Agnes Grey

Anne Brontë ist nicht so berühmt wie ihre beiden Schwestern. Trotzdem hat sie einen Roman geschrieben, der über zu den Klassikern der englischen Literatur gehört: Agnes Grey.


Daten zum Buch

  • Autorin: Acton Bell (d.i. Anne Brontë)
  • Titel: Agnes Grey
  • Genre: Roman
  • Verlagsort der Erstausgabe: London
  • Verleger: Thomas Cautley Newby, Publisher
  • Erscheinungsjahr: 1847
  • Deutsche ErstausgabeAgnes Grey (Grimma/Leipzig: Verlag-Comptoir 1851, Übersetzung: unbekannt)

Anne ist sicherlich die unbedeutendste der drei Brontë-Schwestern. Aber es ist ja auch schwer genug, auf demselben Niveau zu agieren wie Charlotte oder Emily, das Genie der Familie. Trotzdem zählen Annes Romane (außer Agnes Grey auch Die Herrin von Wildfell Hall) zu den Klassikern der englischen Literatur. Was ja nur beweist, welch herausragende Stellung ihre Schwestern in der Literaturwelt einnehmen.

1847 war das berühmte Schwesternwunderjahr der Brontës, die, jede für sich, jeweils einen Roman herausbrachten, Jane Eyre (Charlotte), Sturmhöhe (Emilys) und Agnes Grey (Anne). Mit diesem Buch hat Anne im Grunde eine Art Autobiografie geschrieben, denn das, was Agnes erdulden muss, hat in dieser oder ähnlicher Form auch Anne zuvor erlebt.

Beide sind sie Töchter eines verarmten Landpfarrers, die als Gouvernanten ihren Lebensunterhalt sich zu verdienen suchen: Anne nahm im April 1839 im Haus der Familie Ingham ihre erste Stellung als Gouvernante an, die sie aber zu Weihnachten schon wieder aufgab. Im Jahr darauf ging sie zur Familie Robinson nach Thorp Green, das ihr später als Vorbild für Horton Lodge dienen sollte. Mitte Juni 1845 gab Anne ihre Stelle dort auf, vielleicht wegen ihres Bruders Branwell, den sie bei den Robinsons eingeführt hatte, was er ihr damit dankte, dass er der Hausherrin schöne Augen machte.

Doch das Leben als Gouvernante ist nicht leicht. Ständig wird Agnes von ihren verschiedenen Arbeitgebern drangsaliert, die Kinder, wie könnte es anders sein, entpuppen sich als rechte Rangen, die alles dafür tun, ihr das Leben so schwer wie nur möglich zu machen.

Da aber Anne das Buch geschrieben hat (und nicht etwa Emily) findet Agnes schließlich doch noch ihr Glück. Zwar müssen zuvor noch einige Hindernisse überwunden werden, doch irgendwann gewinnt sie doch noch die Liebe eines Vikars. Happy End.