Weiße Mäuse im Kino

Der Roman Im Westen nichts Neues wurde 1930 erstmals verfilmt. Die Nazis reagierten prompt.


Remarques Roman Im Westen nichts Neues wurde zweimal verfilmt. In der Verfilmung von 1979, die auch heute noch gerne im Fernsehen gezeigt wird, spielt Katczinsky eine tragende Rolle, vielleicht auch deshalb, weil er von Ernest Borgnine dargestellt wird. In Lewis Milestones oscarprämiertem Film aus dem Jahr 1930, den Produzent Carl Laemmle sowohl als Stumm- wie auch als Tonfilm herausbrachte, wird Katczinsky von Louis Wolheim dargestellt (Lew Ayers spielt Paul Bäumer).

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Im Westen nichts Neues: Zahlen und Daten

Erich Maria Remarque ist mit seinem Antikriegsroman Im Westen nichts Neues ein Welterfolg geglückt. Allerdings ist die Frage nach der Zahl der verkauften Exemplare nicht ganz leicht zu beantworten. Von besonderem Interesse sind deshalb die Angaben, die in einer Ausgabe der Monatsschrift Der Querschnitt zu finden sind (Nr. 8, 1930, vor S. 567).

Dort werden die Zahlen von 23 verschiedenen Ausgaben genannt. Danach wurden in Deutschland bis zu jenem Zeitpunkt ›über 1.000.000 Exemplare‹ gedruckt, in Frankreich immerhin 440.000, in Russland 400.000, in England 360.000, in Nordamerika 325.000 und auch in Spanien lag die Auflage schon in sechsstelliger Höhe (105.000).

Zahlen werden auch für eine Jiddische Ausgabe (6700) und eine in Esperanto (2400) genannt. Die Gesamtauflage des Romans in 28 Sprachen betrug laut dieser Quelle damals ›fast 3 ½ Millionen‹ Exemplare. Da kann kaum ein anderes Buch mithalten.

Im Westen nichts Neues: Verkaufszahlen

Der Roman Im Westen nichts Neues war ein durchschlagender Erfolg. Genaue Verkaufszahlen sind aber nicht bekannt.


Der Roman Im Westen nichts Neues war ein Riesenerfolg. Die Vorabveröffentlichung in der Vossischen Zeitung vom 10. November bis zum 9. Dezember 1928 heizte das Interesse des Lesepublikums so sehr an, dass die am 29. Januar 1929 erschienene Buchausgabe größte Aufmerksamkeit fand.

Dazu beigetragen haben wohl auch zwei weitere Faktoren: Zum einen fuhr der Ullstein-Verlag eine beispiellose Werbekampagne, zum anderen setzte bald schon in zahllosen Blättern eine Diskussion um Wert und Wahrhaftigkeit der Erzählung ein. Jeder hatte ja etwas dazu zu sagen, die Linken wie die Rechten, und all die, die in der Mitte standen, natürlich auch.

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Heeresbericht

Beim Blättern in Tucholskys Texten finden wir auch einen Hinweis auf ein Buch von Edlef Köppen: Heeresbericht.


Daten zum Buch

  • Autor: Edlef Köppen
  • Titel: Heeresbericht
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Berlin
  • Verleger: Horen-Verlag
  • Erscheinungsjahr: 1930

Adolf Reisiger ist begeistert. Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbricht, verpflichtet er sich wie so viele andere auch aus freien Stücken zum Militärdienst. Er kommt zunächst zu einem Feldartillerieregiment an die Westfront, wo er bis zu einer schweren Verwundung stationiert ist. Noch immer ist er von seinem Einsatz überzeugt, jeden möglichen Zweifel blendet er vorerst weiter aus.

Nach seiner Genesung kämpft er bis zum Frieden von Brest-Litowsk an der Ostfront, ehe sein Regiment wieder in den Westen verlegt wird. Dort erlebt er hautnah mit, wie 1918 die deutsche Frühjahrsoffensive scheitert. Auch der Versuch, Mitte Juli noch einmal an Boden zu gewinnen, geht daneben.

