Schlechte erste Sätze

Der erste Satz eines Romans ist immer eine heikle Sache. Das weiß keiner besser als Edward Bulwer-Lytton, nach dem sogar ein ganzer Wettbewerb benannt ist.

In der Tat heißt es in allen Ratgebern zur Stilkunde immer wieder, der erste Satz sei der wichtigste überhaupt. ›Bedenke wohl die erste Zeile‹, hat ja auch schon Goethe gesagt (→ Faust I. Studierzimmer).

Doch es gibt durchaus Ausnahmen. Immerhin haben auch Tolstoi (Krieg und Frieden) und Thomas Mann (Buddenbrooks) bewiesen, dass dieses Diktum nicht unbedingt stimmt. Zudem sind viele Einstiegssätze, die für gut und schön befunden werden, alles andere als gut und schön (siehe Grass, Der Butt).

Der erste Satz

Der bekannteste Anfangssatz eines Romans stammt vielleicht von Edward Bulwer-Lytton. Mit seinem Einstieg hat der englische Autor sogar einen Wettbewerb inspiriert.


Snoopy war bei den Peanuts alles: Weltkriegsflieger, Anwalt, Arzt, Golfprofi und manchmal auch Schriftsteller. Als solcher arbeitete er sein Leben lang an seinem Meisterwerk, das stets mit den immer gleichen Worten begann: ›It was a dark and stormy night.‹

Die Worte von der dunklen und stürmischen Nacht gehen freilich auf einen anderen Autor zurück. 1830 veröffentlichte der englische Romancier und Politiker Edward Bulwer-Lytton (1803 bis 1873) den Roman Paul Clifford, dessen erster Satz berühmt geworden ist. Hier ist er in seiner vollen Blüte:

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