Weiße Rose: Erste Reaktionen im In- und Ausland

Der Widerstand der Weißen Rose wurde noch während des Zweiten Weltkriegs auch außerhalb Münchens bekannt. Die Informationen entsprachen freilich nur ganz grob den Tatsachen.


Nach der Hinrichtung der Geschwister Scholl und ihres Freundes Christoph Probst am 18. Februar 1943 drangen die Nachrichten über die Aktion der Weißen Rose nur spärlich nach außen. Trotzdem waren die Taten der Münchner Studenten bald im In- und Ausland bekannt, wie die entsprechenden Tagebuchnotizen beweisen:

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Tagebuch eines Landpfarrers

Zu den wichtigsten Beiträgen der Renoveau catholique gehört ein 1936 erschienene Roman von Georges Bernanos: Tagebuch eines Landpfarrers.


Daten zum Buch

  • Autor: Georges Bernanos
  • Titel: Journal d’un curé de campagne<
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Paris
  • Verleger: Librairie Plon
  • Erscheinungsjahr: 1936
  • Deutsche ErstausgabeTagebuch eines Landpfarrers (Wien: Thomas-Verlag 1936, Übersetzung: Jakob Hegner)

Wer mit religiöser Literatur nicht viel am Hut hat, wird mit dem 1936 erschienenen Roman des französischen Schriftstellers Georges Bernanos (1888 bis 1948) sicher nicht allzu viel anzufangen wissen – im Gegensatz zu den Geschwistern Scholl, die den Roman aufmerksam studierten und in ihrem Ulmer Kreis, obwohl protestantisch erzogen, zusammen mit Otl Aicher ausgiebig diskutierten.

Doch eins ist gewiss: Das Buch zählt zu den Höhepunkten der religiösen Literatur und gilt als eines der wichtigsten Beiträge der Renoveau catholique, die im frühen 19. Jahrhundert entstand und sich in Frankreich gegen die Trennung von Kirche und Staat wendete. Durch die Hinwendung zu den Werten des ursprünglichen Katholizismus sollte die Literatur (und mit ihr die gesamte Gesellschaft) erneuert werden.
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Die Weiße Rose in Romanen

Viele Schriftsteller waren von den Studenten der Weißen Rose so beeindruckt, dass sie sie in ihren Werken kurz erwähnten. Alfred Neumann und Thomas Mann haben wir schon erwähnt. Hier sind drei weitere Romane, in denen die Weiße Rose auftaucht.

1) Meine Schwester Antigone

Grete Weil zieht im 14. Kapitel ihres Romans eine Analogie zwischen Antigone und Sophie Scholl. Sie bezeichnet die beiden als unbequeme, schwierige Menschen, die uns zum Denken zwängen und unser Bewusstsein wach machten.

2) Fatherland (dt. Vaterland)
Robert Harris erwähnt die Weiße Rose im dritten Teil seines bekannten Romans gleich an zwei Stellen. Zuerst im dritten, als Xaver März durchs Studentenviertel in Dahlem wandert, danach noch einmal kurz im fünften Kapitel.

3) Die mittleren Jahre
Heinz Piontek erwähnt im fünften Kapitel seines Romans zunächst die berühmten Mauerinschriften wie Nieder mit Hitler, Hitler der Massenmörder und Freiheit, bevor er sich später imgesamten 23. Kapitel mit dem Widerstand der Studenten beschäftigt.

Harter Geist und weiches Herz

Der Darmstädter Verlag auditorium maximum hat ein faszinierendes Hörbuch über die Weiße Rose auf den Markt gebracht: Harter Geist und weiches Herz. Als Autorin zeichnet Barbara Ellermeier.


Harter Geist und weiches Herz (Bild: Verlag auditorium maximum)

Muss man Augustinus gelesen haben, Bernanos, Kierkegaard oder Theodor Haecker gar? Sind ihre ethisch-theoretischen Ansichten zu Themen wie der Welt des Seins und zur göttlichen Gnade wichtig für uns, spielen ihre religiös-philosophischen Gedanken zur dialektischen Theologie oder zum Existenzialismus irgendeine Rolle für unser Wohlergehen? Das mag jeder für sich selbst entschieden. Für die Mitglieder der Weißen Rose stellte sich diese Frage freilich nicht; für sie hatten diese Denker fast so etwas wie lebensnotwendige Bedeutung, sind ihre Bücher es doch gewesen, an denen sie während der Nazizeit ihren Geist schulen konnten.

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Ein Roman zur Weißen Rose

Der Widerstand der Weißen Rose wurde bald auch im Ausland bekannt. Alfred Neumann war von dem Gehörten so beeindruckt, dass er einen ganzen Roman (Es waren ihrer sechs) um die Geschehnisse in München schrieb.

Die Grundkonzeption war laut nachträglicher Feststellung des Autors zwar bereits in den 1930er-Jahren entwickelt worden, doch erst unter dem Eindruck eines Artikels, der letztlich die einzige Quelle seines Romans bildete, konnte er sich an die Arbeit machen.

Unter der Überschrift Not in Vain hatte die amerikanische Zeitschrift Time am 14. Juni 1943 einen kurzen Text veröffentlicht, in dem es hieß, dass der Münchner Gauleiter drei Rädelsführer (Hans Scholl, Maria Scholl und Adrian Probst) habe verhaften lassen, die inzwischen hingerichtet worden seien.

Dazu werden weitere (mindestens neun) Hinrichtungen erwähnt, darunter die von Kurt Huber und die eines Jungen, der vor Stalingrad sein Bein gegen ein Eisernes Kreuz eingetauscht habe.

Fritz Hartnagel und Sophie Scholl. Die Geschichte einer Liebe

In der Alten Bücherkiste findet sich eine Rezension aus dem Jahr 2005 zu einem Buch, das die Liebesgeschichte der bekanntesten deutschen Widerstandskämpferin und ihrem Freund darstellt: Fritz Hartnagel. Der Freund von Sophie Scholl von Hermann Vinke.


Daten zum Buch

  • Autor: Hermann Vinke
  • Titel: Fritz Hartnagel. Der Freund von  Sophie Scholl
  • Genre: Sachbuch
  • Verlagsort der Erstausgabe: Zürich
  • Verleger: Arche Verlag
  • Erscheinungsjahr: 2005

Sophie Scholl ist in diesem Jahr (2005) in aller Munde. Dies vor allem des Filmes Sophie Scholl – Die letzten Tage wegen, der bei der Berlinale gleich zwei Preise abgesahnt hat, zwei Preise, von denen einer immerhin an die richtige Stelle gegangen ist, der zweite aber wohl unzweifelhaft fehlgegeben wurde (es hat ja seinen guten Grund, warum Julia Jentsch auch den Deutschen Filmpreis bekommen hat.)

Ohnehin ist von den Filmen über die Weiße Rose (Percy Adlons Fünf letzte Tage, Michael Verhoevens Die weiße Rose und Marc Rothemunds Sophie Scholl – Die letzten Tage) ist keiner wirklich herausragend, aber die schauspielerischen Leistungen der jeweiligen Darstellerinnen der Sophie Scholl (Lena Stolze und Julia Jentsch) sind in allen drei Fällen von besonderer Güte.

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