Poe und der Schachtürke

Selbst die besten Schachspieler der Welt haben heute gegen gute Programme keine Chance mehr. Früher war das noch anders. Umso verblüffter waren die Menschen des 18. und 19. Jahrhunderts, als der Schachtürke auftauchte. Auch Edgar Allan Poe besuchte seine Vorstellungen.


Edgar Allan Poe war für seinen Spürsinn bekannt. Immerhin geht der erste Literaturdetektiv der Welt auf den Schriftsteller zurück: C. Auguste Dupin machte sich im Jahre 1841 mit der Lösung des Doppelmords in der Rue Morgue unsterblich.

Genauso methodisch wie der von ihm erdachte Detektiv war Poe schon ein paar Jahre früher vorgegangen, als er sich daran gemacht hatte, das Rätsel des Schachtürken zu lösen. Ein Automat, der ein so kompliziertes Spiel wie Schach beherrschte – das war schlichtweg unmöglich, zumindest zu Poes Lebzeiten. Und Poe wusste das.

Beim Schach ist es nämlich so: Maschinen sind heutzutage das Maß aller Dinge, kein Spieler der Welt hat eine reelle Chance, einen Wettkampf erfolgreich gegen einen Computer zu bestreiten. In den 90ern ist das noch anders gewesen. Damals glaubte man sogar, dass ein Mensch niemals einer Maschine unterliegen würde.

Poe und der Schachtürke weiterlesen

Arno Schmidt übersetzt Stanley Ellin

Arno Schmidt war lange Zeit auch als Übersetzer tätig. Ein Buch, das im Original den Titel ›Fool’s Mate‹ trug, gab er im Deutschen einen gänzlich anderen Namen.


Arno Schmidt war ein großer Schachfreund. Dies zeigt sich schon an seinen Texten, in denen er ein übers andere Mal auf das königliche Spiel zu sprechen kam. Tatsächlich lassen sich in seinen Büchern recht viele Schachstellen finden, wie Marius Fränzel auf Musagetes nachgewiesen hat.

Besonders interessant scheint mir dabei allerdings kein eigenständiges Werk, sondern die Übersetzung einer kleinen Erzählung zu sein: ›Fool’s Mate‹, eine im November 1951 im Ellery Queen’s Mystery Magazine (S. 3 bis 16) erstmals veröffentlichte Story um einen gegen sich selbst antretenden Schachspieler.

Arno Schmidt übersetzt Stanley Ellin weiterlesen

Schachfiguren greifen ein

Schach ist ein beliebtes Thema in der Literatur. Auch in einem Kriminalroman von S. S. Van Dine spielt es eine kleine, aber entscheidende Rolle.


Schach ist ein durchaus beliebtes Thema in der Literatur. Es gibt ganze Bücher, die das Schach zum Thema haben, sei es die Schachnovelle von Stefan Zweig oder Lushins Verteidigung von Vladimir Nabokov.

Häufiger aber spielt Schach eine kleinere Rolle, wobei ihm dabei aber oft eine entscheidende Bedeutung zukommt. So beispielsweise in einem Detektivroman des amerikanischen Schriftstellers S. S. Van Dine (1888 bis 1939), der in den 20er- und 30er-Jahren mit seinen Geschichten um den fiktiven Detektiv Philo Vance bekannt wurde (heute aber weitgehend in Vergessenheit geraten ist – nicht ganz zu unrecht, wie mir scheint).

Schachfiguren greifen ein weiterlesen

Die schönste Buchbesprechung

Nach dem Verweis auf die zweitschönste aller Buchbesprechungen nun noch rasch ein Wort über die schönste. Sie findet sich in der Schachzeitschrift Kingpin (Nr. 29) und stammt vom englischen Schachgroßmeister Anthony Miles (1955 bis 2001).

Ganze zwei Worte genügten ihm, um Eric Schillers Unorthodox Chess Openings (New York: Cardoza 1998) zu rezensieren. Ob das Buch tatsächlich ›totaler Bockmist‹ ist, vermögen wir allerdings nicht zu sagen. Es ist uns leider unbekannt.

Leider?