Science-Fiction-Roman von H. G. Wells: Die Zeitmaschine.


Daten zum Buch

  • Autor: Herbert George Wells
  • Titel: The Time Machine
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: London
  • Verleger: William Heinemann
  • Erscheinungsjahr: 1895
  • Deutsche Erstausgabe: Die Zeitmaschine (Minden: J.C.C. Bruns Verlag 1904, Übersetzung: Felix Paul Greve)

Eine Reise durch die Zeit – wer wünscht sich das nicht? Jeder möchte doch gerne wissen, wie die Welt in 100 Jahren oder mehr wohl aussehen mag. Wie wird sich die Technik entwickeln, wird es noch Zeitungen im Printformat geben, wie oft wohl wird die deutsche Fußball-Nationalmannschaft (oder die brasilianische oder argentinische oder italienische) Weltmeister geworden sein – oder wird ein weiterer Krieg, ein großer, allumfassender, vielleicht all diese Fragen hinfällig gemacht haben?

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Frühe Science-Fiction-Magazine

Der Mensch wollte schon immer gerne einen Blick in die Zukunft werfen. In der frühen Phase des 20. Jahrhunderts wurde die entsprechende Literatur erstmals in speziellen Zeitschriften präsentiert.


Zukunftsromane hatte es schon vorher gegeben, trotzdem wird als Wegbereiter der modernen Science-Fiction-Literatur üblicherweise der amerikanisch-luxemburgische Verleger Hugo Gernsback bezeichnet. Dieser brachte 1926 mit dem Magazin Amazing Stories das erste Heft auf den Markt, das ausschließlich Kurzgeschichten fantasievoll-fantastischen Inhalts enthielt. Mit dieser neuartigen Form verschaffte Gernsback der entsprechenden Literatur einen enormen Auftrieb und hob quasi ein eigenes Genre aus der Taufe.

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Der Fluch der Mumie

Der Fluch des Tutanchamun ist ein Ammenmärchen. In der Literatur war ein Fluch der Mumie ohnehin schon viel früher bekannt.


Als der Brite Howard Carter im Jahre 1922 das Grab des ägyptischen Pharaos Tutanchamun entdeckte, war das so etwas wie ein archäologischer Knüller. Im Februar 1923 öffneten Carter und seine Mitarbeiter die Grabkammer, räumten das Grab im Laufe der nächsten Jahre völlig leer und brachten die Gegenstände ins Ägyptische Museum von Kairo.

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Die ersten Zeitmaschinen

Eine Reise durch die Zeit hat die Menschen schon immer fasziniert. Ende des 19. Jahrhunderts beschäftigten sich auch die ersten Autoren mit dem Thema.


Wer hat die erste Geschichte geschrieben, die von einer Zeitmaschine handelt? H. G. Wells’ gleichnamiger Roman von 1895 war jedenfalls nicht der erste zum Thema. Eventuell gebührt die Ehre Edward Page Mitchell, einem Herausgeber der New Yorker Zeitschrift Sun, der dort am 18. September 1881 anonym eine Story mit dem Titel ›The Clock that went backward‹ veröffentlichte.

Sie ist sogar schon mal ins Deutsche übersetzt worden (›Die Uhr, die rückwärts ging‹), und zwar in dem Sammelband Isaac Asimov präsentiert Science Fiction Erzählungen des 19. Jahrhunderts (München: Heyne 1983), worin sie wohl weniger literarischer als vielmehr historischer Gründe wegen aufgenommen wurde. Fragt sich nur, ob eine Uhr wirklich als Zeitmaschine durchgeht?

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Per Anhalter durch die Galaxis

Zu den schönsten Büchern auf unserem Nachttisch gehört ganz ohne Frage auch das Buch mit der 42: Per Anhalter durch die Galaxis von Douglas Adams.


Daten zum Buch

  • Autor: Douglas Adams
  • Titel: The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: London
  • Verleger: Pan Books
  • Erscheinungsjahr: 1979
  • Deutsche Erstausgabe: Per Anhalter durch die Galaxis (Frankfurt am Main: Rogner & Bernhard bei Zweitausendeins 1981, Übersetzung: Benjamin Schwarz)

Die freundlichen Vogonen machen kurzen Prozess. Die Erde steht nun mal im Weg, die Expressroute quer durch den Hyperraum hat Vorrang. Und so radieren sie die gute alte Erde mir nichts, dir nichts von der intergalaktischen Landkarte. Das wars dann wohl.

