Lord Jim

Joseph Conrad war ein alter Seebär, der es bis zum Kapitän schaffte. Später schrieb er die Geschichte eines jungen Seemanns auf, die zur Weltliteratur werden sollte: Lord Jim.


Daten zum Buch

  • Autor: Joseph Conrad
  • Titel: Lord Jim
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: Edinburgh/London
  • Verleger: William Blackwood and Sons
  • Erscheinungsjahr: 1900
  • Deutsche Erstausgabe: Lord Jim (Berlin: S. Fischer  Verlag 1927, Übersetzung: Hedwig Lachmann und Ernst W. Freißler)

Wenn einer einen Roman über einen Seefahrer schreiben will, dann sollte es sich dabei am besten ebenfalls um einen alten Seebären handeln. Und das ist hier tatsächlich der Fall. Joseph Conrad fuhr schon als 17-Jähriger zur See und sollte es später sogar zum Kapitän bringen. Wer also konnte besser geeignet sein, die Geschichte eines jungen britischen Seemannes zu erzählen, der als Erster Offizier an Bord des Pilgerschiffs Patna dient?

Als die Patna in Seenot gerät, reagieren die Offiziere an Bord prompt: sie springen in die Rettungsboote, auch Jim natürlich, lassen die Pilger dafür aber im Stich. Nur leider geht die Patna gar nicht unter, sie kann geborgen werden.

Was nun? Während der Kapitän und die anderen Offiziere abhauen, muss Jim als einziger sich in einem Prozess vor Gericht verantworten. (Man kennt das ja. Auch die ungeschriebene Regel, dass der Kapitän als Letzter das sinkende Schiff verlässt, wird nicht immer eingehalten.) Natürlich verliert Jim sein Offizierspatent, wonach er sich als einfacher Arbeiter durchzuschlagen versucht.

Jim findet lange keine Ruhe; erst als er Handelsvertreter im fernen Patusan wird, kann er sich endlich bewähren. Er rettet die Eingeborenen vor den Arabern und erhält dafür den Titel des Lord Jim.

Doch allzu lange soll Jims Glück nicht währen. Als er nämlich einem berüchtigten Verbrecher nicht den Garaus macht, ist Jim wieder da, wo er vorher schon gewesen ist: ganz unten. Denn wer hat wohl schuld daran, dass die Räuber einen Häuptlingssohn ermordet haben?

Für Jim gibt es nur eine Lösung. Damit er endlich in Frieden ruhen kann, muss er, der Ehre wegen, entsprechend gerichtet werden. So lässt er sich also vom Häuptling erschießen – auweia.