Hinrichtung eines Rebellen

Alexander Puschkins Roman Die Hauptmannstochter hat eine historische Vorlage: den Bauernaufstand unter Jemeljan Pugatschow.


Jemeljan Iwanowitsch Pugatschow, geboren um 1742 im Dongebiet, Teilnehmer am russisch-türkischen Krieg, kehrte 1770 krank aus diesem Krieg an den Don heim, meldete sich nach seiner Genesung jedoch nicht bei seiner Einheit zurück, wurde darauf gleich zweimal festgenommen, floh beide Male, hielt sich dann eine Zeitlang jenseits der polnischen Grenze auf, reiste mit falschem Pass wieder nach Russland, wo er wegen aufrührerischer Reden erneut verhaftet wurde. Noch vor dem Urteilsspruch gelang es ihm, in Kasan aus der Haft auszubrechen und ein drittes Mal zu fliehen.

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Duellanten

Früher war es üblich, seine Ehre formvollendet in einem Duell zu verteidigen. Das galt natürlich auch für Dichter und Denker, wie wir schon bei Alexander Puschkin gesehen haben. Hier drei weitere Beispiele.


1) Armand Carrel
Der französische Publizist stritt sich mit einem anderen Journalisten, Émile de Girardin. Die beiden Kombattanten standen einander am 21. Juli 1836 im Pariser Vorort Saint-Mandé gegenüber, Girardin wurde im Oberschenkel getroffen, Carrel in der Leiste. Man brachte ihn noch in das Haus eines Freundes, wo er zwei Tage später starb.

2) Michail Lermontow
Der russische Schriftsteller duellierte sich am 27. Juli 1841 mit dem Armeeoffizier Nikolai Martynow. Dieser hatte sich von Lermontows Witzen beleidigt gefühlt und folgerichtig Satisfaktion verlangt. Martynow benötigte nur einen Schuss, um Lermontow zu töten.

3) Washington Beltrán Barbat
Der uruguayische Autor duellierte sich am 2. April 1920 mit dem früheren Staatspräsidenten José Battle y Ordonez. Dieser hatte ihn herausgefordert, nachdem Beltrán ihn immer wieder in der Landeszeitung El País attackiert hatte. Der frühere Präsident war allerdings ein guter Schütze, Beltrán kam ums Leben.

Väter und Söhne

Zu den großen russischen Autoren zählt auch Iwan Turgenjew. Wir stellen hier seinen bekanntesten Roman vor: Väter und Söhne.


Daten zum Buch

  • Autor: Iwan Turgenjew
  • Titel: Отцы и дети (Otzy i deti)
  • Genre: Roman
  • Erstveröffentlichung: Русскій Вѣстникъ (Russkiy Vestnik)
  • Verlagsort: Moskau
  • Erscheinungsjahr: 1862
  • Deutsche Erstausgabe: Väter und Söhne (Mitau: Bernhard Erich Behre 1869, Übersetzung: unbekannt)

Auch so etwas gibt es also: einen Roman aus Russland, der kaum mehr als 240 Seiten umfasst. Das ist in der Tat erstaunlich, sind die russischen Autoren doch sonst dafür bekannt, das Leben eines Gutsbesitzers, eines Adligen oder einer Offizierstochter in zwei oder drei Bänden zu beschreiben, jeder davon wohl an die 1000 Seiten stark. Das hat Turgenjew nicht nötig, Väter und Söhne ist ein ganz vorzügliches Buch, auch, oder besser: gerade seiner Kürze wegen.

Mit dem deutschen Titel werden wir übrigens auf einen falsche Fährte gelockt. Das Original ist nämlich, wie jeder Kenner der russischen Sprache weiß, nur halb so sexistisch: ›Otcy i deti‹ heißt eben Väter und Kinder, es sind also nur die Mütter ausgeschlossen. (Erinnert werden wir dafür an e. o. plauen, dessen berühmte Comicserie ja auch von einem Vater und dessen Sohn handelt.) Ganz unwichtig ist das alles nicht, da das Thema des Romans, der Konflikt der Generationen, die Frauen wohl genauso betrifft wie die Männer – oder sind wir hier zu politisch korrekt? Ich hoffe nicht.

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Die Hauptmannstochter

Zu den großen russischen Autoren gehört auch Alexander Puschkin, der eines unserer Lieblingsbücher geschrieben hat: Die Hauptmannstochter.


Daten zum Buch

  • Autor: Alexander Puschkin
  • Titel: Капитанская дочка (Kapitanskaya dochka)
  • Genre: Roman
  • Erstveröffentlichung: Современник (Sovremennik
  • Verlagsort: St.Petersburg
  • Erscheinungsjahr: 1836
  • Deutsche ErstausgabeDie Hauptmannstochter (Jena: Hochhausen 1848, Übersetzung: Christian Gottlob Tröbst)

 

Es gibt viele Romane, denen eine wahre Geschichte zu Grunde liegt, Robinson Crusoe oder Moby Dick beispielsweise. Dazu gehört aber auch ein Buch, das hierzulande vielleicht nicht jede kennen wird: Die Hauptmannstochter von Alexander Puschkin. All diejenigen, die es noch nicht gelesen haben, können sich übrigens freuen. Immerhin steht ihnen ein ungeheures Lesevergnügen ins Haus. In der Tat gehört es zu den schönsten aller Bücher.

Historische Vorlage des Romans ist der Bauernaufstand unter Jemeljan Pugatschow. Bei Puschkin ist es Pjotr Andrejitsch Grinjow, der die Geschichte Pugatschows aus seiner eigenen, ganz persönlichen Sicht schildert. Grinjow ist Sergeant der Garde und wird von seinem Vater zu General Andrej Karlowitsch R. nach Orenburg geschickt, um unter dessen Kommando zu dienen. Grinjow macht sich also auf die Reise, gerät in einen Schneesturm, wird aber von einem unbekannten Wanderer sicher zur nächsten Herberge geführt.

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Puschkins Duell

Früher war es üblich, seine Ehre formvollendet in einem Duell zu verteidigen. Das galt auch für den russischen Dichter Alexander Puschkin. Er duellierte sich am 8. Februar 1837 mit dem französischen Gardeoffizier Georges d’Anthès.

Anlass des Duells waren Gerüchte über dessen Liebesbeziehung mit Puschkins Ehefrau Natalja Gontscharowa. Während d’Anthès lediglich einen harmlosen Streifschuss abbekam, erlitt Puschkin durch einen Bauchschuss schwere Verletzungen, denen er zwei Tage nach dem Duell in seiner Petersburger Wohnung erlag.