Sturmhöhe: Von Emily Brontë aufbewahrte Kritiken

Emily Brontë hat 1847 einen Roman veröffentlicht, der heute zur Weltliteratur gehört: Wuthering Heights (dt. Sturmhöhe). Das Buch fand schon damals durchaus Beachtung, wie an der Zahl der damals erschienenen Rezensionen zu erkennen ist.

Auch Emily Brontë hat dies gewusst. Zumindest vier Kritiken hat sie nämlich gekannt, das ist gewiss. Vielleicht waren es sogar mehr, nur können wir das heute nicht mehr sagen. Sicher ist nur, dass sie vier Rezensionen in ihrem Schreibpult aufbewahrt hat:

  1. Anonymus, The Examiner, 8. Januar 1848
  2. Anonymus, Douglas Jerrold’s Weekly Newspaper, 15. Januar 1848
  3. Anonymus, Atlas, 22. Januar 1848
  4. Unbekannte Quelle, ca. 1847

Was sie von den Kritiken gehalten hat, ist leider nicht bekannt.

Sturmhöhe: Kritiken von 1847

Emily Brontë hat einen Roman geschrieben, der zu den großen Werken der Weltliteratur gehört: Sturmhöhe. Wie haben die zeitgenössischen Rezensenten darauf reagiert?


Die Sturmhöhe von Emily Brontë gehört zu den Klassikern der englischen Literatur. Noch heute, mehr als 160 Jahre nachdem es erstmals erschienen ist, findet es immer wieder neue Leserinnen. Es ist eben ständig präsent: Viele kennen es als Bellas Lieblingsbuch aus dem Twilight-Universum, andere haben einen der zahlreichen Filme gesehen.

Emily Brontë ist mit ihrem Roman also unsterblich geworden. Heute wissen wir das. Doch wie war das damals? Wussten die Rezensionen zeitgenössischen Rezensenten, was für ein Buch sie da vor sich hatten? Nun, die Urteile fielen ganz unterschiedlich aus.

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Sturmhöhe – noch eine Übersetzung

Emily Brontë hat in ihrem kurzen Leben nur einen einzigen Roman geschrieben. Als dieser 1847 auf den Markt kam, hätte wohl kaum jemand gedacht, dass sie sich damit unsterblich gemacht hatte. Nun, irren ist menschlich. Heute gehört Wuthering Heights jedenfalls zu den zeitlosen Klassikern der Weltliteratur.

Nur vier Jahre nach der Veröffentlichung des Originals war schon die erste deutschsprachige Fassung erhältlich. Seitdem ist der Roman noch viele weitere Male ins Deutsche übertragen worden. Leider befindet sich darunter keine, die wirklich zu überzeugen vermag, wie wir an anderer Stelle schon einmal festgestellt haben.

Doch leider ist unser Beitrag nicht ganz vollständig gewesen. Wir hatten nur zwölf Fassungen erwähnt, dabei existiert noch eine weitere. Die stammt von Gerhard Lorenz und ist etwa 1950 entstanden. Wir haben unsere damalige Untersuchung deshalb noch einmal ergänzt. Das Ergebnis fällt allerdings nach wie vor ernüchternd aus.

Wuthering Heights alias Sturmhöhe: Übersetzungen

Emily Brontë hat nur einen Roman geschrieben: Wuthering Heights. Das Buch ist heute noch genauso lesenswert wie vor 160 Jahren. Auf Deutsch ist die Geschichte als Sturmhöhe bekannt. Bisher ist sie 13 Mal ins Deutsche übersetzt worden.


Einen Text von einer Sprache in eine andere zu übertragen, ist eine schwere Kunst. Viele Übersetzungen taugen in der Tat nichts, manche sind dagegen durchaus gelungen. Eine faszinierende Lektüre zu diesem Thema ist eine Arbeit von Elsbeth Ort: Kritischer Vergleich zweier deutscher Übersetzungen von Emily Brontës Wuthering Heights (Bern: Francke Verlag 1982).

Das bringt uns auf eine Idee: Warum nicht mal die deutschen Ausgaben des hierzulande als Sturmhöhe bekannten Romans anhand einzelner Sätze miteinander vergleichen? Natürlich kann hier nur an der Oberfläche gekratzt werden, doch für einen ersten Eindruck sollte das schon reichen.

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Die Autogramme der Schwestern Brontë

Die Verkaufszahlen des 1846 veröffentlichten Gedichtbandes Poems by Currer, Ellis and Acton Bell der Schwestern Brontë waren zu Beginn äußerst beschämend. Bei einem der Käufer zumindest scheinen die Schwestern aber einen überaus starken Eindruck hinterlassen zu haben.

Wie nämlich ist sonst zu erklären, dass besagter Fredrick Enoch die Autogramme der damals noch völlig unbekannten Autoren sich erbat? (→ Wise II, S. 103 f.). Der Wunsch wurde ihm von den Schwestern auch prompt erfüllt. Schon am 23. Juli 1846 antwortete Charlotte ihren Verlegern Aylott and Jones auf diese Anfrage und legte mit der Bitte um Weiterleitung ein Blatt für Herrn Enoch mit den entsprechenden Unterschriften der Brüder Bell bei. Die Autogramme sind heute im Museum in Haworth zu sehen.

Die Verkaufszahlen des Brontë-Gedichtbandes

Die Schwestern Brontë hatten mit ihrer ersten Veröffentlichung nicht viel Glück. Gerade mal zwei Stück ihres Gedichtbandes wurden im ersten Jahr verkauft.


