Klagelied auf einen Dichter

Auf unserem Nachttisch liegt jetzt auch einer der faszinierendsten Kriminalromane, die je geschrieben worden sind: Klagelied auf einen Dichter von Michael Innis.


Daten zum Buch

  • Autor: Michael Innis
  • Titel: Lament for a Maker
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: New York
  • Verleger: Dodd, Mead
  • Erscheinungsjahr: 1938
  • Deutsche Erstausgabe: Klagelied auf einen Dichter
    (Köln: DuMont Verlag 1999, Übersetzung: Manfred Allié)

Wer wars? Diese Frage tritt immer wieder auf, wenn wir einen Krimi lesen. Manchmal ist die Lösung einfach, oft aber ist sie schwer zu finden.

Der britische Literaturwissenschaftler John Innes Mackintosh Stewart alias Michael Innes (1906 bis 1994) brachte es im besten seiner zahlreichen Detektivromane gar fertig, gleich mehrere Lösungen vorzubringen, eine so plausibel wie die andere.

Nur welche ist am Ende die richtige, wer ist für den Tod des Ranald Guthrie von Erchany verantwortlich? Vielleicht ja seine Stieftochter Christine, oder gar ihr Verlobter, der immerhin ein Motiv hatte, da er aus einer den Guthries verfeindeten Familie stammt – eine Geschichte fast so wie Romeo und Julia.

Den Täter herauszufinden, bleibt natürlich der Leserin überlassen, verraten wird an dieser Stelle nichts. Erwähnt werden soll nur, dass Innes die Geschichte genauso wiedergibt wie es zuvor schon Wilkie Collins gemacht hat (in Die Frau in Weiß zum Beispiel): er lässt sie von verschiedenen Figuren erzählen, beginnend mit dem schrulligsten aller Erzähler, dem Dorfschuster Ewan Bell, der uns auf unnachahmliche Art auf die Reise zur Burg Erchany mitnimmt.

Und was für eine Reise das ist, eine ganz und gar beeindruckende. Eins ist sicher: Mit seinem besten Buch ist Innes einer der hervorragendsten Kriminalromane gelungen, die es überhaupt nur gibt.