Noch mal: Astrologie

Astrologie ist Mumpitz. Trotzdem sind viele Menschen von der Macht der Sterne überzeugt. In den frühen 30er-Jahren hat sogar ein Wissenschaftsmagazin mit einem Experiment herauszufinden versucht, ob an der Astrologie etwas dran ist oder nicht.


Astrologie hat auf viele Menschen schon immer eine große Faszination ausgeübt. Warum, ist schwer zu sagen. Vielleicht ja deshalb, weil man sein Unglück ganz einfach auf die Sterne schieben kann. Es mag aber auch andere Gründe geben.

Nun sollte man eigentlich meinen, dass gerade Leserinnen eines Wissenschaftsmagazins all diesem Mumpitz besonders skeptisch gegenüberstehen. Doch weit gefehlt: Zumindest früher ist das nämlich noch ganz anders gewesen.

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Spontane Selbstentzündung

In Romanen geht es zu wie im richtigen Leben: Menschen werden geboren, Menschen heiraten, Menschen sterben. Manche Todesarten sind allerdings besonders spektakulär. So hat Charles Dickens einmal auch einen Charakter in Rauch aufgehen lassen.


Charles Dickens hat viele seiner Charaktere sterben lassen. Dora (David Copperfield) beispielsweise, die kleine Nell (Der Raritätenladen), Paul Dombey (Dombey und Sohn) und noch einige andere mehr.

Zu den Toten zählt auch der Lumpenhändler Krook (Bleak House). Im 32. Kapitel kokelt es plötzlich ganz gewaltig (man beachte auch die dazugehörige Illustration von Hablot Knight Browne):

Here is a small burnt patch of flooring; here is the tinder from a little bundle of burnt paper, but not so light as usual, seeming to be steeped in something; and here is—is it the cinder of a small charred and broken log of wood sprinkled with white ashes, or is it coal? Oh, horror, he IS here! And this from which we run away, striking out the light and overturning one another into the street, is all that represents him.

[Ausgabe von 1853: Chapter XXXII, S. 320]

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Blick ins Jahr 1933

Hellseher und Wahrsager waren schon immer sehr beliebt. Auch literarische Blätter haben sich gerne mit dem Übersinnlichen beschäftigt. Ende 1932 hat die Monatsschrift Der Querschnitt einen Blick ins Jahr 1933 gewagt. Was ist aber dabei herausgekommen?


Die in den 20er- und frühen 30er-Jahren sehr bekannte Monatsschrift Der Querschnitt hat sich immer mal wieder gerne auch okkulten Themen gewidmet. An anderer Stelle haben wir schon einmal über eine dort erschienene Abhandlung zur Astrologie berichtet.

Das Dezemberheft 1932 stand nun voll und ganz unter dem Motto: das Übersinnliche. Entsprechend fragwürdig sind die meisten Beiträge, die dort zu finden sind. Aber wer nun unbedingt wissen will, wie man denn zum Yoghi wird (S. 852 ff.) oder was es mit dem Teleplasma (S. 859 ff.) auf sich hat, kann das an entsprechender Stelle nachlesen. So viel Unsinn ist wohl selten zusammengeschrieben worden.

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Astrologie in alten Zeiten

Beim Blättern in alten Papieren sind wir wieder auf einen faszinierenden Artikel gestoßen. Darin geht es um eine auch heute noch populäre Pseudowissenschaft: die Astrologie.


Wer Muße hat, der sollte bei Nacht mal den Sternenhimmel schauen. Das ist schön. Dort kann man dann all die Sterne erkennen, die die bekannten Bilder formen: Andromeda, Drache, Fische, Großer Bär, Großer Hund, Herkules, Jungfrau, Kassiopeia, Kleiner Bär, Kleiner Hund, Krebs, Löwe, Orion, Pegasus, Schütze, Skorpion, Steinbock, Stier, Waage, Wassermann, Wasserschlange, Widder, Zentaur, Zwillinge usw.

All diese Sternbilder (und noch einige mehr) hatte schon Ptolemäus um das Jahr 150 herum beschrieben. Zwölf davon sind auch Namensgeber für die Tierkreiszeichen, die in der Astrologie eine Hauptrolle spielen, mit den am Himmel sichtbaren Sternbildern außer den Namen aber nur die Reihenfolge auf der scheinbaren jährlichen Sonnenbahn gemeinsam haben – und sonst nichts.

Nun geht die Astrologie davon aus, dass all das, was auf der Erde geschieht, mit den Bewegungen am Himmel zusammenhängt. So soll es vor allem möglich sein, aus dem Stand der Sterne zur Zeit der Geburt das Schicksal und der Charakter eines Menschen zu erschließen.

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Swift hat Recht

Phobos und Deimos sind zwei Marsmonde, die erst im Jahre 1877 entdeckt wurden. Jonathan Swift sagte ihre Existenz aber schon lange vorher voraus.