Ein Schlag für die Armee, eine Bestätigung aber für Reisinger, dessen Einstellung sich im Laufe der Jahre gründlich geändert hat. Von seiner ursprünglichen Begeisterung ist nun nichts mehr zu spüren, jetzt muss er seinen Abscheu vor dem Krieg einfach herausschreien – und das kommt ihn teuer zu stehen.

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In den USA verbotene Bücher

Im Lauf der Geschichte sind viele Bücher zensiert oder gar verboten worden. Bücher von Mark Twain und James Joyce haben wir schon erwähnt. Hier folgt eine ergänzende Auswahl der in den USA unerwünschten Werke.


1) Confessions (1765 bis 1770, dt. Bekenntnisse)
Auch das französischschweizer Universalgenie Jean-Jacques Rousseau (1712 bis 1778) bekam es 1929 mit den amerikanischen Behörden zu tun. Weil sie eine Beleidigung der öffentlichen Moral darstellten, durften die Bekenntnisse nicht eingeführt werden.

2) Eventyr, fortalte for Børn (1835 bis 1844, dt. Märchen, für Kinder erzählt)
Der dänische Märchenerzähler Hans Christian Andersen (1805 bis 1875) hatte in den USA mit einem anderen Problem zu kämpfen. Um die Kinder vor unzüchtiger Literatur zu bewahren, mussten seine Märchen 1954 in Illinois mit einem Aufdruck versehen werden, der darauf hinwies, dass das Buch nur für Erwachsene geeignet sei.

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Die Pflasterkästen

Viele Autoren haben ihre Erlebnisse aus dem Ersten Weltkrieg literarisch verarbeitet. Einen der besten Romane hat der deutsche Schriftsteller Alexander Moritz Frey geschrieben: Die Pflasterkästen.


Daten zum Buch

  • Autor: Alexander Moritz Frey
  • Titel: Die Pflasterkästen
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Berlin
  • Verleger: Gustav Kiepenheuer Verlag
  • Erscheinungsjahr: 1929

Zu dritt werden sie verschickt, der Trambahnschaffner, der Bader und der wortkarge Funk. Es ist September 1915, die Krankenträger fahren in den Krieg. Funks Bataillon steht an der Front, dort, wo es besonders weh tut, wo das Ziel alles Soldatischen nur noch viehisch zu nennen ist.

Funk, der Studierte, ist ganz und gar fehl am Platz, er ist unbrauchbar. Unbrauchbar nicht alleine seiner körperlichen Schwäche wegen, unbrauchbar vor allem auch deshalb, weil er nichts anzufangen weiß mit dem Kriegshandwerk zum einen, mit den französischen Soldaten sich verbunden fühlt zum zweiten. (Was ja durchaus verständlich ist. Im Krieg geht es halt nur ums Überleben, für die einen genauso wie für die anderen.)

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Im Westen nichts Neues

Der zweite Roman aus der Alten Bücherkiste ist das wohl bekannteste Antikriegsbuch der Welt: Im Westen nichts Neues von Erich Maria Remarque.


Daten zum Buch

  • Autor: Erich Maria Remarque
  • Titel: Im Westen nichts Neues
  • Genre: Roman
  • Erstveröffentlichung: Vossische Zeitung, 10. November 1928
  • Verlagsort der ersten Buchausgabe: Berlin
  • Verleger: Propyläen Verlag
  • Erscheinungsjahr: 1929

Sie haben sich alle freiwillig gemeldet – und zwar ihres Klassenlehrers wegen, Kantorek, der sie mit seinen Reden dazu verleitet hat, in den Krieg zu ziehen. Nun stehen sie also alle an der Front. Sie – das sind: Albert Kropp, Müller V., Leer und Paul Bäumer, der Ich-Erzähler, allesamt gerade einmal 19 Jahre alt. Sie sind nicht alleine.

Zu ihren Kameraden gehören noch andere, Tjaden zum Beispiel, Haie Westhus, Detering und Stanislaus Katczinsky, das 40-jährige Haupt der Gruppe. Einer ihrer alten Freunde ist dagegen schon nicht mehr am Leben, ausgerechnet einer, der ursprünglich gar nicht mittun wollte, sich aber dann doch noch dazu überreden ließ: Josef Behm.

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