James Thurber

Wer sich für amerikanische Literatur interessiert, muss auch etwas von James Thurber gelesen haben. Hier in Deutschland ist das allerdings gar nicht so einfach.


Für James Thurber gilt im Grunde das Gleiche, was auch für Ring Lardner gilt: Thurber ist großartig. Aber auch hier stellt sich wieder die Frage: Thurber, wer ist Thurber?

Nun, Thurber (1894 bis 1961) war ein amerikanischer Autor, der nach dem Ersten Weltkrieg zunächst als Zeitungsreporter für verschiedene Zeitungen schrieb, bevor er im Jahr 1927 als Redakteur bei der später legendär gewordenen Wochenzeitschrift The New Yorker zu arbeiten begann. Dort erschienen auch die meisten seiner Arbeiten, seien es Kurzgeschichten, Fabeln oder Zeichnungen. 1929 veröffentlichte er sein erste Buch (Is Sex Necessary?), das er zusammen mit E. B. White verfasst hatte.

Das Buch gibt es natürlich nicht auf Deutsch, wie ohnehin nur wenige seiner Arbeiten in deutscher Sprache erschienen sind. Aktuell erhältlich ist aber nur eines, das 2006 im Rowohlt-Verlag erschienen ist: 75 Fabeln für Zeitgenossen (ISBN: 978-3-498-09820-9). Und sonst? Fehlanzeige. Das ist schade.

Das schönste Buch in deutscher Sprache ist freilich ein anderes: Vom Mann, der die Luft anhielt und andere Geschichten (ISBN 978-3-8218-4566-1 ), erschienen 2006 in der Anderen Bibliothek von Hans Magnus Enzensberger. Dort sind neben einigen seiner Geschichten (darunter seine berühmteste: ›The Secret Life of Walter Mitty‹, 1939) auch seine Fabeln und einige seiner Karikaturen enthalten.

Allerdings fehlen darin einige seiner besten Stories, so vor allem die aus seiner wunderbaren Biografie My Life and Hard Times (1933), aber auch andere wie ›A Couple of Hamburgers‹ (1935) oder ›Lavender with a Difference‹ (1951), die dafür in einem 1971 erschienenen Rowohltband zu finden sind: Gesammelte Erzählungen.

Aber erneut gilt das, was auch für Lardner gilt: Es müsste eine neue, umfangreichere Ausgabe auf Deutsch geben. Nur: Welcher Verlag traut sich diese Aufgabe wohl zu?