Nicht aber für Arthur Dent. Das wiederum hat er seinem Kumpel Ford Prefect zu verdanken, der zufällig von einem kleinen Planeten in der Nähe von Beteigeuze stammt und nur deshalb auf der Erde weilt, weil er als Autor für den berühmtesten aller Reiseführer zeichnet. So erreichen Arthur und Ford tatsächlich per Anhalter noch gerade so eben das Raumschiff der Vogonen, die allerdings nicht unbedingt für ihre Gastfreundschaft berühmt sind.

Kein Wunder, dass sie ihre beiden blinden Passagiere kurzerhand wieder in den Raum hinausschießen. Das sollte eigentlich das endgültige Aus sein für Arthur und Ford. Ist es aber nicht. Vielmehr finden sie sich plötzlich auf einem Raumschiff wieder, der Herz aus Gold, die, wie ja jedermann weiß, als gestohlen gilt.

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Der Tunnel

Auf unserem Nachttisch liegt auch ein Buch des deutschen Schriftstellers Bernhard Kellermann: Der Tunnel.


Daten zum Buch

  • Autor: Bernhard Kellermann
  • Titel: Der Tunnel
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Berlin
  • Verleger: S. Fischer Verlag
  • Erscheinungsjahr: 1913

Mac Allan hat einen wahnwitzigen Plan. In einer Zeit, da jeder Ausflug in ein fremdes Land noch ein Abenteuer darstellt, Anfang des 20. Jahrhunderts, wagt er einen ungeheuren Schritt hin auf dem Weg zur Globalisierung: die Verbindung zwischen Amerika und Europa soll her.

Ein Tunnel unterhalb des Atlantiks, von Schnellzügen mit bis zu 300 Kilometern pro Stunde durchfahren, wird zum Symbol des technischen Fortschritts. Die Geldgeber stehen Schlange, allen voran jener sagenumwobene Lloyd, der sich mit 25 Millionen Dollar an dem Projekt beteiligt.

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Verney. Der letzte Mensch

Endzeitszenarien sind bei Autoren ein beliebtes Thema. Ein frühes Beispiel findet sich bei Mary Shelley, die schon 1826 einen entsprechenden Roman veröffentlicht hat: Verney. Der letzte Mensch.


Daten zum Buch

  • Autorin: Mary Shelley
  • Titel: The Last Man
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: London
  • Verleger: Henry Colburn
  • Erscheinungsjahr: 1826
  • Deutsche Erstausgabe: Verney. Der letzte Mensch (Bergisch-Gladbach: Bastei Lübbe Verlag 1982, Übersetzung: Ralph Tegtmeier)

Frankenstein, klar, den kennt jeder. Wenn nicht das Buch, so doch wenigstens eine der zahlreichen Verfilmungen um den Genfer Doktor der Naturwissenschaften und das von ihm geschaffene Monster, das in dem maßgebenden Streifen aus dem Jahre 1931 (und in den beiden Nachfolgern von 1935 und 1939) von Boris Karloff so schrecklich-schön dargestellt worden ist wie sonst wohl nie mehr wieder.

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Der Unsichtbare

Wohl fast jeder Mensch würde gerne einmal unsichtbar sein. In einem Roman von H. G. Wells hat ein Wissenschaftler diesen Traum verwirklicht: Der Unsichtbare.


Daten zum Buch

  • Autor: H. G. Wells
  • Titel: The Invisible Man
  • Genre: Roman
  • Erstveröffentlichung: Pearson’s Weekly, 1897
  • Verlagsort der ersten Buchausgabe: London
  • Verleger: Cyril Arthur Pearson
  • Erscheinungsjahr: 1897
  • Deutsche Erstausgabe: Der Unsichtbare (Stuttgart: Julius Hoffmans 1911, Übersetzung: Alfred Winternitz)

Vielleicht ist er der genialste aller Wissenschaftler, zu den dämonischsten gehört er in jedem Fall. Wie anders ist zu erklären, dass er wie ein Berserker durch die Städte walzt und dabei eine Schneise der Verwüstung hinter sich her zieht?

Ein Normalsterblicher kann er jedenfalls nicht sein, zu absonderlich ist der Eindruck, den er auf die Wirtin des kleinen Gasthofs macht, in welchem er ein Quartier sucht.

Von Kopf bis Fuß ist er eingemummelt, die Hände stecken in Handschuhen, ein Filzhut verbirgt das dick bandagierte Gesicht, eine große, blaue Brille bedeckt die Augen, nur die leuchtende, etwas künstlich wirkende Nasenspitze ragt zwischen einem buschigen Bart hervor.

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