Autoren wagen gern einmal einen Blick in die Zukunft. Die meisten Vorhersagen bleiben zwar Wunschtraum, doch manche treffen später tatsächlich ein. Eines der bemerkenswertesten Beispiele hierfür finden wir bei Jonathan Swift (1667 bis 1745), der lange vor ihrer Entdeckung die beiden Marsmonde Phobos und Deimos beschrieb:

They have likewise discovered two lesser stars, or satellites, which revolve about Mars; whereof the innermost is distant from the centre of the primary planet exactly three of his diameters, and the outermost, five; the former revolves in the space of ten hours, and the latter in twenty-one and a half; so that the squares of their periodical times are very near in the same proportion with the cubes of their distance from the centre of Mars; which evidently shows them to be governed by the same law of gravitation that influences the other heavenly bodies.

[Ausgabe von 1800: Part III, Chapter III, S. 219]

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Der Fluch der Mumie

Der Fluch des Tutanchamun ist ein Ammenmärchen. In der Literatur war ein Fluch der Mumie ohnehin schon viel früher bekannt.


Als der Brite Howard Carter im Jahre 1922 das Grab des ägyptischen Pharaos Tutanchamun entdeckte, war das so etwas wie ein archäologischer Knüller. Im Februar 1923 öffneten Carter und seine Mitarbeiter die Grabkammer, räumten das Grab im Laufe der nächsten Jahre völlig leer und brachten die Gegenstände ins Ägyptische Museum von Kairo.

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Tonbandstimmen

Welchem Genre ist dieses Buch zuzuordnen? Es soll wohl ein Sachbuch vorstellen, kann aber gut und gerne auch als Märchen durchgehen: Sprechfunk mit Verstorbenem von Friedrich Jürgenson.


Daten zum Buch

  • Autor: Friedrich Jürgenson
  • Titel: Rösterna från rymden
  • Genre: Sachbuch
  • Verlagsort der Erstausgabe: Stockholm
  • Verleger: Saxon & Lindström Förlag
  • Erscheinungsjahr: 1964
  • Deutsche ErstausgabeSprechfunk mit Verstorbenen (Freiburg: Hermann Bauer Verlag 1967, Übersetzung: Hildegard Schäfer)

Heutzutage kennen die Geister viele Kommunikationswege. Einer davon besteht darin, sich Menschen auszusuchen, mit deren Hilfe eine Verbindung zwischen Diesseits und Jenseits hergestellt werden kann. Das funktioniert deshalb so gut, weil diese Menschen, die sich gerne als Medium bezeichnen, einen besonderen Draht zu den Geistern besitzen. Zwischen Geist und Medium besteht nämlich so eine Art Kanal, der den Gedankenaustausch ziemlich leicht machen soll. Diese Methode heißt in der Fachsprache Channeling und ist derzeit ungemein populär.

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Prophetische Gabe? Vom ersten Untergang der Titanic

Besaß der Schriftsteller Morgan Robertson die Sehergabe? Immerhin hat er in einem Buch, das lange vor dem Untergang der Titanic erschienen ist, das Unglück beschrieben. Oder war das alles nur ein Zufall?


Morgan Andrew Robertson (1861 bis 1915) war ein amerikanischer Schriftsteller, der in gewissen Kreisen als so etwas wie ein Seher gilt. Dies deshalb, weil er im Jahre 1898 im New Yorker Verlag M. F. Mansfield einen 145 Seiten starken Kurzroman namens Futility auf den Markt gebracht hat, in dem angeblich der Untergang der Titanic, die in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912 im Atlantik versunken ist, vorerzählt worden sein soll.

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Arthur Conan Doyle. Arzt, Schriftsteller und Spiritist

Darf ein Detektiv voreilige Schlüsse ziehen? Sherlock Holmes hat dies nie getan. Er hat sich stets von Fakten leiten lassen, von nichts anderem. Sein Schöpfer Arthur Conan Doyle war in dieser Hinsicht anders. Er glaubte an Elfen, Feen und anderen Unsinn. Selbst sein Freund Harry Houdini konnte ihn nicht von diesem Aberglauben abbringen.


Es gibt Detektive, die durch einen einzigen Fall berühmt werden. Monsieur C. Auguste Dupin ist so ein Fall: Die Art, wie er die Morde in der Rue Morgue enträtselte, machte ihn mit einem Schlag bekannt. Doch nicht jeder ist gut zu sprechen auf Dupin, Sherlock Holmes zum Beispiel findet, er sei ein reichlich minderwertiger Bursche.

Auch wenn Holmes zum Zeitpunkt, da er dies sagt, selbst noch ganz grün hinter den Ohren ist, darf er sich solche Töne wohl durchaus erlauben, gilt er doch inzwischen als der berühmteste Detektiv der Welt. (Wer sich für Auguste Dupin interessiert, sollte bei Edgar Allan Poe nachschlagen.)

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