Pseudonyme im Tagebuch der Anne Frank

Als Anne Frank ihr Tagebuch für eine mögliche Veröffentlichung überarbeitete, gab sie den Bewohnern des Hinterhauses neue Namen. Der bekannteste davon ist natürlich der des Zahnarztes Fritz Pfeffer, den sie Albert Dussel nannte. Die Familie van Pels benannte sie in van Daan um: Auguste in Petronella, für Hermann und Peter hatte sie ursprünglich Hans und Alfred vorgesehen.

Weniger bekannt ist freilich, dass Anne auch ihrer eigenen Familie andere Namen verlieh: Ihrer Mutter gab Anne den Namen Nora, ihre Schwester sollte Betty, ihr Vater Frederik heißen. Freilich verzichtete ihr Vater bei seiner Bearbeitung darauf, diese Pseudonyme zu benutzen. Deshalb ist Anne Frank auch nicht als Anne Aulis oder dem später gewählten Anne Robin, sondern unter ihrem eigenen Namen berühmt geworden (→ NIOD 1993, S. 68 f.)

Anne Frank und ihr letzter Tagebucheintrag

Anne Frank führte über zwei Jahre lang ihr Tagebuch. Der letzte Eintrag stammt vom 1. August 1944. Drei Tage später wurde sie verhaftet.


Sie glaubte bis zuletzt an das Gute im Menschen. All den schrecklichen Ereignissen zum Trotz, dem weltumfassenden Krieg wie der Ausgrenzung, der Verfolgung und Vernichtung, der sie und ihre gesamte Familie ausgesetzt waren, hoffte sie bis zum Schluss auf eine bessere Zukunft. Doch wie Millionen andere mit ihr, fiel auch Anne Frank dem Rassenwahn der Nazis zum Opfer.

Anne Frank, 1929 als zweite Tochter von Otto und Edith Frank in Frankfurt am Main geboren, verbrachte die ersten viereinhalb Jahre ihres Lebens zunächst in Deutschland, bevor sie im Februar 1934 von Aachen nach Amsterdam übersiedelte, wo ihr Vater zuvor ein eigenes Unternehmen gegründet hatte.

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Anne Frank – eine Zeittafel

Anne Frank wurde am 14. Juni 1929 in Frankfurt am Main geboren und kam im Februar oder März 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen ums Leben. Mit ihrem Tagebuch wurde sie posthum weltberühmt. Über ihren Lebenslauf soll folgende kurze Aufstellung einen ersten Überblick bieten.


1889 – Anne Franks Vater Otto Frank wird am 12. Mai in Frankfurt am Main geboren.

1900 – Am 16. Januar kommt Anne Franks Mutter Edith Holländer in Aachen auf die Welt.

1925 – Otto Frank und Edith Holländer heiraten am 12. Mai in Aachen; anschließend zieht das Paar in Otto Franks Elternhaus am Beethovenplatz in Frankfurt.

1926 – Am 16. Februar wird Margot Frank als erste Tochter der Familie geboren.

1927 – Mitte des Jahres mietet die Familie ihre erste eigene Wohnung im Marbachweg 307.

1929 – Annelies Marie Frank kommt am 12. Juni auf die Welt.

1931 – Im März zieht die Familie erneut um, ihre neue Wohnung befindet sich in der Ganghoferstraße 24.

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Der schriftliche Nachlass der Anne Frank

Anne Frank hat außer ihrem Tagebuch noch andere Schriften hinterlassen, die inzwischen samt und sonders in gedruckter Form vorliegen. Nachfolgend ein kurzer Überblick.


Das kleine Album fällt einem sofort ins Auge. Es ist fast quadratisch, nicht sehr viel größer als eine moderne CD-Hülle (14,3 mal 16,6 Zentimeter), dafür aber umso bunter: rote, weiße, grüne, graue Karos auf dem Umschlag – außergewöhnlicher geht es kaum noch.

Anne Frank hatte sich dieses Büchlein mit den unlinierten Seiten selbst in einer Buchhandlung ausgesucht und zu ihrem 13. Geburtstag am 12. Juni 1942 schenken lassen.

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Anne Frank und ihre Tagebücher

Das Tagebuch der Anne Frank ist eines der bekanntesten und wichtigsten Bücher überhaupt. Je bedeutender aber ein Werk, desto häufiger ist es auch diversen Angriffen ausgesetzt. So geht es auch Anne Franks Tagebuch, das auch heute noch gerne von fragwürdigen Charakteren als Fälschung bezeichnet wird, obwohl längst wissenschaftlich erwiesen ist, dass es sich um einen authentischen Bericht handelt.


Warum gibt es auch heute noch mehr als genug Eierköpfe, die nachzuweisen versuchen, dass Anne Franks Tagebücher nicht authentisch, sondern vielmehr erst nach dem Kriege entstanden sind – zu einem Zeitpunkt also, da Anne Frank lange schon tot war?

Der erste Grund ist wohl der, dass mehrere Versionen des Tagebuchs existieren. Anne Franks Vater Otto hat in die vorliegenden Manuskripte genauso eingegriffen wie es später dann auch noch die Verlage vor der Veröffentlichung getan haben. So sind in den einzelnen Ländern ganz unterschiedliche Fassungen auf den Markt gekommen, je nachdem wie freizügig es damals in einem Lande zugegangen ist. (Anne Frank hatte nun mal so eine Art an sich, recht offenherzig über Gott und die Welt zu reden.)

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