Im Jahr 1846 traten die Schwestern Brontë zum ersten Mal ans Licht der Öffentlichkeit, damals allerdings noch unter anderem Namen. Der Gedichtband Poems by Currer, Ellis and Acton Bell, der beim Londoner Verleger Aylott and Jones erschien, war finanziell allerdings kein großer Erfolg. Ganze zwei Stück wurden zunächst davon verkauft, wie auch Arno Schmidt in seinem Nachtprogramm Angria und Gondal entsetzt festhielt.

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Die Augen der Emily Brontë

Die Augen eines Menschen hinterlassen oft einen besonderen Eindruck bei fremden Beobachtern. Trotzdem ist es mitunter nicht immer ganz leicht, sich an die richtige Augenfarbe einer Person zu erinnern. Schwergefallen ist dies auch den wenigen Bekannten von Emily Brontë, von der ohnehin kaum etwas bekannt ist – wozu eben auch die Farbe ihrer Augen zählt.

Die einzige Überlieferung stammt von Ellen Nussey, die in ihren Erinnerungen an Emilys Schwester Charlotte (Reminiscences of Charlotte Brontë) von sich verändernden Augen spricht, die man entweder als dunkelgrau oder dunkelblau bezeichnen könnte (→ Orel, S. 25). Emilys erste Biografin Mary Robinson wiederum erwähnt in ihrem 1883 erschienenen Porträt (Emily Brontë) zwei andere Farben: haselnussbraun (Kapitel 4) und graubraun (Kapitel 16).

Die Vorstellungskraft der Emily Brontë

Arno Schmidt war ein Brontëaner der ersten Stunde, der für den Süddeutschen Rundfunk schon 1960 seinen Radio-Essay Angria und Gondal. Der Traum der taubengrauen Schwestern verfasste. Darin schreibt er an einer Stelle seinem irischen Kollegen James Joyce die Worte zu, Emily habe reine Vorstellungskraft (›pure imagination‹) besessen.

Schriftlich niedergelegt hat Joyce diese Worte nie, überliefert worden sind sie aber von dessen Freund Eugene Jolas, der in seinem Aufsatz ›My Friend James Joyce‹ darüber Auskunft gibt (→ Jolas, S. 401 und Ellman, S. 972).

Agnes Grey

Anne Brontë ist nicht so berühmt wie ihre beiden Schwestern. Trotzdem hat sie einen Roman geschrieben, der über zu den Klassikern der englischen Literatur gehört: Agnes Grey.


Daten zum Buch

  • Autorin: Acton Bell (d.i. Anne Brontë)
  • Titel: Agnes Grey
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: London
  • Verleger: Thomas Cautley Newby, Publisher
  • Erscheinungsjahr: 1847
  • Deutsche ErstausgabeAgnes Grey (Grimma/Leipzig: Verlag-Comptoir 1851, Übersetzung: unbekannt)

Anne ist sicherlich die unbedeutendste der drei Brontë-Schwestern. Aber es ist ja auch schwer genug, auf demselben Niveau zu agieren wie Charlotte oder Emily, das Genie der Familie. Trotzdem zählen Annes Romane (außer Agnes Grey auch Die Herrin von Wildfell Hall) zu den Klassikern der englischen Literatur. Was ja nur beweist, welch herausragende Stellung ihre Schwestern in der Literaturwelt einnehmen.

1847 war das berühmte Schwesternwunderjahr der Brontës, die, jede für sich, jeweils einen Roman herausbrachten, Jane Eyre (Charlotte), Sturmhöhe (Emilys) und Agnes Grey (Anne). Mit diesem Buch hat Anne im Grunde eine Art Autobiografie geschrieben, denn das, was Agnes erdulden muss, hat in dieser oder ähnlicher Form auch Anne zuvor erlebt.

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Jane Eyre

Waisenkinder waren schon immer ein beliebtes Thema in der Literatur. Charlotte Brontë hat einen der berühmtesten Romane über ein Waisenkind geschrieben: Jane Eyre.


Daten zum Buch

  • Autorin: Currer Bell (d.i. Charlotte Brontë)
  • Titel: Jane Eyre
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: London
  • Verleger: Smith, Elder, and Company
  • Erscheinungsjahr: 1847
  • Deutsche Erstausgabe: Johanna Eyre (Berlin: Duncker  und Humblot 1848, Übersetzung: Ernst Susemihl)

Jane Eyre ist ein armes Waisenkind, das im Haus ihrer Tante aufwächst, wo sie allerdings so lange schikaniert wird, bis sie eines Tages die Schnauze voll hat und gegen die Marter aufzubegehren wagt.

Das ist vielleicht nicht gerade das Klügste, was sie hätte tun können (mag man im ersten Augenblick denken), wird sie doch anschließend in ein Internat gesteckt. Doch nein, im Internat gehts ihr ja so gut wie lange nicht, hier findet sie Freunde, hier darf sie Lehrerin werden.

Als 18-Jährige nimmt sie eine Stellung als Gouvernante bei Edward Rochester in Thornfield Hall an. Natürlich kommt es so, wie es kommen muss: sie verliebt sich in den alten Rochester. Warum sie das tut, weiß kein Mensch, immerhin ist Rochester überall nur als finstere Gestalt bekannt.

Kein bisschen verwundert hingeben, dass auch Rochester Gefallen an Jane findet. Einen besseren Fang als die fast 20 Jahre Jüngere kann der alte Zause nun wirklich nicht machen.

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