In einem andern Land

Ernest Hemingway gehört zu den Autoren, die man unbedingt gelesen haben muss. Wir stellen hier sein bestes Buch vor: In einem andern Land.


Daten zum Buch

  • Autor: Ernest Hemingway
  • Titel: A Farewell to Arms
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: New York
  • Verleger: Charles Scribner’s Sons
  • Erscheinungsjahr: 1929
  • Deutsche Erstausgabe: In einem andern Land (Berlin: Ernst Rowohlt Verlag 1930, Übersetzung: Annemarie Horschitz-Horst)

Gertrude Stein hat einst den Begriff von der ›Lost Generation‹ geprägt. Zu dieser ›verlorenen Generation‹ gehörten all jene amerikanischen Autoren, die, in den Jahren um 1900 geboren, im Ersten Weltkrieg gekämpft, angesichts des dort erlebten Grauens völlig desillusioniert und zerschlagen das Schlachtfeld verlassen und sich schließlich zu Beginn der 20er-Jahre in Paris niedergelassen hatten.

F. Scott Fitzgerald gehörte genauso dazu wie John Dos Passos, Edward Estlin Cummings oder Ernest Hemingway. Nachdem dieser drei Jahre zuvor bereits The Sun Also Rises (dt. Fiesta) veröffentlicht hatte, folgte 1929 A Farewell to Arms, das ein Jahr später in einer von Annemarie Horschitz besorgten Übersetzung auch auf den deutschen Markt kam.

Im Jahr 1929 erschien auch Remarques Im Westen nichts Neues, wo ebenfalls von einer ›verlorenen Generation‹ die Rede ist, von einer Generation, die fast noch im jugendlichen Alter in den Krieg ziehen musste und ›vom Kriege zerstört wurde‹. Ob Hemingway selbst vom Kriege zerstört wurde, vermögen wir nicht zu sagen, jedenfalls hat er seine Erfahrungen als freiwilliger Fahrer eines italienischen Sanitätskorps zu einem Buch verarbeitet, das ihm einen enormen Erfolg bescherte. Der Erfolg war so groß, dass es bereits 1932 zur ersten Verfilmung kam. 1958 folgte eine weitere Verfilmung von Charles Vidor und John Huston.

Freiwillig als Leutnant im Sanitätskorps der italienischen Armee dienend, lernt der junge Amerikaner Frederic Henry eines Tages die englische Krankenschwester Catherine Barkley kennen, mit der er gerne herumschäkert, ohne aber wirklich in sie verliebt zu sein. Das ändert sich, als er an der Front verwundet wird (sein Knie ist auf einmal dort, wo sein Schienbein sein sollte) und in das Lazarett eingeliefert wird, wo auch Catherine arbeitet. Beide verleben einen herrlichen Sommer miteinander, und bevor Frederic wieder an die Front muss, eröffnet sie ihm, dass sie ein Baby von ihm erwarte.

Als werdender Vater kehrt Frederic zur Front zurück, wo er den Durchbruch der deutschen und österreichischen Truppen bei Caporetto miterlebt. Im Chaos des Rückzugs gerät er fälschlicherweise in den Verdacht, ein Deserteur zu sein – ein schlimmeres Urteil kann es nicht geben. Da ihm die Erschießung droht, sucht er sein Heil in der Flucht. Er setzt sich mit Catherine in die Schweiz ab, führt mit ihr ein schönes Leben, doch das Glück währt nicht allzu lange. Erst bringt Catherine einen toten Jungen zur Welt, ehe sie nach kurzem Todeskampf schließlich selbst stirbt.